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Entfuehrung nach Gretna Green

Titel: Entfuehrung nach Gretna Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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geschickten Bewegung schnappte Großmama nach der Münze. „Betrachten wir den Rest als Zinsen.“ Kichernd steckte sie das Geld in die Tasche.
    Ravenscroft ließ die Schultern sinken, wusste aber, dass er verloren hatte.
    „Und was ist mit mir?“ Die knochigen Arme vor der Brust verschränkt, die Nase hoch in die Luft gereckt, stand Miss Platt da. „Mrs. Bloom war nicht nett zu mir.“
    Mrs. Bloom richtete sich kerzengerade auf. „Nicht nett? Wann soll das gewesen sein? Als ich Ihnen half, das Geld aufzutreiben, um die Schulden Ihres nichtsnutzigen Bruders zu bezahlen?“
    „Indem Sie mich zwangen, zu nähen.“
    „Ich habe Sie zu gar nichts gezwungen. Ich arrangierte es so, dass Sie eine sehr gut bezahlte Arbeit verrichten konnten. Was übrigens genau das ist, was ich ebenfalls getan habe, bevor ich Ihren Onkel heiratete. Es ist nichts verkehrt daran, Geld zu verdienen, ganz egal, was mein verstorbener Ehemann Ihnen erzählt haben mag.“
    Seufzend sagte Mrs. Bloom zu Venetia: „Randolf war in vielerlei Hinsicht ein wunderbarer Mann, aber er konnte nicht gut mit Geld umgehen. Ich fürchte, er hat Mr. und Miss Platt zu einem extravaganten Lebensstil ermutigt. Sie haben niemals gelernt zu haushalten und mögen den Gedanken nicht, sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Es ist wohl leider so, dass sie ziemlich verdorben wurden.“
    „Wir wären nicht gezwungen, für unseren Lebensunterhalt zu sorgen, wenn Sie nicht Mr. Blooms ganzes Geld genommen hätten, nachdem er gestorben war“, behauptete Miss Platt in grollendem Ton.
    „Mr. Bloom besaß überhaupt kein Geld, als er starb. Ich habe Ihnen das schon mehrmals gesagt, aber Sie bestehen darauf, anderer Meinung zu sein.“ Mrs. Bloom streckte den Arm aus und nahm Miss Platts Hand. „Ich weiß, Sie haben nie geglaubt, ich würde Sie so mögen, wie Ihr Onkel Sie mochte, aber über die Jahre sind Sie mir wichtig geworden.“ Die letzten Worte sagte Mrs. Bloom mit zitternder Stimme. „Als ich von falschen Namen und Miss Higganbothams Flucht im Koffer erfuhr und dachte, Sie seien von ein paar Halunken in die Irre geführt worden, konnte ich gar nicht schnell genug hier sein.“
    Miss Platt starrte Mrs. Bloom an, und Tränen füllten ihre Augen. „Oh, Mrs. Bloom! Sie ... Sie sind gekommen, um mich zu retten ?“
    Mrs. Bloom nickte.
    Erstaunt sah Gregor zu, wie Miss Platt sich in Mrs. Blooms Arme warf und anfing zu weinen.
    Venetia seufzte glücklich, dann drehte sie sich zu Gregor um. „Wie viel Zeit habe ich noch übrig?“
    Er zog seine Uhr aus der Tasche. „Dreißig Sekunden. Ich würde sagen, das ist eine ...“
    „Einen Moment!“
    Mrs. Bloom, den Arm immer noch um Miss Platt gelegt, betrachtete Venetia missbilligend. „Miss West oder Miss Oglivie oder wie auch immer Sie heißen mögen. Ich glaube, Sie sind uns allen eine Erklärung schuldig. Sie haben uns belogen. Sie und Ihr ,Bruder“ und Ihr Vormund“. Ich verlange eine Erklärung! “ „Ja“, stimmte ihr der Squire zu und rieb sich die Augen, als würde er plötzlich erwachen. „Wer sind Sie, und warum haben Sie uns belogen?“
    Alle Blicke wandten sich Venetia zu, die schlagartig erblasste.
    Ihre Mutter trat einen Schritt vor. „Ich kann das alles erklären.“
    „Das müssen Sie nicht tun. “ Gregor ließ seine Uhr zuschnappen und schob sie wieder in die Tasche. „Ich stehe im Begriff, meine Verlobte an einen ruhigen, abgeschiedenen Ort zu bringen und ihr dort in aller Form einen Antrag zu machen.“ „Was?“, stieß Dougal hervor und sah aus, als hätte er irgendetwas verschluckt, das ihm nun in der Kehle steckte.
    „Verdammt will ich sein, wenn Sie mich nicht mehr und mehr an Ihren Großvater erinnern“, stellte die Witwe kichernd fest und klopfte Gregor auf die Schulter.
    „Ein Antrag, hm?“ Mrs. Bloom warf Gregor einen scharfen Blick zu. „Ich nehme an, Sie sind nicht ihr Vormund?“
    „Nein, das ist er nicht!“, rief Ravenscroft und deutete mit dem Finger auf Gregor. „Er war niemals ihr Vormund!“
    „Und Sie sind nicht ihr Bruder?“, folgerte Mrs. Bloom. „Nein.“ Ravenscroft errötete. „Ich bin ihr ...“
    „Die Zeit ist vorbei“, stellte Gregor fest und zog Venetia in seine Arme.
    Sie öffnete den Mund, um zu protestieren, dann begegnete sie jedoch seinem Blick. Ein träges, warmes Lächeln legte sich um ihre Lippen, und sie seufzte glücklich.
    Das Gefühl, sie in den Armen zu halten, war unglaublich verführerisch. Gregor räusperte sich. „Wenn Sie

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