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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Heuballen und den Stallboxen standen mehrere Wagen, vor die Pferde gespannt waren. Schmuggelware bedeckte den Boden, bereit, aufgeladen zu werden. Atemlos verfolgte sie, wie ein so mit Schmuggelgut beladener Karren durch das Tor auf der Vorderseite des Gebäudes gefahren wurde und auf dem Weg nach London von der Dunkelheit verschluckt wurde. Zwei stämmige Männer, die Fässer mit Brandy auf den Schultern schleppten, erregten ihre Aufmerksamkeit, als sie unter dem Gewicht leicht wankend aus der Box kamen, in der sich der geheime Zugang zu der Höhle befand. Nachdem die Fässer auf einem Wagen abgeladen waren, verschwanden sie wieder in der Stallbox.
    Es war Mathew, der die beiden menschlichen Gestalten entdeckte, die auf dem Boden lagen, in der Nähe eines Heuhaufens. Seine Hände gruben sich wie Klauen eines Greifvogels in ihre Schultern, und als sie den Kopf hochriss und ihn anschaute, flüsterte er:
    »Dort drüben, beim Heuhaufen. Schau in die Schatten gegenüber von der letzten Box.«
    Sie spähte in die Richtung; das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie Barnaby und Lamb sah … lebendig. Beide Männer waren gefesselt, aber an ihren gelegentlichen Bewegungen konnte man zweifelsfrei erkennen, dass sie noch lebten. Ihr Mund wurde schmal. Bis ich die beiden in meine Hände bekomme, überlegte sie erbittert.
    Sorgsam schloss sie die Tür und zog sich mit Mathew wieder zwischen die Bäume zurück.
    »Wir sind nicht genug«, flüsterte Mathew, »wir brauchen mehr Männer.«
    Emily schüttelte den Kopf.
    »Nein, bis du weggeritten und mit Verstärkung zurückgekehrt bist, könnte Barnaby bereits tot sein.« Sie starrte Mathew an.
    »Ich verlasse ihn nicht.«
    Mathew seufzte.
    »Was«, fragte er vernünftig, »schlägst du dann vor zu tun? Wir können wohl kaum zu zweit die Scheune stürmen. Sie sind uns zahlenmäßig drei- oder vierfach überlegen.« Zum Glück für Mathew und seine Zukunftspläne ließ er ungesagt:
    »Und du bist nur eine Frau.«
    Emily runzelte die Stirn, sie lauschte auf das Klirren der Geschirre und das Knarren hölzerner Räder, das zu ihnen drang. Ein weiterer Karren war losgefahren, was hieß, dass ein Schmuggler weniger in der Scheune war …
    »Wenn jedes Mal, wenn ein Wagen abfährt, ein weiterer Mann mit ihm geht, müssen wir nur warten und zuschauen, bis die Verhältnisse günstiger für uns sind, bevor wir zuschlagen«, sagte sie langsam.
    Es war kein großartiger Plan, und Mathew gefiel er auch nicht, aber er musste ihr recht geben. Sie schlichen zurück zu der Scheune und riskierten einen weiteren Blick hinein. An diesem Ende war die Scheune dunkel, sodass sie wagte, länger hineinzusehen; sie zählte fünf verbliebene Wagen und bemerkte zum ersten Mal ein paar gesattelte Pferde, die an einem Pfosten festgebunden waren.
    Sie schloss die Tür wieder und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Scheunenwand, dann flüsterte sie:
    »Es sind wenigstens sieben Männer drinnen – ohne Barnaby und Lamb zu zählen. Fünf Wagen und zwei Pferde mit Sattel.«
    Mathew nickte.
    »Und wenn die Karren weiter einer nach dem anderen abfahren …«
    Emily grinste.
    »Die Chancen für uns steigen.«
    Aber Emily machte sich Sorgen, und während die Minuten verstrichen und zwei weitere Karren rumpelnd in der Nacht verschwanden, schien es ihr immer weniger angeraten, außerhalb der Scheune zu warten. Barnaby und Lamb waren dort drinnen, und während sie und Mathew hier draußen standen, konnte alles Mögliche geschehen. Ihr Magen sackte nach unten. Barnaby konnte erschossen werden, ehe sie es merkte. Sie musste in die Scheune gelangen, damit sie sofort reagieren konnte, wenn es nötig war, und nicht nur hin und wieder einen Blick hineinwerfen. Zu viel konnte in der Zwischenzeit geschehen.
    Sie sprang auf und verkündete:
    »Ich gehe hinein.« Sie ließ sich nicht die Zeit, die Weisheit dieses Entschlusses zu hinterfragen, und öffnete die Tür, ehe Mathew reagieren konnte, dann schlüpfte sie in die Scheune.
    Mit einem lautlosen Fluch fasste Mathew seine Pistole fester und machte sich bereit, die Scheune zu stürmen. Er zog die Tür einen schmalen Spaltbreit auf und spähte hinein, er rechnete damit, dass jemand Alarm gab, wenn Emily entdeckt wurde. Zu seiner unendlichen Erleichterung blieb es jedoch ruhig. Ein rascher Blick hinein, und er sah Emily, vor den Blicken der Schmuggler verborgen durch die Ballen Stroh und Heu.
    Die verbliebenen Männer, bemerkte Mathew, waren am anderen Ende des Gebäudes

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