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Emil und die Detektive

Emil und die Detektive

Titel: Emil und die Detektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Kästner
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erst mal meinen Koffer und die Blumen irgendwo unterbringen. Denn wenn die Rennerei losgeht, ist mir das Zeug mächtig im Wege.« 
    »Mensch, gib den Kram her«, meinte Gustav. »Den bring ich gleich rüber ins Cafe Josty, geb ihn am Büffet ab und beschnuppre bei der Gelegenheit mal den Herrn Dieb.« 
    »Aber mache es geschickt«, riet der Professor. »Der Halunke braucht nicht zu merken, daß ihm Detektive auf der Spur sind. Denn das würde die Verfolgung erschweren.« 
    »Hältst du mich für dußlig?« knurrte Gustav und schob ab...
    »Ein feines Photographiergesicht hat der Herr«, sagte er, als er zurückkam. »Und die Sachen sind gut aufgehoben. Die können wir holen, wenn's uns paßt.« 
    »Jetzt wäre es gut«, schlug Emil vor, »wenn wir einen Kriegsrat abhielten. Aber nicht hier. Das fällt zu sehr auf.« 
    »Wir gehen nach dem Nikolsburger Platz«, riet der Professor. »Zwei von uns bleiben hier am Zeitungskiosk und passen auf, daß der Kerl nicht durchbrennt. Fünf oder sechs stellen wir als Stafetten auf, die sofort die Nachricht durchgeben, wenn's soweit ist. Dann kommen wir im Dauerlauf zurück.« 
    »Laß mich nur machen, Mensch!« rief Gustav und begann, den Nachrichtendienst zu organisieren. »Ich bleibe mit hier bei den Vorposten«, sagte er zu Emil, »mach dir keine Sorgen! Wir lassen ihn nicht fort. Und beeilt euch ein bißchen. Es ist schon ein paar Minuten nach sieben. So, und nun haut gefälligst ab!« Er stellte die Stafetten auf. Und die ändern zogen, mit Emil und dem Professor an der Spitze, zum Nikolsburger Platz.

Neuntes Kapitel - Die Detektive versammeln sich
     
    Sie setzten sich auf die zwei weißen Bänke, die in den Anlagen stehen, und auf das niedrige eiserne Gitter, das den Rasen einzäunt, und zogen ernste Gesichter. Der Junge, der Professor genannt wurde, hatte anscheinend auf diesen Tag gewartet. Er griff sich, wie sein Vater, der Justizrat, an die Hornbrille, hantierte daran herum und entwickelte sein Programm. »Es besteht die Möglichkeit«, begann er, »daß wir uns nachher aus praktischen Gründen trennen müssen. Deshalb brauchen wir eine Telefonzentrale. Wer von euch hat Telefon?« Zwölf Jungen meldeten sich.
    »Und wer von denen, die ein Telefon haben, hat die vernünftigsten Eltern?« 
    »Vermutlich ich!« rief der kleine Dienstag.
    »Eure Telefonnummer?« 
    »Bavaria0579.« 
    »Hier sind Bleistift und Papier. Krummbiegel, mach dir zwanzig Zettel zurecht und schreibe auf jeden von ihnen Dienstags Telefonnummer. Aber gut leserlich! Und dann gibst du jedem von uns einen Zettel. Die Telefonzentrale wird immer wissen, wo sich die Detektive aufhalten und was los ist. Und wer das erfahren will, der ruft ganz einfach den kleinen Dienstag an und erhält von ihm genauen Bescheid.« 
    »Ich bin doch aber nicht zu Hause«, sagte der kleine Dienstag.
    »Doch, du bist zu Hause«, antwortete der Professor. »Sobald wir hier mit Ratschlagen fertig sind, gehst du heim und bedienst das Telefon.« 
    »Ach, ich möchte aber lieber dabei sein, wenn der Verbrecher gefangen wird. Kleine Jungens kann man bei so-was sehr gut verwenden.« 
    »Du gehst nach Hause und bleibst am Telefon. Es ist ein sehr verantwortungsvoller Posten.« 
    »Na schön, wenn ihr wollt.« Krummbiegel verteilte die Telefonzettel. Und jeder Junge steckte sich den seinen vorsichtig in die Tasche. Ein paar besonders Gründliche lernten gleich die Nummer auswendig.
    »Wir werden auch eine Art Bereitschaftsdienst einrichten müssen«, meinte Emil.
    »Selbstredend. Wer bei der Jagd nicht unbedingt gebraucht wird, bleibt hier am Nikolsburger Platz. Ihr geht abwechselnd nach Hause und erzählt dort, ihr würdet heute vielleicht sehr spät heimkommen. Ein paar können ja auch sagen, sie blieben zur Nacht bei einem Freund. Damit wir Ersatzleute haben und Verstärkung, falls die Jagd bis morgen dauert. Gustav, Krummbiegel, Arnold Mittenzwey, sein Bruder und ich rufen von unterwegs an, daß wir wegblieben... 
    Ja, und Traugott geht mit zu Dienstags, als Verbindungsmann, und rennt zum Nikolsburger Platz, wenn wir wen brauchen. Da hätten wir also die Detektive, den Bereitschaftsdienst, die Telefonzentrale und den Verbindungsmann. Das sind vorläufig die nötigsten Abteilungen.« 
    »Was zum Essen werden wir brauchen«, mahnte Emil. »Vielleicht rennen ein paar von euch nach Hause und holen Stullen ran.« 
    »Wer wohnt am nächsten?« fragte der Professor. »Los! Mittenzwey, Gerold, Friedrich der Erste, Brunot,

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