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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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aufgesprungen, warf einen Blick auf das Display und meldete sich. »Hallo? Ja, alles in Ordnung. Wo bist du? Hast du sie gefunden?«
    Das musste Key sein. Eine Pause trat ein.
    »Okay, okay. Nein, das ist in Ordnung. Ja. Ich rufe ihn später an. In vierundzwanzig Stunden werden wir verschwunden sein. Ist das lang genug? … Ja, ja, versprochen. Ja, mache ich.« Wieder eine Pause. »Nein. Sie geht nicht allein.« Noch eine kleine Pause. »Ja. Und, äh, Key … danke für alles.«
    Er beendete das Gespräch und drehte sich zu mir um. Ich wartete schweigend. Schließlich legte er das Handy wieder auf den Tisch.
    »Key ist Demos’ Gruppe gefolgt. Sie sind jetzt in San Diego und suchen dort nach uns. Die Einheit rückt ihnen immer dichter auf die Pelle. Bestimmt glauben Jack und die anderen, dass Demos und seine Bande uns in ihrer Gewalt haben.« Ich sah, dass er sich Sorgen machte. »Ich hoffe, dass sie Key nicht erwischen. Von hier aus könnte ich nichts für ihn tun.«
    Ich fühlte mich einfach nur erleichtert. Also waren wir in Sicherheit, wenigstens für den Augenblick. Die Angst war nicht verschwunden, aber in den Hintergrund gedrängt. Niemand würde jeden Moment an die Tür hämmern. Von der Polizei vielleicht abgesehen, aber ich nahm an, dass Alex damit fertig werden konnte. Vielleicht hatte er noch irgendeinen nützlichen kleinen Apparat in seiner großen Reisetasche, mit dem er die Polizisten zwingen konnte, ihre Kanonen wegzustecken und uns in Ruhe zu lassen. Zum ersten Mal seit fast vierundzwanzig Stunden setzte so etwas wie Entspannung ein.
    »Ich muss Jack anrufen.«
    Ich zuckte zusammen und hob ruckartig den Kopf. »Jetzt?«
    Nein, er durfte Jack noch nicht anrufen! Erst einmal musste er den Satz von vorhin zu Ende bringen. Weil ich … WAS ?
    Aber Alex schien unser Gespräch bereits vergessen zu haben. Er wühlte in der Reisetasche, die auf dem Sessel stand. Schließlich nahm er ein kleines Gerät aus Metall heraus und ging zum Hoteltelefon, das auf dem Nachttisch zwischen den Betten stand. Er hob das ganze Telefon an und brachte das Ding auf der Unterseite direkt über dem Telefonkabel an. Dann wählte er eine Nummer.
    In den zehn Sekunden, die es dauerte, bis die Verbindung hergestellt war, wagte ich nicht zu atmen. Ich zog die Knie ganz eng an den Körper, die Augen unverwandt auf Alex’ Rücken gerichtet.
    »Hi, Jack – nein, hör mir erst mal zu! Ja, nein, keine Angst – sie ist hier bei mir … okay, hier ist Lila.« Er drehte sich um und hielt mir den Hörer hin. »Sag ihm, dass es dir gut geht.«
    Ich griff nach dem Hörer. »Hi, Jack, ich bin’s.«
    »Verdammt, Lila, wo steckst du? Geht’s dir gut? Wo warst du die ganze Zeit?«
    »Ich … äh …«
    Alex nahm mir den Hörer wieder aus der Hand, wofür ich ihm unendlich dankbar war. Keine Ahnung, wie ich Jack das alles hätte erklären sollen.
    »Uns geht’s gut, Jack«, hörte ich Alex sagen. »Nein. Ich kann alles erklären. Nein, es war nicht Demos. Wir sind nicht gefangen worden.« Eine Pause.
    »Flanke zwei.«
    Flanke was?
    »Nein, im Ernst. Sie kamen zum Haus. Ich musste Lila in Sicherheit bringen und zum Camp konnte ich sie nicht mitnehmen. Du weißt doch, der Alarm … Ja, klar. Okay – wo bist du?«
    Mir stockte der Atem.
    »Gut, gut. Ja, das ist gut. Rückt Demos auf die Pelle. Sorgt dafür, dass er im Süden bleibt.«
    Wieder eine Pause. Ich hörte deutlich, dass Jacks Stimme lauter wurde.
    »Der Truck? Ja, das habe ich mir gedacht. Erkläre ich dir später. Der Audi? Ja, äh, das erkläre ich dir auch später … Nein, nein, mit deinem Audi ist alles in Ordnung.«
    Oh, oh.
    »Nein, ich glaube, es ist am besten, wenn wir so weit wie möglich von San Diego und vom Camp entfernt bleiben. Kannst du uns treffen? Allein … nein, du musst allein kommen – sobald du Leute von der Einheit mitbringst, wird Demos Verdacht schöpfen. Überlass es der Einheit, sich um Demos zu kümmern. Ich meine es ernst, Jack! Du darfst nicht mal andeuten, wohin du gehst. Im Team ist ein Maulwurf! Demos erhält Informationen direkt aus der Einheit … Kann ich dir am Telefon nicht sagen.« Alex senkte die Stimme. »Ich muss mit dir unter vier Augen reden.«
    Danach trat eine lange Pause ein. Ich rutschte unruhig auf dem Bett hin und her. Alex’ Schultern verspannten sich. Er fuhr sich mit der Hand durch das kurze Haar. Und ich erinnerte mich, wie es sich anfühlte – weich wie der Flaum von Löwenzahn oder wie …
    Wow! Aber hallo.

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