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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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1
    Eine kurze Unterhaltung im Schlafzimmer der Herzogin von Girton
    Hausgesellschaft bei Lady Troubridge
    East Cliff
    »Nun, wie sieht er aus?«
    Gina antwortete nicht sogleich. »Er hat schwarzes Haar. Daran kann ich mich noch erinnern«, erwiderte sie unsicher. Sie saß vor ihrer Frisierkommode und hielt ein Haarband in der Hand, in das sie einen kleinen Knoten nach dem anderen knüpfte. Ambrogina, die Herzogin von Girton, war selten so zappelig wie in diesem Moment. Eine Herzogin bewahrt stets Haltung , pflegte eine ihrer Gouvernanten immer zu sagen. Im Augenblick jedoch stand Gina kurz davor, in Panik auszubrechen. Das konnte selbst Herzoginnen passieren, unter gewissen Umständen.
    Esme Rawlings brach in Gelächter aus. »Du weißt nicht einmal, wie dein eigener Ehemann aussieht?«
    Gina bedachte sie mit einem finsteren Blick. »Du hast gut lachen. Dein Ehemann kehrt ja nicht vom Kontinent zurück und findet dich in einer prekären Lage vor. Ich will, dass Cam unsere Ehe annullieren lässt, damit ich Sebastian heiraten kann. Aber wenn er diese schrecklichen Verleumdungen im Tatler liest, wird er mich für ein liederliches Weibsbild halten.«
    »Nicht, wenn er dich kennt«, gluckste Esme.
    »Das ist es ja gerade! Er kennt mich eben nicht . Was ist, wenn er dem Gerede über Mr Wapping Glauben schenkt?«
    »Wirf deinen Privatlehrer hinaus, und die ganze Sache ist in einer Woche vergessen.«
    »Ich werde den armen Mr Wapping nicht hinauswerfen. Er ist den weiten Weg von Griechenland gekommen, um mein Lehrer zu sein. Wo soll er denn hin? Abgesehen davon hat er nichts Falsches getan, und ich auch nicht. Warum also sollte ich mich so verhalten, als hätte ich einen Fehler begangen?«
    »Jedenfalls war es nicht besonders klug, sich von Willoughby Broke und seiner Frau um zwei Uhr morgens gemeinsam mit Mr Wapping sehen zu lassen.«
    »Du weißt ganz genau, dass wir lediglich den Meteorschauer betrachtet haben. Auf jeden Fall hast du mir noch keine Antwort gegeben. Was ist, wenn ich meinen eigenen Mann nicht wiedererkenne?« Gina drehte sich auf dem Stuhl um und sah Esme an. »Das wird der demütigendste Augenblick meines Lebens!«
    »Um Himmels willen, du klingst ja wie eine Schmierenkomödiantin in einem Trauerstück. Der Butler wird ihn doch ankündigen, nicht wahr? Somit gewinnst du Zeit, um dich zu sammeln. Oh, mein teuerster Gemahl ,« sprach Esme mit verstellter Stimme und warf Gina einen schmachtenden Willkommensblick zu. » Wie unerträglich, dass du so lange fort warst! « Träge fächelte sie sich dabei Luft zu.
    Gina schnitt ihr eine Grimasse. »Ich nehme an, dass du diesen Satz häufig benutzt?«
    »Natürlich. Miles und ich sind immer sehr höflich zueinander, wenn wir uns sehen. Was zum Glück nicht oft der Fall ist.«
    Gina legte das Haarband, das nun nicht weniger als fünfzig Knoten aufwies, auf ihre Frisierkommode. »Schau dir nur an, wie meine Hände zittern. Ich kenne niemanden, dem je eine so furchtbare Begegnung bevorstand.«
    »Du übertreibst. Überleg doch mal, wie sich die arme Caroline Pratt gefühlt haben muss, als sie ihrem Gemahl gestand, dass sie schwanger war. Dabei hatte er doch während des vorangegangenen Jahres in den Niederlanden geweilt!«
    »Das muss wirklich schwer gewesen sein.«
    »Obschon sie ihm eigentlich einen Gefallen erwiesen hat. Was in Gottes Namen wäre nur aus dem Besitz geworden, wenn sie keinen Erben geboren hätte? Immerhin waren sie bereits zehn Jahre verheiratet. Pratt hätte sich im Grunde bei ihr bedanken müssen, obwohl er das ganz gewiss nicht getan hat. Männer sind solche Rüpel!«
    »In meinem Fall ist allein die Begegnung mit Cam schon ungeheuer schwierig«, sagte Gina. »Ich kenne ihn doch überhaupt nicht.«
    »Ich dachte immer, ihr hättet eure Kindheit miteinander verbracht.«
    »Es ist aber etwas ganz anderes, ihm als Erwachsenem wiederzubegegnen. Als wir heirateten, war er noch ein Junge.«
    »Es gibt viele Frauen, die sich glücklich schätzen würden, wenn ihre Männer auf den Kontinent gingen«, meinte Esme.
    »Cam ist nicht wirklich mein Ehemann. Gütiger Himmel, von Kind an wurde mir beigebracht, dass er mein Cousin ersten Grades ist – bis zu dem Tag, als man uns miteinander verheiratete.«
    »Ich wüsste nicht, was das an der Sachlage ändern sollte. Leider gibt es sehr viele Vettern und Cousinen ersten Grades, die miteinander verheiratet sind. Außerdem seid ihr in Wahrheit gar nicht so eng miteinander verwandt, da deine Mutter dich ja nicht

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