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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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drehte sich zu ihm um. Er erwiderte ihren Blick kühl, aber sie lächelte ihm zu wie einem guten Freund. »Hi, Alex, sagst du uns die Wahrheit?«
    War dieses Mädchen ein menschlicher Lügendetektor?
    »Ja«, antwortete Alex knapp und bestimmt.
    Amber ließ den Blick über seinen Körper gleiten. Ein Lächeln umspielte ihre tiefroten Lippen. Ich scharrte unruhig mit den Füßen. Ich wusste nur allzu gut, was ein solches Lächeln bedeutete, und hustete künstlich. Das unterbrach ihren Tagtraum.
    »Ja, er sagt die Wahrheit«, erklärte sie Demos. »Das war wirklich erstaunlich.«
    Was war erstaunlich? Was zum Teufel hatte sie mit seinem Verstand angestellt? Ich blickte Alex entsetzt an, aber er schien genauso verwirrt wie ich. Amber schlenderte zu Ryder hinüber und legte ihm den Arm um die Schultern, wobei sie ihm etwas ins Ohr flüsterte.
    »Gut. Ich mag nämlich keine Lügner«, sagte Demos. »Und was Alicia betrifft: Du wirst schon einen Weg finden, sie da rauszuholen, Alex. Du bist schließlich nicht auf den Kopf gefallen. Und mach dir keine Sorgen: Wir passen gut auf Jacks kleine Schwester auf.«
    Suki lächelte spöttisch. »Er wird dich umbringen, wenn ihr etwas geschieht.«
    »Das möchte ich sehen«, sagte jemand.
    »Genau«, sagte Demos. »Gut. Jack, kannst du mich hören?«
    Jacks Miene verwandelte sich – sein nirvanaseliges Lächeln wich eiskaltem Hass.
    »Ich hebe jetzt die Erstarrung auf. Aber denk dran, dass du eine Pistole im Rücken hast. Du musst also brav sein.«
    Jack taumelte vorwärts und richtete sich langsam auf. Seine Nackenmuskeln traten hervor wie gespannte Drähte und mit seinen Blicken hätte er locker den halben Wald abfackeln können.
    »Alex und ich haben uns geeinigt. Er wird sich etwas einfallen lassen, wie ihr beide Alicia befreien könnt. Ich habe keinen Zweifel, dass ihr es schaffen werdet. Obwohl es eigentlich schade ist, dass du nicht wie deine Schwester über ein bestimmtes Talent verfügst. Es wundert mich etwas. Du weißt doch, dass es vererbbar ist.«
    Jack gab keine Antwort.
    Demos lachte plötzlich. »Ist das nicht die reinste Ironie? Deine eigene Schwester – eine Psy! Eine von uns! Das muss dir wahnsinnig komisch vorkommen.«
    Jack reagierte immer noch nicht.
    »Nein? Nicht komisch?« Demos seufzte und warf Suki einen Blick zu. »Was denkt er?«
    Suki hatte Jack nicht aus den Augen gelassen. »Er denkt, dass seine Schwester nie wie wir sein wird. Und dass sie keine Mörderin ist – oh, das ist ja interessant.«
    Sie schnupperte, wie ein Hund, der ein Geräusch hört und herauszufinden versucht, woher es kommt.
    »Was?«, wollte Demos wissen.
    »Nicht von ihm. Von ihr.« Sie deutete auf mich. »Sie hat selbst Angst, dass sie so ist wie wir. Und dann ist da noch etwas … hat etwas mit einem Auge und einem Messer zu tun. Hm, Lila?«
    Jetzt waren alle Blicke auf mich gerichtet. Ich trat verlegen von einem Fuß auf den anderen und versuchte, an nichts zu denken. Dieses Mädchen ging mir auf den Geist!
    Demos betrachtete mich nachdenklich, dann wandte er sich wieder an Jack. »Weißt du, dass wir schon seit einer ganzen Weile über Lila Bescheid wissen? Wir haben sie ständig überwacht. Harvey hat das Alarmsystem in deinem Haus neu konfiguriert, damit Lila es nicht aus Versehen auslöst. Es hätte unsere Lage nämlich nicht verbessert, wenn du deine eigene Schwester gefangen genommen hättest. Dann hätten wir unsere Geisel verloren und du hättest keine Schwester mehr gehabt – und womöglich auch keinen Job mehr.«
    Jacks Kiefer mahlte, dass ich schon befürchtete, er würde ihn sich ausrenken. Ich schüttelte den Kopf. Wenigstens hatte ich jetzt eine Erklärung für das Rätsel der Alarmanlage – das hatte nichts mit Glück oder Zufall zu tun gehabt.
    »Nun gut.« Demos seufzte. »Ihr solltet euch jetzt auf den Weg machen. Ich gebe euch zwölf Stunden. Hier.« Er warf Alex ein Handy zu. »Sobald ihr Alicia habt, rufst du die zuletzt gewählte Nummer an. Ich erkläre euch dann, wo wir uns treffen werden.«
    Alex nickte knapp.
    »Schade, dass wir nicht mehr Zeit zusammen verbringen können«, fuhr Demos an Jack gewandt fort. »Aber wenigstens wird uns deine Schwester Gesellschaft leisten.«
    Amber sprang plötzlich ein paar Schritte zurück. »Demos, hör sofort auf damit, sonst kriegt er noch eine Hirnblutung. Ich sehe bei ihm nur noch rot, rot, rot. Kriege richtig Kopfweh davon. Das gefällt mir überhaupt nicht.«
    »Es würde dir noch weniger gefallen, wenn

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