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Eiskalte Hand

Eiskalte Hand

Titel: Eiskalte Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther
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Hoffnung geschenkt. Dennoch will ich euch nicht zu viel versprechen. Das, was uns morgen erwartet, wird hart. Sehr hart. Wir werden uns der vielleicht größten Grünhaut-Armee entgegenstellen, die unser Reich jemals bedroht hat. Und wir müssen sie so lange aufhalten, wie es irgend geht. Je länger wir durchhalten, desto größter wird die Chance für Quandala. Wir stellen uns der Übermacht. Und genau das macht jeden hier bereits jetzt zu einem wahren Helden. Das Schicksal unseres Reiches liegt in eurer Hand.“ Langsam schaute Huan sich um. Alle Augen richteten sich auf ihn und signalisierten die Bereitschaft, ihr Leben für die Zukunft des Reiches zu opfern. „Die Götter wachen über uns.“, setzte der Leutnant zum Schlussakkord an, „Und ganz egal, was auch passiert, sie werden verdammt stolz auf uns sein.“ Dann reckte er sein Schwert in die Luft und schrie aus voller Kehle: „Für Quandala!“ Achttausendfach schallte ihm das Echo wie ein Orkan entgegen: „Für Quandala!“
     

Kapitel 36
     
     
    Die Sonne stand bereits seit drei Stunden am blauen Himmel. Kein einziges Wölkchen ließ sich blicken. Ein wunderschöner Sommertag. Doch keinem der Verteidiger von Mirana stand der Sinn danach. Erfüllt von Angst, Wut und Sorge harrten sie auf ihren Posten aus und starrten wie gebannt in Richtung Horizont, der wie eine dunkle, bedrohliche Wand näher kam. Ein gigantischer Anblick. So etwas hatte noch niemand von ihnen je zuvor gesehen. Nicht einmal annähernd.
     
    Huan schaute sich das Spektakel von einem der großen Wehrtürme aus an. Von dort aus befehligte er die Katapulte. Ihnen kam eine wichtige Rolle in dieser Schlacht zu. Je mehr Verwüstung sie unter den anrückenden Grünhäuten anrichten konnten, desto weniger von ihnen erreichten letztlich die Stadt. Mit Genugtuung realisierte er, dass die Angreifer sich in großen Blöcken von rund tausend Mann formierten. So dicht gedrängt, hatten die Katapulte leichtes Spiel. Zehn dieser Blöcke setzten sich nun langsam in Bewegung. Dahinter formierten sich weitere Blöcke für eine zweite und vermutlich dritte Welle. Ungeduldig legten die Katapultmannschaften ihre Hände auf die Hebel der schweren Holzkonstruktionen, begierig darauf, endlich erstes Blut zu vergießen. Doch Huan bremste sie in ihrem Eifer. „Noch nicht!“, sagte er, „Sie sind noch zu weit weg. Der erste Schuss muss unbedingt sitzen. Wir werden nicht allzu oft feuern können. Also wartet unbedingt auf meinen Befehl.“
     
    Auch die Bogenschützen auf den Mauern, die unter Wiljas Kommando standen, mussten gegen ihre nervösen Finger ankämpfen. Mit ihren Bögen konnten sie längst nicht so weit schießen wie die Katapulte. Also mussten sie sich ebenfalls zurückhalten; denn hier galt ebenfalls: Keine Munition verschwenden! Dennoch sauste zwischendurch immer wieder ein einzelner Pfeil verloren in Richtung Schlachtfeld.
    Dann endlich waren die Grünhäute nah genug heran. „Drei – zwei – eins“, zählte Huan langsam herunter und schrie dann laut: „Feuer!“ Nahezu synchron lösten sich die Seile, die die mächtigen Wurfarme der Katapulte unten hielten. Wuchtig schleuderten sie ihre steinerne Ladung in Richtung der Grünhäute. Wie gern hätte der Leutnant doch in diesem Moment in die Gesichter der Angreifer gesehen. Die Panik angesichts der niedersausenden Steinbrocken – und das Wissen, dass es kaum ein Entrinnen gibt. Er grinste auf eine sehr hässliche Art und Weise. Sekunden später schlugen die Brocken ein. Zahllose Grünhäute wurden getroffen und erbarmungslos zerquetscht. Einige von ihnen flogen regelrecht durch die Luft. Doch den Vormarsch der Truppen hielt das nicht auf. Im Gegenteil, sie beschleunigten ihr Tempo und liefen zügig weiter. „Sofort nachladen!“, befahl Huan den Katapultbesatzungen. Aber sie hatten von selbst schon begonnen, die Seile zu spannen. Ein zäher und mühsamer Vorgang.
     
    Gerade als die Katapulte bereit waren, ihre zweite Ladung zu verschießen, gab auch Wilja ihren Bogenschützen den „Feuer frei!“ Befehl. Ein Pfeilhagel ging auf die vorrückenden Grünhäute nieder. Hastig rissen sie ihre Schilde hoch, um die Geschosse abzuwehren. Trotzdem fielen erneut etliche von ihnen. Aber es gab zu einfach viele Grünhäute, dass die Pfeile große Schäden hätten ausrichten können. Und im Hintergrund setzte sich gerade die zweite Welle in Bewegung. Immer weiter drangen die Angreifer vor. Meter um Meter näherten sie sich ihrem Ziel. Lange würde

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