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Elfenmeer – Der Korallenfürst: Eine Geschichte aus der Elvion-Reihe (German Edition)

Elfenmeer – Der Korallenfürst: Eine Geschichte aus der Elvion-Reihe (German Edition)

Titel: Elfenmeer – Der Korallenfürst: Eine Geschichte aus der Elvion-Reihe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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„Und dein Schicksal?“
    „Wer vermag schon zu sagen, was mein Schicksal ist? Vielleicht ist es mein Schicksal, mit Nayla zu sterben, dann gehe ich zu den Sternen und finde dort meinen Frieden. Sollte mir ein anderer Weg bestimmt sein, werde ich wiedergeboren, doch zumindest werde ich nichts mehr von Nayla wissen und kann ein neues Leben ohne Schmerz en führen. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht weiter als Avree – als der Feuerprinz – leben kann , wenn Nayla nicht mehr da ist. Sie ist mein Gegenstück.“
    Koralle blickte auf. „ Faelnuìr ?“, fragte er und bezog sich damit auf einen Mythos, von dem es hieß, er binde zwei Elfen aneinander, verw ebe deren Schicksale und sch affe etwas, dem wahre Liebe unterlag. Hin und wieder sprachen romantische Stimmen davon, doch Koralle hatte in seinem langen Leben niemanden getroffen, der solch eine Liebe erlebt hatte , und so glaubte er auch nicht daran.
    „Ich weiß es nicht.“ Avree lehnte sich neben ihm gegen den Tisch und überkreuzte die Fußknöchel. „Sie ist etwas Besonderes für mich , mehr kann ich dazu nicht sagen . Du weißt nicht, wie ich fühle, K oralle, du hast das nie erlebt.“
    Damit hatte er r echt. Koralle hatte nie geliebt. Nicht so. Natürlich gab es E lfen, Menschen und Kobolde in seinem Leben, die ihm etwas bedeuteten, aber für niemanden würde er sterben. Noch nicht einmal für Avree oder Flosse , und die beiden waren i h m das Wichtigste auf der Welt. Do ch erst nach seiner Aufgabe. Seine Freunde kamen an zweiter Stelle, denn zuerst musste er stets an die Gerechtigkeit denken, an die unterdrückten Menschen, die seine Hilfe benötigten. Wenn er sein Leben wegwarf, gab es niemanden mehr, der für sie eintrat. Daher hatte Avree r echt. Koralle verstand nicht, wie es war, ein unsterbliches Leben beenden zu wollen.
    „Versuche nicht , mich davon abzubringen“, sagte der Kapitän leise und beugte sich etwas vor, um Koralle ins Gesicht zu blicken. „ Schwöre mir, dass du mir helfen wirst, den letzten Weg zu gehen. Sch w öre es mir.“
    Koralle blickte auf die Schriftzeichen hinab und sah zu, wie sie vor seinen Augen verschwammen. Ihm war bewusst, dass jedes gesprochene Wort vergeudet wäre. Avree leistete keinen Schwur leichtfertig und war von seinen Entscheidungen nicht abzubringen. Er war ehrlich und machte niemandem etwas vor, so hatte auch Dyani einst gewusst, auf was sie sich einließ. Doch dieser Schritt war enorm. Koralle hatte Schwierigkeiten erwartet, aber niemals hätte er gedacht, dass sein Weggefährte diese Welt bald verlassen würde. Er konnte sich die Zukunft noch nicht einmal ohne Avree vorstellen , und doch gab es nichts, das er gegen den Entschluss seines Freundes tun konnte. Er war der Korallenfürst , und er war es dem Kapitän schuldig, ihm diesen Wunsch zu erfüllen, auch wenn er das Gefühl hatte, dass ihm jemand das Herz aus der Brust riss. Doch die Aufgabe war alles, was zählte.
    „Ich schwöre es dir.“

*
     
    Das Banner der Königin war das Erste, was Koralle wahrnahm, als sie sich den beiden fremden Schiffen näherten. Sie flatterten wild im aufkommenden Sturm , und Koralle erkannte ebenfalls, dass die fremde Besatzung mit den Widrigkeiten auf hoher See kämpfte. Seeleute stiegen hoch in die Rahen, doch sie stellten sich beim Versuch die Bramsegel einzuholen eher ungeschickt an. Es musste sich um unerfahrene Elfen handeln, obwohl sie - dem zweiten Banner nach zu schließen - aus Riniel kamen.
    Riniel war das Zentrum der Schifffahrt Elvions , und zumeist waren die Kapitäne d es Fürsten durchaus fähig . Nun, gegen die Piraten und ihre magische n Fähigkeiten konnten sie nicht bestehen , doch seit die Rinieler mit Schattenkristallen unterwegs waren, fiel es Koralle und seinen Leuten zunehmend schwerer, Magie gegen sie einzusetzen. Sie waren gezwungen, auf herkömmliche Weise zu kä mpfen, doch auch darin waren die Piraten Meister.
    Mal sehen, was diese Schiffe mit sich führten. Ob es wieder Menschen waren? Weitere dieser unsäglichen Magie-Unterdrücker oder diesmal etwas ganz anderes? Fest stand, wer unter einem Rinieler Banner segelte, war ein Feind, doch was hatte die Königin damit zu schaffen? Liadan war für das Land zuständig , und nie zuvor hatte sie sich in die Angelegenheiten des Meeres eingemischt, genauso wenig wie Königin Alkariel und Daralee vor ihr. Doch irgendetwas ging nun seit mehreren Jahren vor sich, schleichend, aber anhaltend, sich immer weiter

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