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Eine Frau geht ihren Weg

Eine Frau geht ihren Weg

Titel: Eine Frau geht ihren Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Howard
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gesellschaftsfähig aussehen, weil ich den alten Nachttisch von meiner Großmutter lackieren will.”
    „Das stört mich nicht”, versicherte ihr Sally lachend. „Bis morgen dann.”
    Nachdem Sybil den Hörer aufgelegt hatte, schlüpfte sie aus ihren Schuhen und ließ sich in die Polster ihrer Couch sinken. Sie musste lächeln als sie an ihren kleinen Neffen dachte. Aber vor das niedliche Gesicht des kleinen braunhaarigen Jungen mit den dunklen Augen schob sich allmählich das eines blonden Mannes mit tiefblauen Augen.
    Energisch schüttelte Sybil den Kopf und stand auf. Sie durfte sich nicht zu sehr mit diesem beunruhigenden Daniel Huntingdon beschäftigen. Entschlossen ging sie in die Küche, um den guten Vorsatz mit einem Glas Wein zu begießen. Lächelnd öffnete sie eine Flasche kalifornischen Chardonnay, holte ihr größtes Glas aus dem Schrank und füllte es bis zum Rand.
    Morgen war Samstag, und entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit würde sie an diesem Wochenende nicht ins Büro gehen. Sie würde ihre Freizeit genießen und weder an die Firma Southey noch an Daniel Huntingdon denken. An ihn am allerwenigsten!
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2. KAPITEL
    Ungewöhnlich guter Laune erwachte Sybil am nächsten Morgen. Beschwingt schlug sie die Bettdecke zurück und schlüpfte aus dem Bett. Nachdem sie geduscht hatte, suchte sie im Kleiderschrank nach alten Sachen, die bei der Restaurierung des Nachttisches keinen Schaden nehmen konnten. Eigentlich hatte sie diese Arbeit im Freien machen wollen, doch leider spielte das Wetter nicht mit. Es regnete, und deshalb beschloss sie, den Nachttisch in der Küche abzuschmirgeln.
    Schnell zog Sybil sich das alte, eingelaufene T-Shirt und die abgeschnittenen Jeans an. Dann band sie ihr Haar hoch, damit es sie bei der Arbeit nicht störte.
    „Du meine Güte”, entfuhr es Sybil, und erschrocken schlug sie die Hände vor das Gesicht, als sie einen Blick in den Spiegel warf.
    Das enge Hemd und die knappen Shorts offenbarten ihre weiblichen Reize sehr deutlich. Sähe Rick mich in diesem Aufzug, würde er wahrscheinlich sogar auf sein Baseballspiel verzichten, dachte Sybil amüsiert.
    Nachdem sie den Küchenfußboden sorgfältig mit alten Zeitungen ausgelegt hatte, schleppte sie den Nachttisch in die Küche, nahm die Schubladen heraus, schraubte die Griffe ab und machte sich an die Arbeit. Unermüdlich schmirgelte Sybil mit feiner Stahlwolle die alte Farbe ab und merkte dabei gar nicht, dass die Zeit wie im Flug verging.
    Gegen drei Uhr setzte sie sich auf den Boden und betrachtete stolz ihr Werk. Die alte Farbe war vollständig entfernt, aber dafür sah die Küche aus wie ein Schlachtfeld. Sybil holte den Staubsauger und begann, der feinen Staubschicht, die den gesamten Küchenboden bedeckte, zu Leibe zu rücken. Zum Schluss saugte sie auch ihr T-Shirt und ihre Shorts ab. Sie war fast damit fertig, als es an der Haustür klingelte.
    Da sie niemand außer Sally erwartete, rief sie laut: „Komm rein, die Tür ist nicht abgeschlossen” und fuhr fort, das rechte Hosenbein ihrer Shorts abzusaugen. Sobald Sybil Schritte vernahm, die sich der Küche näherten, drehte sie sich um, um ihre Schwägerin mit einem strahlenden Lächeln zu begrüßen. Doch ihr Lächeln wich einem bestürzten Gesichtsausdruck, denn es war nicht Sally, die lässig in der Tür lehnte.
    „Daniel!” rief Sybil erschrocken aus.
    Wie versteinert stand sie da, während die Saugdüse ihres Staubsaugers sich geräuschvoll an ihrem T-Shirt festsog, so dass ihr flacher, gebräunter Bauch sichtbar wurde. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Sybil ihren ersten Schreck überwunden hatte und wenigstens den Staubsauger abstellte.
    Daniels Blick wanderte langsam über ihre Figur und kehrte dann zu ihrem Gesicht zurück.
    Sybil errötete, als sie unverhohlene Bewunderung in Daniels Augen las.
    „Guten Tag”, begrüßte er sie, und seine Stimme klang tief und weich. „Ich bringe Ihnen Johnsons Bericht. Sie wollten ihn doch so schnell wie möglich haben.”
    Die kurzen Ärmel seines Polohemdes entblößten seine muskulösen Oberarme, während sich unter dem dünnen Baumwollstoff jede Linie seines breiten, kräftigen Brustkorbs abzeichnete.
    Sowohl sein Hemd als auch seine engen Jeans waren feucht vom Regen.
    Sybil musste sich dazu zwingen, ihm in gleichgültigem Ton zu antworten: „Vielen Dank. Ich habe zwar nicht die Zeit, ihn noch am Wochenende durchzulesen, aber ich werde ihn mir am Montagmorgen als erstes vornehmen.” Sie deutete

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