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Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern

Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern

Titel: Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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    S.C.S.C. STERNENFAUST III
    12. Juli 2273
     
    Lieutenant Joelle Sobritzky stand nackt vor dem kleinen Spiegel und trocknete sich ab. Lediglich ihr Akoluthorum, das sie an einer Kette um den Hals trug, hatte sie nicht abgelegt.
    Nach einem anstrengenden Sechs-Stunden-Dienst in den Abgründen von Andromeda hatte die Navigatorin der STERNENFAUST die warme Dusche genossen. Nun musterte sie gleichermaßen verträumt wie kritisch ihren zierlichen Körper und ihr zartes Gesicht, um das die nassen braunen Haare in Strähnen hingen.
    Ich bin viel zu dünn. Mein Gott, ich sehe wirklich wie eine Vogelscheuche aus. Und warum muss mein Hintern so eine blöde Form haben? Meine Beine sind zu schmal, mein Oberkörper ist zu mager und meine Hüftpolster sehen wie alte Säcke aus. Meine Brüste sind auch zu klein. Was Max nur an mir findet?
    Ein schmerzhaftes Ziehen machte sich in ihrem Bauch breit, als ihr Max Brooks in den Sinn kam. Sie machte sich Sorgen um ihren Geliebten. Seit er von dieser fürchterlichen Spinneninfektion befallen war, schien er sich gedanklich und gefühlsmäßig immer mehr von ihr zu entfernen.
    Inzwischen war es soweit, dass sie jede nur denkbare Ausrede ergriff, um nicht mit ihm zusammen zu sein. Zu Beginn war es ein Zuviel an Nähe gewesen, das ihre Beziehung zu belasten drohte. Und nun spürte sie, wie Max bei jeder Berührung leicht zurückzuckte. So als habe er Angst, ihr zu viel zuzumuten.
    Dabei vermisste sie die Stunden mit ihm. Ohne dass sie es wollte, drängten sich die Bilder machtvoll in ihr Bewusstsein, in denen sie sich erinnerte, wie er sie fest an sie gedrückt hielt. So als wolle er sie nie mehr loslassen.
    Plötzlich fuhr sie erschrocken zusammen, als sie eine Bewegung in ihren Augenwinkeln wahrnahm.
    Es war aus dem Nichts materialisiert! Etwas Großes, Braunes, das auf ihrem Bett lag und unkontrolliert zuckte.
    Sobritzkys Augen wurden groß wie Murmeln. Sie wirbelte herum und merkte gleichzeitig, wie das Adrenalin in ihre Blutbahn schoss. Alles in ihr war auf Abwehr eingestellt. »Scheiße«, flüsterte sie und wurde gleichzeitig fast von dem intensiven Geruch erschlagen, der sich in ihrer Kabine ausbreitete.
    Gestank wäre der bessere Ausdruck gewesen.
    Die Pilotin drückte das Handtuch vor ihren Körper, machte vorsichtig zwei seitliche Schritte und tastete nach dem Armband-Kom, der auf einer kleinen Konsole neben der Dusche auf ihrer Unterwäsche lag.
    Das Wesen stöhnte und ließ die Lieutenant erneut zusammenzucken. Gleichzeitig bäumte es sich auf, indem es seine Leibesmitte nach oben drückte und mit seinen vier Armen um sich schlug.
    Mit dem oberen linken traf es den Bilderrahmen, der auf dem Nachttisch stand, und räumte ihn ab.
    Klirrend zerbrach er auf dem Boden.
    Die hellrot leuchtenden Augen, die rund um das obere Drittel des Schädels zu führen schienen – Joelle Sobritzky sah im Moment vier von ihnen – schienen zu irrlichtern. Zumindest verdrehten sie sich seltsam, aber das kam ihr vielleicht nur so vor, weil sie nichts über den Lehmgrauen wusste, der in rostroter, eng anliegender Kleidung steckte.
    Seufzend sank das Alien aufs Bett zurück und blieb liegen. Es schien ermattet zu sein.
    Entschlossen schnappte sich Sobritzky den Armband-Kom. »Alarm!«, meldete sie mit leiser Stimme an die Brücke. »Ein Eindringling befindet sich in meinem Quartier. Er ist wahrscheinlich mit einem Eponen gekommen und liegt jetzt in meinem Bett.«
    »Alles in Ordnung bei Ihnen, Lieutenant?«, entfuhr es Commander Jake Austen, der den Anruf entgegen nahm. »Sind Sie in der Lage, sich in Sicherheit zu bringen?«
    »Das Wesen scheint verletzt zu sein.«
    »Unternehmen Sie nichts, Lieutenant! Ich informiere die Marines. Wir sind gleich bei Ihnen. Ende.«
    Joelle schlüpfte in frische Unterwäsche und streifte anschließend ihre Uniform über. Dabei behielt sie das Wesen, das nun völlig ruhig da lag, ständig im Auge. Sie versuchte, den Gestank zu ignorieren, konnte aber ein leichtes Würgen nicht unterdrücken. Erst als sie den Luftreiniger einschaltete, wurde es etwas besser.
    Richtig friedlich wirkte der Kerl nun. Oder war es eine Sie? Das konnte Joelle nicht erkennen, obwohl das Alien zumindest entfernt humanoid wirkte. Über zwei Meter groß, schätzte sie, zwei stämmige Beine und vier Arme mit jeweils sieben Fingern an den mächtigen Händen, wobei ein Finger an der rechten unteren Hand sehr viel größer und dicker als die anderen war. Und es schien zu atmen, denn der

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