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Eine Handvoll Dunkelheit

Eine Handvoll Dunkelheit

Titel: Eine Handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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spezialisiert. Dieser Bursche hat der Rede etwas Bombastisches, Drohendes verliehen; meiner Meinung nach ein wenig zu dick aufgetragen, aber sehr wirkungsvoll. Man hat einen Haufen Zwischenrufe reingemischt … Ich muß gestehen, es hat mir sehr gefallen.“
    Und in der Zwischenzeit, dachte LeConte, wird es keine Kriegsverbrecher-Prozesse geben. Wir, die wir während des Krieges die Führer waren, auf der Erde und auf dem Mars, wir, die wir die Regierung gebildet haben – wir sind in Sicherheit, zumindest für eine Weile. Und vielleicht auch für immer. Wenn unser Plan auch weiterhin funktioniert. Und wenn man unseren Tunnel zum Cephalon der Homöozeitung, den zu graben es fünf Jahre gekostet hat, nicht entdeckt. Und wenn er nicht einstürzt.
    Das Dampfauto hielt auf dem reservierten Parkplatz vor der Parteizentrale an; der Chauffeur kam um den Wagen herum, um die Tür zu öffnen, und LeConte stieg geschmeidig aus, trat hinaus in das Licht des Tages, ohne Furcht zu empfinden. Er warf die Zigarre in den Rinnstein und schritt dann über den Bürgersteig hinein in das vertraute Gebäude.

 
Rückzugs-Syndrom
(RETREAT SYNDROM)
     
    Friedensoffizier Caleb Myers bekam das schnellfahrende Oberflächenfahrzeug auf seinen Radarschirm und erkannte sofort, daß es dem Besitzer gelungen war, den Kontrollmechanismus zu entfernen; mit einer Geschwindigkeit von zweiundneunzig Kilometern in der Stunde hatte das Fahrzeug das gesetzlich erlaubte Höchstmaß überschritten. Demnach, so wußte er, stammte der Fahrer aus der Blauen Klasse der Ingenieure und Techniker, die in der Lage waren, an ihren Wagen herumzupfuschen. Aus diesem Grunde würde die Gefangennahme zu einem verzwickten Geschäft werden.
    Über Funk setzte sich Myers mit einem Polizeischiff in Verbindung, das fünfzehn Kilometer nördlich an der Schnellstraße postiert war. „Schießen Sie ihm die Energieversorgung entzwei, wenn er an Ihnen vorbei kommt“, schlug er seinem Kollegen vor. „Er fährt zu schnell, um ihn zu blockieren, in Ordnung?“
    Um fünfzehn Uhr zehn hatte man das Fahrzeug zum Halten gebracht; nach der Zerstörung der Energieversorgung war es auf dem Parkstreifen der Schnellstraße ausgerollt. Offizier Myers drückte Knöpfe und flog in nördliche Richtung, bis er das beschädigte Fahrzeug und das Polizeiauto ausmachen konnte, das sich mit rotblitzendem Martinshorn einen Weg durch den dichten Verkehr bahnte. Er landete genau in dem Moment, in dem auch seine Kollegen den Verkehrssünder erreichten.
    Vorsichtig näherten sie sich gemeinsam dem Wagen, und unter ihren Stiefeln knirschte Kies.
    In dem Wagen saß ein schlanker Mann, der ein weißes Hemd und eine Krawatte trug; starr, mit einem benommenen Gesichtsausdruck sah er nach vorn und machte keine Anstalten, die beiden graugekleideten Polizisten zu begrüßen, die Lasergewehre in der Hand hielten und die von den Oberschenkeln bis zum Scheitel von einem Schutzfilm eingehüllt waren. Myers öffnete die Wagentür und äugte hinein, während sich sein Kollege mit dem Gewehr in der Hand für den Fall des Falles bereithielt; allein in dieser Woche waren fünf Mann der örtlichen Polizeibehörde von San Francisco getötet worden.
    „Sie wissen“, wandte sich Myers an den schweigenden Fahrer, „daß man Ihnen für zwei Jahre den Führerschein entziehen kann, wenn Sie den Geschwindigkeitsregler Ihres Autos manipulieren. War es das wert?“
    Nach einer Weile drehte der Fahrer den Kopf und erklärte: „Ich bin krank.“
    „Seelisch? Oder körperlich?“ Myers drückte den Notfallknopf unter seiner Kehle und nahm über Leitung 3 Verbindung mit dem Hauptkrankenhaus von San Francisco auf; wenn nötig, würde binnen fünf Minuten ein Krankenwagen eintreffen.
    Rauh erwiderte der Fahrer: „Alles erschien mir unwirklich. Ich dachte, ich könnte einen … soliden Ort erreichen, wenn ich nur schnell genug fahre.“ Er tastete mit der Hand über das Armaturenbrett seines Autos, als ob er nicht glauben könne, daß die dick gepolsterte Fläche tatsächlich existierte.
    „Lassen Sie mich bitte in Ihren Hals schauen“, sagte Myers und leuchtete dem Fahrer mit der Taschenlampe ins Gesicht. Er öffnete ihm den Mund und blickte hinein, vorbei an den gesunden Zähnen.
    „Sehen Sie es?“ fragte sein Kollege.
    „Ja.“ Er hatte das Funkeln bemerkt. Das Funkeln der Anti-Krebs-Einheit, die in der Kehle eingepflanzt war; wie die meisten Nicht-Terraner litt dieser Mann an Krebsphobie. Wahrscheinlich hatte er den

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