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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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Liegestütze hätte ich wohl niemals geschafft, aber ich habe immer losgelegt und es wenigstens versucht. Das Körperliche hat zwischen meinem Vater und mir stets eine große Rolle gespielt, und das hat sicherlich mit dazu beigetragen, dass aus mir dieser Typ wurde, der immer bereit war, seinen Körper für die wildesten Aktionen einzusetzen, um die Aufmerksamkeit und Anerkennung anderer Leute zu gewinnen. Klar war Papa enttäuscht, wenn ich ein beschissenes Zeugnis anschleppte, aber wenn wir dann im Garten Ball spielten, meinte er zum Beispiel: »Ich geb dir zehn Dollar, wenn du den Ball so hart werfen kannst, dass ich mir beim Fangen die Finger breche.«
    Papa hatte auch eine spitzbübische Seite. Als ich in der dritten Klasse war, waren wir alle zu einer Hochzeit in der Familie eingeladen. Papa wollte mir zeigen, wie er ein ganzes Streichholzbriefchen auf einmal anzünden konnte, doch er hatte dabei nicht bemerkt, dass er unter einem Rauchmelder stand … Die ganze Hochzeitsgesellschaft musste evakuiert werden. Mama war stinksauer, aber ich fand das cool.
    Keine Ahnung, ob er es zugeben würde, aber ich glaube, dass mein Papa gerne mit Feuer spielte. Immer wenn er den Holzkohlegrill anzündete, kippte er absichtlich zu viel Flüssiganzünder darauf. Wenn Mama dann schimpfte und ihm befahl, damit aufzuhören, spritzte er nur noch ein bisschen mehr davon darüber. Ich war auch ein angehender Pyromane: Zu den Lieblingsbeschäftigungen meiner Kindheit gehörte es, Benzin aus einem Benzinkanister auszukippen und es dann zu entzünden, indem ich mit einem Hammer auf Zündplättchen einer Spielzeugpistole einschlug. Ich hatte einen Mordsschiss dabei und liebte das.
    Auch als ich älter wurde, faszinierte mich Feuer. Ich spuckte Feuer aus meinem Mund, setzte verschiedene Körperteile in Flammen – und tatsächlich war ein total lächerlicher, verunglückter Feuer-Stunt der Grund, warum ich in die Truppe der Jungs aufgenommen wurde, die später Jackass drehte. Nie würde ich jemanden für etwas verantwortlich machen, das ich meiner eigenen Blödheit zu verdanken habe, aber als Kind habe ich zumindest widersprüchliche Botschaften erhalten: »Spiel nicht mit Feuer« ist sicherlich ein Grundsatz, der zum elterlichen Einmaleins gehört, doch so richtig laut und deutlich wurde mir der nicht mitgeteilt.

    1 Jackass ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die von 2000 bis 2002 produziert und in Deutschland erstmals 2001 ausgestrahlt wurde. 2002, 2006 und 2010 wurden Jackass -Filme veröffentlicht.
    2 Wildboyz ist die Nachfolgeserie von Jackass.

2
In diesem Kapitel entdecke ich die Freude am Alkohol, den Ladendiebstahl, Mötley Crüe und den SpaSS, mit Eiern zu schmeiSSen
    Meine Eltern haben während meiner Jugend ziemlich viel gemeinsam getrunken und dabei offenbar auch Spaß gehabt. »Gesellschaft« brauchten sie dazu keine. Cindy und ich wurden dann entweder in den Keller verbannt oder spukten an den Rändern dieser Erwachsenenwelt herum und hörten uns Geschichten und Scherze an, die wir oft gar nicht recht kapierten. Ich kam jedoch schon ziemlich früh – mit acht oder neun Jahren – darauf, dass Mama Alkoholikerin war. Ich bin mir nicht sicher, ob ich damals den Begriff kannte, und ganz bestimmt wusste ich nicht, was genau er bedeutete, doch ich bemerkte, dass sie sich anders verhielt, wenn sie trank – und das kam häufig vor. Wenn sie betrunken war, war sie außer Gefecht gesetzt. Dann kam sie kaum aus ihrem Schlafzimmer heraus. Musste ich zu einem Spiel, wenn Papa nicht in der Stadt war und Mama nicht aus dem Bett kommen wollte, um mich hinzufahren, dann musste ich einen Nachbarn bitten, mich hinzubringen. War sie während der Abwesenheit von Papa betrunken, dann gab es keinen geregelten Alltag mehr. Essen war eine Kümmer-dich-selbst-darum-Angelegenheit und der Schulbesuch war uns freigestellt.
    Mama gehörte nicht zu jenen Säufern, die abends abstürzten und am nächsten Tag verkatert waren. Tagelang, manchmal sogar wochenlang hing sie einfach auf der Couch herum oder blieb gleich im Bett, trank, schlief ein, wachte auf und trank weiter. Mit der Zeit sah sie dann immer fertiger aus und das Haus verwandelte sich in ein einziges Chaos. Cindy verhielt sich für ihr Alter unglaublich verantwortungsbewusst und kümmerte sich um einiges, doch alles in allem waren wir in unserer Kindheit und Jugend im Wesentlichen uns selbst überlassen.
    Mama hatte Allergien, daher lief ihr oft die Nase und häufig behauptete sie

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