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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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„Bleiben Sie hier, ich hole Ihnen eine Decke zum Schlafen." Er warf ihr einen strengen Blick zu, als wollte er sie warnen, sich ja keinen Schritt zu entfernen.
    Nicht, dass sie das jetzt noch vorgehabt hätte. Blacklock sah wirklich krank aus. Sein Gesicht war totenblass, selbst im Feuerschein, und er hatte die Stirn vor Schmerzen in tiefe Falten gelegt. Sie kniete sich neben ihn. Hatte er sich während des Kampfes am Kopf verletzt? War sie vielleicht schuld daran, dass er jetzt so dalag?
    Sein dichtes dunkles Haar stand ihm wirr vom Kopf ab; behutsam strich sie es ihm aus dem Gesicht. Seine Stirn fühlte sich feucht an. Nun, da die durchdringenden, scharf beobachtenden Augen geschlossen waren, wirkte er jünger, als sie zuerst angenommen hatte. Noch keine dreißig, dachte sie.
    Waren die Falten auf seiner Stirn inzwischen weniger tief? Sie wusste nicht, ob das nicht vielleicht nur frommes Wunschdenken war. Sie richtete sich auf und merkte, dass McTavish sie misstrauisch beobachtete. Er warf ein Bündel grauer Decken auf den Boden, beinahe so wie einen Fehdehandschuh.
    „Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, im Sand unter den Sternen zu schlafen, Miss", meinte Stevens und schichtete weiter kunstvoll Holz ins Feuer.
    Faith lächelte ihn etwas kläglich an, brachte es aber nicht über sich, ihm zu erklären, wie tief sie gesunken war. „Was hat Mr Blacklock?"
    Stevens wollte gerade antworten, aber McTavish kam ihm zuvor. „Halt den Mund, Schwätzer! Wenn er will, dass sie Bescheid weiß, dann kann er es ihr morgen früh selbst erzählen."
    „Morgen wird es ihm also wieder gut gehen?"
    Der große Schotte sah sie unwirsch an. „Das wird es, ja."
    „Diese Kopfschmerzen gehen vorbei." Stevens hob das Deckenbündel auf, das McTavish hatte fallen lassen, und schüttelte es aus.
    Faith zögerte. Das war ziemlich dicht neben Mr Blacklock, auch wenn der in diesem Augenblick wohl nichts davon wahrnahm.
    Stevens fuhr fort. „Sie bleiben lieber nah beim Feuer. Ich sehe, dass Sie von Mücken gestochen worden sind. Der Rauch wird sie fernhalten."
    Faith hob die Hände und berührte ihr Gesicht, das voller Mückenstiche von der vergangenen Nacht war.
    „Mac schläft dahinten." Er zeigte auf McTavish, der sich gerade weitab vom Feuer in seine Decke wickelte. „Ihn stechen die Mücken nicht. Außerdem schnarcht er fürchterlich. Ich selbst bin gleich dort drüben, auf der anderen Seite des Feuers." „Was ist denn mit Mr Blacklock? Sollte nicht jemand auf ihn aufpassen?"
    „Nein. Wulf wird auf uns alle aufpassen. Er wird uns beim ersten Anzeichen von Ärger wecken."
    Faith dachte daran, wie der große Hund angesichts der Männer geknurrt und gebellt hatte, und fühlte sich sofort wohler.
    „Gehen Sie jetzt auch schlafen, Miss. Sie sehen so aus, als könnten Sie's vertragen. Mr Nicholas schläft sicher ebenfalls bald ein, wie immer, wenn die Schmerzen nachlassen."
    „Vielen Dank, Mr Stevens."
    Er zögerte. „Nur Stevens, wenn Sie nichts dagegen haben, Miss. Ich bin Mr Nicholas' Reitknecht, wissen Sie. Ich habe ihn aufwachsen sehen."
    Faith nickte. „Also schön, wenn es Ihnen so lieber ist."
    „Ja, das ist es. Wenn Sie nun alles haben, was Sie brauchen, ziehe ich mich zurück. Gute Nacht, Miss."
    Faith wünschte beiden Männern ebenfalls eine gute Nacht, danach setzte sie sich auf den Boden. Sie wischte den Sand von ihren Füßen und wickelte sich zum Schlafen in ihre Decke, anschließend warf sie einen letzten Blick auf Nicholas Blacklock.
    Er atmete jetzt gleichmäßiger. Vielleicht ließen seine Kopfschmerzen ja bereits nach, wie Stevens prophezeit hatte. Sein markantes Profil zeichnete sich vor dem flackernden Schein des Feuers ab. Im Schlaf wirkte er weicher, nicht mehr so grimmig und ernst.
    Beowulf warf seinem bärtigen Herrn einen sehnsüchtigen Blick zu, drehte sich dreimal im Kreis und ließ sich dann seufzend neben Mr Blacklock in den Sand fallen. „Braver Hund", lobte Faith ihn.
    Das Tier öffnete ein Auge, knurrte leise und fletschte die gelblichen Zähne, wie um sie daran zu erinnern, ja nicht näher zu kommen.
    „Wie der Herr, so sein Hund", flüsterte sie ihm zu, und durch diesen kleinen Akt des Aufbegehrens fühlte sie sich gleich besser. Sie rutschte ein wenig im Sand hin und her, um ihn ihrer Figur anzupassen, danach legte sie sich hin, starrte in die Flammen
    und dachte an ihre Schwestern.
    Wo waren sie jetzt? Wie es ihnen wohl gehen mochte? Wahrscheinlich machen sie sich Sorgen, dachte sie

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