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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Asagorn beim Abschied. „Ich hoffe, dass ich diese Entscheidung nicht bereuen werde – genauso wie meine Erlaubnis, dass Emwén auf dieser gefahrvollen Reise mitfliegen darf. Aber sie hat mich davon überzeugt, wie wichtig eine Heilerin an euerer Seite ist.“
    „Es wird schon alles gutgehen, Vater“, sagte Emwén.
    Auch ihre Mutter war gekommen, um die junge Heilerin zu verabschieden. Den kleinen Olfalas trug sie auf dem Arm.
    Schließlich gab Daron dem Riesenfledertier den Gedankenbefehl, sich in die Lüfte zu erheben. Aus Norden blies ihnen ein eisiger Wind entgegen, der Thamandor veranlasste, sich seinen Mantel enger um die Schultern zu ziehen.
    „Nicht zu tief fliegen!“, riet Emwén. „Sonst könnte es passieren, dass wieder ein Eiswurm nach Rarax' Füßen schnappt.“
    Mit ein paar kräftigen Flügelschlägen stieg das Riesenfledertier noch weiter auf.
    Während Thamandor den Blick in die Tiefe möglichst vermied, schien Emwén damit keine Schwierigkeiten zu haben.
    „Ich werde versuchen, die Küstenlinie zu finden, damit wir uns daran orientieren können“, kündigte Daron an.
    Aber das war leichter gesagt als getan. Das Meer war gefroren und bildete zusammen mit dem gebirgigen Festland eine einzige weiße Wüste, bedeckt von Schnee und Eis. Wo die Grenze zwischen Meer und Land verlief, war ohne Weiteres gar nicht festzustellen, aber schließlich schaffte es Daron mit seinen scharfen Elbenaugen doch.
    „Wir werden auf diesem Weg früher oder später zur Eisfestung gelangen“, war Sarwen überzeugt.
    „Aber zunächst sehen wir uns die Stelle an, wo Lirandil und Sandrilas abgesetzt wurden, um von dort aus weiter nach Norden vorzudringen“, bestimmte Daron.
    „Ich habe eine Karte dabei“, erklärte Emwén laut. „Auf der ist verzeichnet, wo genau Lirandil und Sandrilas das Schiff verlassen haben. Vielleicht sollten wir dort nach Spuren der beiden suchen.“
    „Deine Gedanken beherrscht sie ja schon, Daron – aber ich will nicht hoffen, dass sie nun auch anfängt, sie zu lesen!“, stichelte Sarwen ihren Bruder, ohne allerdings einen Ton über die Lippen zu bringen.
    „Keine Sorge, dass kann sie nicht“, behauptete Daron.
    „Bist du dir sicher? Ich inzwischen nicht mehr!“
    Emwén holte die Karte hervor und faltete sie auseinander. „Sie wurde von dem Kapitän angefertigt, der Lirandil und Sandrilas zur Küste des Eislandes brachte“, erläuterte sie. „Und auch, wenn man jetzt nicht mehr so genau sehen kann, wo die Küstenlinie verlief, denke ich, dass wir den Ort finden können.“
    Daron warf einen Blick auf die Karte und nickte.
    Thamandor nahm sie Emwén aus den Händen und studierte sie eingehend. „In der Nähe der markierten Stelle befindet sich ein Berg in der Form eines Hufeisens“, stellte er fest. „Den müsste man eigentlich schon von Weitem erkennen können.“

Auf den Spuren von Lirandil und Sandrilas

    Rarax flog immer weiter nach Norden, und es wurde kälter und kälter. Emwén trug in einer ihrer Taschen ein paar Glutsteine bei sich, die sich durch die Anwendung leichter Magie so aufheizen ließen, dass man sich an ihnen wärmen konnte.
    Man musste nur aufpassen, dass man die Steine nicht wirklich zum Glühen brachte. Das konnte man tun, wenn man damit ein Lagerfeuer ersetzen und Nahrung zubereiten wollte.
    Thamandor sah sich einen dieser Steine eingehend an. „So etwas war in der Alten Zeit von Athranor üblich“, erklärte er. „Zumindest haben Lirandil und Sandrilas davon erzählt. Ich wurde ja erst während der Großen Seereise geboren und habe dieses glorreiche Zeitalter nicht mehr erlebt.“
    „Es gibt hier in Meerland und auch in Noram sehr viele Steine, die dafür geeignet sind“, sagte Emwén. „Darum sind Glutsteine bei den Elben der nordwestlichen Herzogtümer wieder häufiger in Gebrauch.“
    „In Elbiana ist das völlig aus der Mode gekommen.“ Thamandor nahm den Glutstein, den Emwén ihm reichte, und hob ihn sich vor die Augen. „Ich frage mich, ob man sie nicht in irgendeinen Mechanismus einsetzen könnte, der ihre Energie aufnimmt und …“
    „Es kommt auf die Kraft des Geistes an“, unterbrach ihn Emwén, „nicht auf den Stein. Zwar sind bestimmte besser geeignet, aber die Kraft kommt immer von dem, der den Glutstein benutzt.“
    „Hm …“, brummte Thamandor und runzelte die Stirn. Dann nickte er langsam. „Ja, ich merke es schon. Der Glutstein wird bereits kalt.“
    „Ich werde ihn wieder für Euch erwärmen, werter Thamandor“,

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