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Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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wurde es mir plötzlich klar. Diese ganze Geschichte, wie sie als Kind gekidnappt worden ist – das war jetzt ihre Chance, damit fertig zu werden. Mit ihrer Angst vor bösen Männern oder vor Männern generell oder vor was weiß ich. Deshalb mußte sie hier sein. Das war nicht nur, weil sie immer alles kontrollieren muß; sie mußte hier sein, weil sie nahe am Geschehen sein wollte. Sie wollte nahe bei Ihnen sein , Alex . Sie wollte Sie im Hause haben. Ursprünglich sollte Julius zu den Fultons kommen, und Sie sollten ihn dort umbringen.«
    »Aber dann hat sich die Polizei eingemischt, nicht wahr?«
    »Ja. Wir hatten nicht damit gerechnet, daß die darauf bestehen würden, Sie in Ihrer Hütte zu halten und einen Polizeiwagen davor zu postieren. Und dann später, als Maven glaubte, Sie hätten mit den Morden zu tun, das haben wir wirklich nicht gewollt. Diesen Punkt müssen Sie mir einfach glauben, Alex.«
    »Ihre Besorgnis um mich ist geradezu rührend.«
    »Nein, im Ernst. Damit war keinem gedient. Zwei Tage lang wäre ich fast verrückt geworden. Da war Julius, der nahezu stündlich bei mir anrief und wissen wollte, wen er als nächsten umbringen dürfe. Da war Mrs.   Fulton, die dauernd anrief, wann wir endlich Edwin aus der Stadt schafften, um danach Julius umzubringen. Und Edwin war überhaupt nicht glücklich über seinen Verschwinde-Trick. Er wollte einen Rückzieher machen. Wäre da nicht seine Mutter gewesen, die ihn auf Vordermann gebracht hat, hätten wir die Sache wohl kaum durchgezogen.«
    »Ich nehme an, daß er jetzt sehr weit weg ist«, sagte ich.
    »Ich weiß nicht einmal, wo er ist«, sagte er. »Das ist so wie bei dem Programm, bei dem wichtigen Belastungszeugen eine völlig neue Identität verpaßt wird. Plastische Chirurgie, was weiß ich. Alles, was man dazu braucht, ist sehr viel Geld. Mrs.   Fulton sagt, es sei ein herrliches Gefühl, ihn enterben zu können, ohne vorher sterben zu müssen.«
    »Und wie Edwin weg war und der Polizist nicht mehr jede Nacht vor meiner Tür hockte, hatten Sie endlich Ihre Chance, die Sache zu Ende zu bringen, stimmt’s? Was haben Sie gemacht, haben Sie Julius erzählt, ich sei auch ein Teil der Verschwörung?«
    »Ja«, bestätigte er. »Aber diesmal gehe es nur darum, Ihnen Angst einzujagen. Ich habe ihm erzählt, er solle den Schalldämpfer weglassen, Lärm machen und Ihnen tüchtig Angst einflößen. Wissen Sie, ich wollte herausgefunden haben, daß Sie mir nachspionieren. Und Julius natürlich auch. Wir mußten Ihnen Angst machen, daß denen in Brüssel die Augen aufgingen.«
    »Brüssel?« fragte ich. »In Belgien?«
    »Na klar, da ist doch das Hauptquartier. Wußten Sie das nicht? Fragen Sie irgendeinen dieser Waffennarren. Die internationale Verschwörung wird vom geheimen Zentralbüro in Brüssel gelenkt.«
    »Das wußte ich nicht«, sagte ich. »Ich dachte, die machen da Waffeln.«
    »Einiges von dem, woran diese Leute so glauben, ist wirklich erstaunlich, sage ich Ihnen. Jedenfalls habe ich ihm erzählt, ich hätte einen Plan, wie wir Sie wirksam einschüchtern könnten. Er brauche nur eine blonde Perücke zu tragen und vorgeben, ein gewisser Rose zu sein, der Sie früher einmal niedergeschossen habe. Jemand, der an sich noch im Gefängnis sein müsse.«
    »Und wie haben Sie ihn zu der Annahme gebracht, meine Pistole sei nicht echt?«
    »Das war leicht. Seit Sie niedergeschossen wurden, haben Sie eine panische Angst vor Waffen. Sie können sie nicht einmal mehr anfassen. Das hat ihn natürlich heiß gemacht, daß so einer wie Sie ihm die Waffen abnehmen will, der nicht einmal Manns genug ist, eine Knarre auch nur anzufassen. Deshalb tragen Sie immer eine Imitation bei sich, falls Sie mal bluffen müssen.«
    Beinahe hätte ich lachen müssen. »Sie haben ihn reingelegt. Er hatte keine Chance.«
    »Vermutlich nicht«, sagte er. »Alles verlief nach meinem Plan. Ich meine, wie Mrs.   Fulton es geplant hatte. Es war Notwehr. Sie sind ein freier Mann. Und keine losen Enden.«
    »Und Sie waren direkt hinter ihm«, sagte ich. »Wahrscheinlich sind Sie zunächst in sein Haus gegangen, haben ihm die Schreibmaschine, die Zeitungsausschnitte und das falsche Tagebuch untergeschoben, in dem Sie die ganze Geschichte niedergeschrieben hatten. Wie er mich verfolgt hat, und wie er irgendwie selbst zu Rose geworden ist. Und dann sind Sie ihm zu meiner Hütte gefolgt. Als alles vorüber war, sind Sie aufgetaucht. Mit Ihrer Pistole. Und wenn etwas schiefgelaufen

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