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Ein Herzschlag danach

Ein Herzschlag danach

Titel: Ein Herzschlag danach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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sehr lukrativen Rüstungsauftrag.«
    »Er tötete Mum für Geld? Nur für Geld?« Vor Wut wurde meine Stimme schrill.
    »Deine Mutter hatte alles herausgefunden – nicht nur die Bestechung, sondern auch die Einzelheiten des Vertrags. Es standen ein paar interessante Details darin und der Konzern wollte mit allen Mitteln verhindern, dass diese Dinge an die Öffentlichkeit gelangten. Rein oberflächlich betrachtet war es ein ganz normaler Rüstungsauftrag – es ging darum, neue Militärwaffen zu entwickeln und zu produzieren. Aber deine Mutter entdeckte, was da genau erforscht und entwickelt werden sollte.«
    Ich brauchte etwas Zeit, bis ich diese neuen Informationen verarbeitet hatte.
    »Sie wollten uns erforschen, Lila. Das war es, was deine Mutter herausgefunden hatte. Hinter der Spezialeinheit steht ein großer Konzern. Die Einheit hat den Auftrag, die Gene zu isolieren, die unsere Fähigkeiten auslösen können – und sie dann für die Entwicklung neuer Waffensysteme zu nutzen.«
    Ich warf den Kopf zurück und lachte laut auf, so laut, dass Bill und Harvey verwundert herüberschauten. »Ja, klar doch.«
    »Nein – wir sind nicht verrückt«, antwortete Suki plötzlich auf meine Gedanken. »Stell dir doch nur mal vor, was jemand mit Demos’ Fähigkeiten tun könnte – aber vervielfacht auf hunderttausend Leute.«
    »Das ist unmöglich.« Bestimmt hatte ich in Biologie nicht immer genau aufgepasst, aber so etwas konnte doch nicht möglich sein!
    »Doch«, warf Demos ein. »Gentherapie ist der Wissenschaftszweig, der sich am schnellsten entwickelt und zwar weltweit. Schau dir nur mal die Fortschritte an, die bis heute in der Medizin erreicht wurden. Eigentlich absolut faszinierend. Alles, worüber wir hier reden, ist möglich.«
    Okay, vielleicht wusste ich nicht genug darüber, um es beurteilen zu können. »Na gut. Sie erzählen mir also, dass die Spezialeinheit eigentlich einer großen Rüstungsfirma gehört, die keine neuen Schusswaffen oder Patronen oder Bomben entwickelt, sondern eine ganze Armee von … von Superfreaks schaffen will, die das Bewusstsein von anderen Menschen manipulieren können?«
    »Ich würde es zwar ein wenig anders ausdrücken, aber ja – im Grunde geht es darum. Wozu sonst sollte eine Rüstungsfirma Genetiker und Neurowissenschaftler beschäftigen?«
    Gute Frage. Sofort kam mir Sara in den Sinn. Wusste sie, was da vor sich ging? Ausgeschlossen. Sie war so nett. Und Jack war so sehr in sie verliebt. Einen Sekundenbruchteil später kam mir ein anderer Gedanke. »Jack und Alex? Wissen sie das alles?«
    Suki schüttelte den Kopf. »Nein. Sie glauben, die Wissenschaftler würden benötigt, um gefangene Psy zu untersuchen und zu begutachten. Aber sie haben keine Ahnung, was da tatsächlich abgeht.«
    »Sie sind nur Soldaten, Lila. Bauern auf dem großen Schachbrett.« Demos zuckte die Schultern. »Sie wurden mit Bedacht rekrutiert. Überleg doch mal: Zwei Achtzehnjährige, die gerade erst mit dem Studium begonnen hatten, wurden von der Hochschule abgeworben. Warum wohl? Die Sache war genial. Jack und Alex waren wie besessen von dem Gedanken, den Mord an deiner Mutter zu rächen. Die Einheit konnte das ausnutzen, um mich zu fangen. Denn sie wussten genau, dass ich mir jeden Schritt dreimal überlegen würde, sobald ich wusste, dass es um Jack ging.«
    Ich war skeptisch. Bisher schien Demos nicht lange gefackelt zu haben, auch wenn Jack betroffen war.
    »Er ist Melissas Sohn. Sie wissen, dass ich ihm niemals etwas antun würde.«
    Ja, dachte ich, aber es hängt davon ab, was man unter »etwas antun« versteht. Immerhin hatte er mich gekidnappt und Jack auf eine wahnwitzige Mission geschickt.
    »Wir hatten keine andere Wahl«, mischte sich Suki ein. Ich vergaß immer wieder, dass sie vollen Zugriff auf meine Gedanken hatte.
    Ich wollte gerade eine ganze Tirade von Anschuldigungen abfeuern, aber Demos hob die Hand, und was er dann sagte, brachte mich zum Schweigen. »Dass sie Jack und Alex in die Einheit holten, war geradezu krankhaft böse. Denn die ganze Zeit, während dein Bruder und Alex mich als den angeblichen Mörder deiner Mutter verfolgten, arbeiteten sie für genau die Leute, die eure Mutter auf dem Gewissen hatten.«
    Glühender Zorn fuhr mir durch Mark und Bein und schon flog mein Sandwich quer über den Tisch. Aber Demos war schnell. Seine Hand schoss hoch und er fing das Sandwich noch in der Luft ab. Er warf mir einen warnenden Blick zu. Mühsam brachte ich meinen Atem

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