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Ein Jahr - eine Chance

Ein Jahr - eine Chance

Titel: Ein Jahr - eine Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Lenke
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mich den Eindruck, als wenn Ihnen dieser Gang nicht leicht gefallen wäre, und ich werde das Gefühl nicht los, dass es nicht wirklich um Sie geht.“
    Torben Crawford füllte erneut ihr Glas und lehnte sich entspannt in den Sessel zurück.
    „Natürlich haben Sie recht“, sagte sie leise, aber mit etwas gefestigter Stimme.
    „Natürlich?“, hakte er lächelnd nach.
    „Ich denke, dass Sie die Menschen gut einschätzen können.“
    Torben Crawford musterte sie. Es lag eine ganz besondere Spannung zwischen ihnen. Torben Crawford konnte dieses Gefühl überhaupt nicht zuordnen. Es knisterte förmlich zwischen ihnen. Wollte sie ihm schmeicheln? Aber sie machte nicht den Eindruck. Es war ihr wohl ernst.
    „Und? Um wen geht es?“, hakte er freundlich nach.
    „Um meine Schwester.“
    Madeleine sah ihn an.
    „Pia. Pia Steward!“
    Er konnte sich ein freches Lachen nicht verkneifen.
    „Entschuldigen Sie, Ms. Morgen, aber ich hätte nicht vermutet, dass Pia Steward Ihre Schwester ist. Sie sind so ganz anders.“
    Madeleine wurde leicht rot.
    „Ja, ich weiß, ich bin nicht so glamourhaft wie Pia.“
    Ihre Stimme versagte fast zum Schluss.
    Torben Crawford holte tief Luft. Er hatte sie ungewollt verletzt, das wollte er nicht und meinte es so auch nicht.
    „Das habe ich nicht gesagt. Aber Sie müssen zugeben, dass Sie beide sich so gar nicht ähneln.“
    „Ja, ich bin nicht gerade der Partylöwe.“
    „Das wäre ja auch schade, bestenfalls Löwin.“
    Flirtet er mit mir?, schoss es Madeleine durch den Kopf, aber sie verwarf es sogleich. Ein Mann wie Mr. Crawford machte sich vermutlich nur über Frauen wie sie lustig.
    „Was machen Sie beruflich?“
    Irritiert sah sie ihn an.
    „Wie bitte?“
    „Was machen Sie beruflich?“, wiederholte er seine Frage.
    „Ähm, ich bin gerade mit meinem Studium fertig.“
    Sie sah ihn fragend an, aber er erwiderte nur ihren Blick und wartete offenbar darauf, dass sie mehr erzählte.
    Mein Gott, ich dachte, der Mann hat keine Zeit!, schoss es Madeleine durch den Kopf.
    „Ich habe Lehramt studiert.“
    Torben hob anerkennend den Kopf.
    Als sein Telefon klingelte, entschuldigte er sich und gab leise kurze, aber offensichtlich klare Anweisungen. Dann legte er wieder auf und lächelte sie freundlich an.
    „Wie gesagt, ich bin wegen Pia hier“, versuchte Madeleine vorsichtig wieder zum ursprünglichen Thema zu kommen.
    „Sie hat hier ganz offensichtlich einige Schulden und daher im Moment einige Probleme am Hals.“
    Torben Crawford zuckte mit den Schultern.
    „Ist das so?“
    „Ähm, ja.“
    „Wie hoch sind die Schulden?“
    Als er ihren irritierten Blick sah, musste er schmunzeln.
    „Es sind offensichtlich weniger als eine Viertelmillion, da ich erst ab dieser Summe mit solchem Kram belästigt werde.“
    „Kram?“, brach es aus Madeleine entsetzt heraus.
    „Eine sechsstellige Summe kann ich nicht als Kram bezeichnen.“
    Torben Crawford lachte leicht auf, griff nach dem Telefon, rief seinen Mitarbeiter an und ließ sich stenoartig über Pia Stewards Schulden informieren.
    „Ich dachte, Sie kennen meine Schwester“, hakte Madeleine mit leicht gereiztem Unterton nach, nachdem er aufgelegt hatte.
    „Schon. Als Person. Sie ist eine echte Partylöwin, die es versteht, sich immer wieder einen reichen Typen einzufangen. Ganz offensichtlich, wie ich anfangs schon sagte, das totale Gegenteil von Ihnen. Sie scheinen sehr bodenständig zu sein.“
    Madeleine musterte ihn leicht, konnte ihn aber absolut nicht einschätzen.
    „Was spricht dagegen, bodenständig zu sein?“
    „Nichts. Gar nichts. Das war nicht negativ gemeint. Ganz im Gegenteil, und es spricht für Sie, dass Sie sich für Ihre Schwester in die Höhle des Löwen trauen.“
    Frech zuckten seine Mundwinkel auf.
    „Knappe zweihunderttausend sind es.“
    Madeleine schloss kurz die Augen und schluckte schwer.
    Torben Crawford gab ihr den Moment, den sie zu brauchen schien.
    Als sie ihn wieder ansah, lächelte er sie aufmunternd an.
    „Was kann ich denn nun für Sie tun?“
    Torben lehnte sich leicht vor und kam ihrem Gesicht somit sehr nahe.
    Madeleine riss sich zusammen, um nicht gleich spontan zurückzuzucken. Ihr war klar, dass Sie Haltung bewahren musste, wenn sie etwas erreichen wollte.
    „Vielleicht könnten Sie die Eintreibung erst einmal einstellen und die Rückzahlung stunden, bis wir eine Lösung für das Problem gefunden haben.“
    „Aha. Wer ist wir?“
    „Meine Schwester und ich und vielleicht“, sie

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