Eiskalt [EROTIK] (German Edition)
aufbauen. Wenn uns das gelang, würde alles andere auch wieder in Ordnung kommen.
“Und nur, damit du’s weißt, Sophie”, wechselte Andrew das Thema. “Sie ist weg.”
Ich musste nicht fragen, wer “sie” war. Ich wusste sofort, wen er meinte. “Du hast ihr gekündigt?”, fragte ich überrascht.
“Nein, ich habe sie nicht gefeuert. Aber ich habe für ihre Versetzung gesorgt. Sie arbeitet jetzt im Resort in North Carolina.”
Es dauerte einen Moment, bis ich die Neuigkeit verdaut hatte. “Und sie ist friedlich gegangen?”
“Sie ist ziemlich vorteilhaft befördert worden, aber zunächst hat ihr auch das nicht gereicht. Außerdem hat sie Geld bekommen. Das Geld stammt von der Hotelversicherung, für … für Fälle wie diesen. Es war ein schreckliches Durcheinander, und selbst jetzt kann ich den Kopf in der Firma nicht hoch tragen. Aber Isabel ist fort. Ich hoffe, sie wird nie wieder zu einem Problem.”
“Sie ist also befördert worden”, schnaubte ich. “Wie schön, wenn es auch noch belohnt wird, so eine Schlampe zu sein.”
“Es war die einzige Möglichkeit, sie dazu zu bewegen, die drohende Anklage wegen sexueller Belästigung fallen zu lassen.”
“Dabei war sie es doch, die dich verführt hat!” Ich biss die Zähne zusammen. “Andererseits, wenn du einfach Nein gesagt hättest …” Ich verstummte, weil ich meine Wut nicht wieder hochkommen lassen wollte. Obwohl ich nach vorn schauen wollte, war ich dennoch stinksauer. Auf die ganze Situation, ein bisschen auch auf Andrew, der einiges mehr als nur unsere Beziehung aufs Spiel gesetzt hatte, als er beschloss, mich zu betrügen.
“Das weiß ich”, erwiderte Andrew. “Ich habe jetzt meine Erfahrung gemacht. Und es ist nicht nur wegen der Blamage im Hotel, sondern vor allem, weil ich dich beinahe verloren habe.”
“Das war es sicher nicht wert, oder?”, fragte ich und warf ihm einen scharfen Blick zu. Meine Brust schmerzte, weil ich krampfhaft versuchte, meine Wut in Zaum zu halten.
“Nein.” Andrew war eine Weile still. “Sophie, vergibst du mir? Ich weiß, ich bitte dich um viel, aber ohne deine Vergebung …”
Eines war sicher – ich musste die Wut hinter mir lassen, wenn wir nach vorn schauen wollten. Und es gab nur einen Weg, das zu schaffen. “Ja, Andrew. Ich vergebe dir.”
“Dann haben wir eine zweite Chance.”
32. KAPITEL
Die Entscheidung, Andrew zu vergeben, hatte eine Last von meinem Herzen genommen. Ich wusste, die Dinge zwischen uns hatten sich unwiderruflich verändert. Aber indem ich ihm meine Vergebung bot, schenkte ich auch mir einen neuen Hoffnungsschimmer. Er war so stark, dass ich richtig aufgeregt war, als ich um halb sechs auf den Hotelparkplatz einbog. Andrew hatte um drei Uhr angerufen und mir gesagt, er müsse an mich denken, und seitdem grinste ich wie eine Verrückte. Ich war nicht ans Telefon gegangen, als er auf dem Festnetzanschluss anrief, falls Peter wirklich meine Gespräche belauschen konnte. Aber kurz darauf rief Andrew auf meinem Handy an.
Ich hatte Andrew gefragt, ob er mir einen Hinweis geben konnte, wohin wir gingen. Aber er verriet mir nur, ich solle meine Sandalen tragen.
Ehrlich gestanden war ich ein wenig unruhig – aber im guten Sinne. Das war es, was wir brauchten. Zeit, die wir wie ein frisch verliebtes Paar verbrachten und nicht wie ein verheiratetes Paar, das versuchte, seine Probleme zu überwinden.
Und die Tatsache, dass wir uns treffen konnten, während sich Peter auf der anderen Seite des Landes befand … Für mich fühlte es sich wie ein Hauptgewinn im Lotto an.
Ich trug goldene Sandalen und ein rosafarbenes Baumwollkleid mit einem weiten Rock. Es war gewagt und luftig – und bot sich an, falls später am Abend das Kuscheln in eine wilde Knutscherei ausartete.
Aber ich war fest entschlossen, nicht mit Andrew im Bett zu enden. Sex war leicht – aber das würde unsere Probleme nicht lösen. Im Übrigen wollte ich von ihm begehrt werden und ihn begehren.
Andrew erwartete mich in der Lobby, als ich das Hotel betrat. Er kam mir entgegen, nahm mich in die Arme und küsste mich unverfroren. Die Gäste in der Lobby und seine Mitarbeiter, die Zeugen seiner Zuneigungsbekundung wurden, kümmerten ihn nicht.
Das gefiel mir. Sehr sogar.
Ehe wir versucht waren, die Verabredung zu vergessen und auf direktem Weg in einem der Hotelzimmer zu verschwinden,
Weitere Kostenlose Bücher