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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gambrinus
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auf“ er beugte sich vor und sah sie ernst an. Seine dunkelblauen Augen schienen tief in sie hineinsehen zu wollen und wie an jenem Abend zuvor streifte sie der Hauch eines herben, männlichen Rasierwassers. „Ich finde, wir sollten diesen Unsinn sein lassen und das Thema endlich vergessen. Dass ich dich am Tag darauf nicht selber abholen konnte, tut mir leid, aber heute bin ich hier und zwar deinetwegen und das wäre ich nicht, wenn ich dir dein Benehmen verübeln würde. Ist das soweit für dich logisch?“
    „Ja, ist es.“
    Er war direkt, das musste sie ihm lassen.
    „Schön. Das wäre also geklärt. Wenn du das immer wieder aufwärmen willst, dann können wir gleich vergessen, Freunde zu werden.“
    „Freunde?“ Sie war verblüfft. „Warum sollten wir Freunde werden?“
    Er musterte sie einen Moment lang ungeniert.
    Große, graugrüne Augen blickten ihn unter langen, gebogenen dunklen Wimpern fragend an, die für seinen Geschmack nicht zu lange, aber fein geschnittenen Nase stach scharf hervor und ihre vollen Lippen boten dazu einen reizvollen Kontrast. Ihr schmales, fein geschnittenes Gesicht wurde umrahmt von glattem, schwerem, mahagonibraunem Haar, das sie zu einem fast streng wirkenden Pagenkopf geschnitten trug. Sie war sehr schlank. Mit ihrem eleganten, figurbetonten Pulli und der legeren Hose sah sie äußerst reizvoll aus.
    „Weil du ein interessantes, intelligentes Mädchen bist, das ich näher kennen lernen möchte“, erklärte er dann.
    Sie lehnte sich zurück und sah ihn skeptisch an.
    „Gehst du bei allen Frauen, die du triffst, so ran?“
    „Ich treffe nicht viele Frauen, die mich interessieren“, beschied er ihr, „und ich bin nur ehrlich zu dir. Mit leeren Phrasen kommt man bei dir nicht sehr weit, das durchschaust du sofort.“
    Das Lokal um sie herum schien in weite Ferne zu rücken. Laras ganze Aufmerksamkeit fixierte sich auf diesen eigenartigen Typen, der ihr da so lässig gegenübersaß.
    „Und was glaubst du sonst noch über mich zu wissen?“
    „Du suchst keine Bekanntschaften, obwohl du ein geselliger Mensch bist. Du bist nicht hier, um jemanden kennen zu lernen, sondern um allein zu sein.“
    „Wer sagt das?“
    „Du! Auf deiner Stirn steht deutlich geschrieben: ‚Abstand halten‘, sehr zum Leidwesen aller Jungs. Außerdem – wie du weißt hab ich dich vorher schon mal am Hafen gesehen – du erinnerst dich nicht, aber …“
    Vor Laras innerem Auge dämmerte ein vages Bild ihres ersten Nachmittags herauf. Sie erinnerte sich an den Blick von einem der hereinfahrenden Boote, den sie zufällig aufgefangen hatte.
    „Das warst du?“
    „Du bist mir sofort aufgefallen, weil du so verloren aussahst.“
    „Ich sah verloren aus?“
    „Verloren und einsam. Du strahlst etwas aus, was andere Menschen von dir fernhalten soll, aber bei mir wirst du hoffentlich eine Ausnahme machen, sobald du dich neu sortiert hast.“
    Lara fühlte sich leicht benommen und rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her. Kein Mensch, der sie eben erst kennen gelernt hatte, konnte so viel von ihr wissen. Sie hatte niemandem, außer Gaia und das nur andeutungsweise, etwas über sich und ihre Enttäuschung erzählt und sie bezweifelte, dass er Gaia kannte. Es störte sie, dass er in ihr zu lesen schien wie in einem offenen Buch, während sie über ihn rein gar nichts wusste. Außer seinem Geburtstag. Schließlich fand sie ihre Sprache wieder.
    „Und woher willst du das alles so genau wissen?“, fragte sie heiser.
    Er grinste. „Mit dieser Frage hast du mir praktisch schon bestätigt, wie Recht ich habe. Die Antwort darauf ist ganz einfach: ich schaue dich an und mache mir meine Gedanken. Man weiß viel, wenn man einen Menschen nur gut genug beobachtet und seine Schlüsse aus dem zieht, was man sieht.“
    „Du bist dir deiner Sache wohl sehr sicher! Und wenn du dich irrst?“ Sie versuchte, so distanziert wie nur möglich zu klingen. Es gelang ihr nur halbwegs.
    Er lachte ein tiefes, herzliches Lachen, das ihr einen kleinen Schauer über den Rücken jagte und seine ebenmäßigen Zähne aufblitzen ließ.
    „Was bekomme ich dafür, wenn ich dir etwas über dich erzähle, hm?“
    „Deinen Ausflug“, versuchte sie einer Antwort auszuweichen.
    „Das ist ein schlechtes Geschäft, denn den bekommst ja du von mir! Also, was bekomme ich von dir, wenn ich dich mit einer sehr interessanten Frau bekannt mache?“
    Wieder lachte er, als er ihre Verunsicherung bemerkte. Lara zögerte.
    „Nein“,

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