Eiskalt [EROTIK] (German Edition)
Anrufbeantworters sowie meiner Mailbox löschen, weil Peter so oft angerufen und Nachrichten hinterlassen hatte, dass er den kompletten Speicherplatz blockierte.
Er liebte mich, erklärte er. Warum sah ich das denn nicht? Alles was er wollte, war eine gemeinsame Zukunft. Selbst wenn ich nicht schwanger war, wollte er, dass wir heirateten. Er würde mich gut behandeln, würde nie wieder die Hand gegen mich erheben und sogar mit mir zu einer Beratungsstelle gehen, wenn ich das wollte.
Dieselben Dinge wiederholte er immer und immer wieder.
Er war verrückt. Dessen war ich mir inzwischen sicher.
Drei Tage lang traf Marnie sich nicht mit Robert, weil ich bei ihr wohnte. An diesem Abend rief er an, und ich erklärte ihr, sie sollten sich einen schönen Abend machen. Dass ich ein großes Mädchen war, das auch allein in ihrem Apartment übernachten konnte.
Also ging Marnie mit Robert aus. Aber ich war deprimiert, sosehr ich auch glaubte, es ginge mir gut. Deprimiert, weil ich schwanger war. Weil ich mein Haus mied, da ich nicht wusste, wozu Peter imstande war.
Ich beschloss an diesem Abend zu mir nach Hause zu fahren. Noch immer hoffte ich im Stillen, meine Katze auf der Vortreppe sitzend vorzufinden.
Doch Peaches war nicht da. Dafür lagen drei Briefumschläge vor der Tür. Ich öffnete den ersten, sah “Bella” und wusste, dass alle drei von Peter stammten.
Die Nachrichten zerriss ich in winzige Fetzen und warf sie in den Müll. Dann parkte ich meinen Wagen in der Garage, falls Peter beschloss, vorbeizukommen.
Denn heute Nacht wollte ich in meinem eigenen Bett schlafen.
Heute Nacht wollte ich mich ganz normal fühlen.
Aber nichts war auch nur annähernd normal. Bei jedem Geräusch fuhr ich aus dem Schlaf hoch. Mehr als einmal schlich ich nachts zum Fenster neben der Haustür und spähte nach draußen.
Gott sei Dank sah ich nicht eine Spur von Peter.
Am nächsten Morgen rief Marnie mich auf dem Handy an. “Was ist passiert, Süße? Ich kam heim, und du warst nicht hier. Ich bekam sofort Angst.”
“Ich wollte einfach nach Hause. Ich kann mich doch nicht ewig bei dir verstecken.”
“Sophie, ich vertraue Peter nicht. Wenn du hier die nächsten fünf Monate bleiben musst, wäre das für mich auch in Ordnung.”
“Ich habe mein Auto in der Garage geparkt”, erklärte ich Marnie. “Er wird nicht wissen, dass ich hier bin. Ich verhalte mich ruhig.”
“In Ordnung. Das ist gut.”
“Außerdem will ich mich nicht in dein Leben drängen.”
“Ach, um Gottes willen!”, sagte Marnie. “Du bist meine beste Freundin. Meine Schwester, wenn es nach mir ginge. Dich in Sicherheit zu wissen heißt nicht, dass du in mein Leben drängst.”
“Es geht mir gut”, erwiderte ich. “Ich werde malen. Meine Zeit und meine Energie darauf verwenden, mich auf das Positive zu konzentrieren.”
Ich versuchte zumindest, mit meiner Kunst die Probleme zu vergessen. Aber ich konnte nicht. Wie konnte ich vergessen, dass ich schwanger war? Wie konnte ich vergessen, dass Peter mir wie ein Stalker nachstellte?
Am frühen Abend rief ich Marnie an, da ich jemanden zum Reden brauchte. “Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll”, erklärte ich. “Ich meine: schwanger?”
“Also gut.” Marnie klang resolut. “Das reicht. Heute Abend wirst du weder über Peter noch über Andrew nachdenken. Und du wirst dich auch nicht um das Baby sorgen. Es ist egal, ob es Peters oder Andrews Kind ist – es ist deins. Und es ist kein Verbrechen, ein Kind allein großzuziehen.”
Von Gefühlen überwältigt, schnürte sich mir die Kehle zu. “Ich kann nicht glauben, dass ich wirklich schwanger bin”, sagte ich leise. Ich klang wie eine Platte mit Sprung, aber ich konnte nicht anders. “Ausgerechnet jetzt, zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Meine Ehe gleicht einem Scherbenhaufen, trotzdem will Andrew für uns kämpfen. Und jetzt …”
“Habe ich dir nicht gesagt, du sollst dir keine Sorgen mehr um deine Schwangerschaft machen?”
“Ich weiß, aber …”
“Kein Aber. Sieh mal, du wirst eine Entscheidung treffen. Aber das wird nicht heute Abend passieren. Und was auch immer du tun wirst, entscheide dich bloß nicht, bei einem Mann zu bleiben, wenn die Beziehung zu ihm nicht das ist, was du willst. Denn ein Baby wird euch nicht enger zusammenschweißen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.”
Marnie hatte
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