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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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gut wie essen. Beinahe.
    Blacklock kam zurück und rieb sich die Hände an der Hose trocken. „Ist er angebrannt?"
    „Nein, aber er fing schon an, etwas anzusetzen. Er ist ziemlich dickflüssig. Haben Sie irgendetwas, womit ich ihn ein wenig verdünnen kann?"
    „Nehmen Sie den Wein in der Flasche dort."
    Faith goss einen großzügigen Schuss Rotwein in den Eintopf und rührte um. Würziger Dampf stieg auf, und als sie den Deckel wieder auf den Kessel legte, meldete sich ihr Magen erneut.
    „Nach dem Essen werden wir reden."
    Faith schluckte. „Reden?"
    „Ja, darüber, wie Sie in diesen Schlamassel geraten sind und wie wir Sie am besten wieder nach Hause zu Ihren Lieben bringen."
    Nach Hause zu Ihren Lieben. Faith schrak zusammen. Sie wandte hastig den Blick ab, und weil ihre Knie nachzugeben drohten, setzte sie sich wieder auf die Decke.
    Eine Weile schwiegen sie beide, dann sagte er ruhig: „Trinken Sie noch einen Schluck." Blacklock hielt ihr die silberne Flasche hin. Sie sagte nichts - sie konnte einfach nichts sagen. Da sie den Brandy ignorierte, steckte er das Glasgefäß wieder in seine Tasche, griff nach seiner Gitarre und fing leise an zu spielen. Dabei sah er nicht auf das Instrument, sondern blickte in die Flammen.
    Faith erstarrte kurz, zwang sich dann aber, sich zu entspannen. Musik hatte keine Macht mehr über sie. Sie war nicht länger die Stimme der Liebe, sondern schlichtweg nur noch - Musik. Ein schönes Geräusch wie das Rauschen der Brandung oder der Wind, der leise raschelnd durch das Dünengras strich.
    Sie ließ sich von den Tönen, dem Flüstern der Wellen und dem Wind einhüllen; sie waren Balsam für ihre aufgewühlte Seele.
    „Wenn der Eintopf angebrannt ist, nur weil du unbedingt mit dieser Frau reden musstest ... "
    Faith zuckte zusammen, als zwei Männer ans Feuer traten. Derjenige, der gesprochen hatte, war klein, runzelig und etwa fünfzig. Den anderen schätzte sie trotz des älter machenden roten Vollbarts auf noch nicht einmal dreißig. Er war riesig! Und sie hatte schon Blacklock für groß gehalten.
    Der eher klein geratene Mann warf Faith einen neugierigen Blick zu. Er wünschte ihr einen guten Abend, doch so flüchtig, dass es klar war, was für ihn Vorrang hatte. Er nahm den Deckel vom Kessel, rührte einmal kurz um und sah anschließend schmunzelnd auf. Sein Gesicht war voller Narben, zudem lächelte er etwas schief. Aber seine Augen funkelten lebhaft, und Faith mochte ihn auf Anhieb.
    „Danke, Miss, dass Sie meinen Eintopf gerettet haben."
    Faith war überrascht. „Woher wissen Sie, dass ich das war?"
    Er schnaubte. „Mr Nicholas etwa? Der soll daran gedacht haben, den Eintopf umzurühren?"
    „Ich habe ihr immerhin gesagt, sie solle noch Wein hinzufügen", gab Blacklock leicht gekränkt zurück. „Miss Merrit, darf ich vorstellen? Dieser kulinarisch Ungläubige hier ist Wilfred Stevens, und der bärtige Riese Mr Dougal McTavish, genannt Mac."
    Faith begrüßte die beiden Männer. Mr Stevens lächelte sie warm an, während er ihr die Hand gab, doch Mr McTavish stand nur wie angewurzelt da und ignorierte ihre ausgestreckte Hand. Er musterte sie von Kopf bis Fuß, und Faith wand sich innerlich angesichts seiner ausdruckslosen Augen, die durch die buschigen roten Brauen aber auch etwas Düsteres und Bedrohliches ausstrahlten.
    Sie wusste, was er dachte. Offensichtlich sah er in ihr nichts anderes als das, was die
    drei Männer in ihr gesehen hatten, die sie vorhin in der Dunkelheit verfolgt hatten -nur dass er sie sicherlich nicht einmal mit einer Zange anfassen würde. Sie hob das Kinn und hielt seinem Blick trotzig stand.
    „Mac? Das ist Miss Merrit", wiederholte Blacklock. Wieder dieser Tonfall.
    „Sehr erfreut", grollte der Riese widerstrebend, ehe er Nicholas Blacklock mit zusammengekniffenen Augen betrachtete. „Du siehst so aus, als hättest du einen Kampf hinter dir."
    Nicholas Blacklock berichtete von den drei Angreifern, nur dass er sie als unwillkommene Gäste bezeichnete. Er verlor auch kein Wort über seine eigenen Heldentaten, sondern erzählte nur, wie Faith den Schurken mit einem brennenden Ast entgegengetreten war und sie in die Flucht geschlagen hatte. Der rothaarige Hüne ließ sich jedoch nicht so leicht täuschen und bedachte Faith mit einem weiteren vernichtenden Blick. „Nun ja, verdorbenes Fleisch zieht immer Schmeißfliegen an."
    „Das reicht", fuhr Blacklock ihn an.
    „Also gut, ich gehe dann mal und sehe nach, ob die unwillkommenen

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