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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Flaschen zu kosten, und darüber die Zeit vergessen haben.«
    »Darauf würde ich nicht wetten«, erwiderte Emily halblaut, während sie aus dem Zimmer eilte. Tilden folgte ihr und war direkt hinter ihr, als sie den Weinkeller betrat. Ihm fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, als sie ohne Umschweife zu dem Eckregal lief und einen Moment später die Geheimtür aufging. Es gab keine Anzeichen, dass sie hier gewesen waren, aber sie war davon überzeugt, als sie dort stand, dass Barnaby und Lamb der Versuchung nicht hatten widerstehen können, den Tunnel auf eigene Faust zu erforschen. Sich nicht weiter um die Angst kümmernd, die sie zu überwältigen drohte, sagte sie sich, dass sie jeden Moment ein flackerndes Licht sehen würden, das von ihrer Rückkehr künden würde. Sie starrte ins Dunkel, wünschte sich verzweifelt, dass Barnaby und Lamb erschienen. Aber das geschah nicht.
    Sie wirbelte herum und schaute Tilden an, dann verlangte sie zu wissen:
    »Wann haben Sie sie zuletzt gesehen? Wie lange ist es her?«
    »Äh, ein paar Stunden – es war früher Nachmittag.« Er deutete auf die Geheimtür und fragte ehrfürchtig:
    »Seit wann ist die da?«
    Emily schloss die Tür und schob das Weinregal an seinen Platz zurück, dann sagte sie:
    »Vermutlich seit Windmere erbaut wurde.« Sie hatte nicht die Zeit, zu überlegen, ob es klug gewesen war, Tilden die Geheimtür gezeigt zu haben, aber der Schaden war nun einmal angerichtet. Sie richtete einen gestrengen Blick auf ihn und sagte:
    »Ich vertraue darauf, dass Sie das hier für sich behalten.«
    »Selbstverständlich, Mylady«, versprach Tilden ernsthaft.
    Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, während sie zurück in den oberen Teil des Hauses eilte. Sie blieb stehen und schaute Tilden an.
    »Schicken Sie jemanden in die Ställe und lassen Sie mir ein Pferd satteln. Sagen Sie meiner Tante, ich werde gleich wieder bei ihr sein.«
    Emily hatte keinen klaren Plan, als sie die Stufen zu ihren Räumen emporstieg. Wenn Tilden recht hatte, waren Barnaby und Lamb seit Stunden verschwunden. Es war reichlich Zeit für sie gewesen, die Tunnel zu erkunden und wieder zurückzukehren. Sie lief nach oben, durch den Salon und das Schlafzimmer in ihr Ankleidezimmer.
    Sie riss die Türen einer der Schränke dort auf und begann nach dem Kleiderbündel zu suchen, das sie von The Birches mitgebracht hatte. Wenn sie noch nicht wieder zurück waren, dann waren sie aufgehalten worden – von etwas oder von jemandem .
    Außer sich vor Angst, mehr als je zuvor in ihrem Leben, konzentrierte sie sich auf die Aufgabe vor ihr. Als sie fand, wonach sie gesucht hatte, streifte sie sich ihr Kleid und die Unterröcke ab und die Männerkleidung über, die sie in der ersten Nacht getragen hatte, in der sie Barnaby getroffen hatte. Sachen, von denen sie geglaubt hatte, sie würde sie nie wieder anziehen. Sie schnaubte. Das war gelogen, warum sonst sollte sie sie nach ihrer Hochzeit mit hierher genommen haben? Hatte sie geahnt, dass sie sie noch einmal benötigen würde?
    Nachdem sie eine Pistole in eine Tasche ihrer Jacke gesteckt hatte, schob sie ihr Messer in die andere. Derart bewaffnet holte sie einen schwarzen Umhang aus einem anderen Schrank und legte ihn sich um die Schultern. Dann begab sie sich nach unten zu dem Salon, wo Cornelia noch auf sie wartete. Am Fuß der Treppe angekommen blieb sie stehen, rang um Fassung und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Bloß weil Barnaby und Lamb nicht gefunden werden konnten, hieß das nicht, dass sie in Gefahr schwebten. Es konnte eine vernünftige, ja eine harmlose Erklärung für ihre Abwesenheit geben, machte sie sich bewusst. Und diese Erklärung musste nichts mit geheimen Tunneln, Schmugglern oder der Tatsache zu tun haben, dass jemand drei verschiedene Versuche unternommen hatte, ihren Ehemann umzubringen. Es war nur so, dass sie nicht daran glaubte. Sie war sich sicher, dass Barnaby und Lamb auf Erkundung gegangen und dabei irgendwie der Nolles-Bande in die Hände gefallen waren. Sie schluckte schmerzlich. Barnaby konnte genau in den Händen dessen sein, der ihn töten wollte oder ihn vielleicht sogar bereits getötet hatte …
    Emily stürmte mit wehendem Mantel und vor Angst silbern glitzernden Augen in den Salon, blieb aber jäh stehen, als sie Mathew sah, der seinen Mantel noch anhatte und sich mit ihrer Tante unterhielt. Beide blickten erstaunt auf, als sie so plötzlich hereinplatzte.
    Cornelia stockte bei Emilys Anblick in dieser Aufmachung der

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