Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Episode I - Die dunkle Bedrohung

Episode I - Die dunkle Bedrohung

Titel: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
Schlaksig und krummbeinig, war Sebulba innerlich genauso verschroben wie äußerlich - ein gefährlicher Gegner, der häufig gewann und sich freute, wenn das auf Kosten anderer geschah. Allein im vergangenen Jahr hatte der Dug mehr als ein Dutzend Unfälle verursacht, und seine Augen blitzten, wenn er anderen auf den staubigen Straßen von Mos Espa davon erzählte. Anakin kannte Sebulba sehr gut -gut genug, um nichts zu riskieren.
    Er schob die Beschleunigungsregler vor, erhöhte die Energiezufuhr und raste geradeaus.
    Daß er ein Mensch, oder noch schlimmer, der einzige Mensch war, der je an diesen Kapselrennen teilgenommen hatte, machte die Sache sicher nicht besser. Diese Rennen waren die ultimative Prüfung von Wagemut und Können der Piloten auf Tatooine und der liebste Sport der Bürger von Mos Espa, und man war allgemein der Ansicht, daß kein menschliches Wesen die hohen Anforderungen bewältigen konnte. Mehr als zwei Arme, Glieder mit einer Unzahl von Gelenken, Augen auf Stielen, Köpfe, die sich um hundertachtzig Grad drehen ließen, und Körper, die sich verrenkten, als hätten sie keine Knochen, boten anderen Geschöpfen Vorteile, von denen Menschen nicht einmal träumen konnten. Die berühmtesten Rennfahrer, die besten dieser Elitegruppe, waren seltsam und kompliziert geformte Gestalten mit einer Leidenschaft für Gefahren, die an Wahnsinn grenzte.
    Anakin Skywalker hatte nichts von alledem zu bieten, statt dessen verstand er intuitiv, was dieser Sport erforderte, und war so vertraut damit, daß es offenbar unwichtig war, woran es ihm sonst mangelte. All das war für die anderen mehr als rätselhaft und besonders für Sebulba ausgesprochen irritierend und unangenehm.
    Bei einem anderen Rennen, im vergangenen Monat, hatte der hinterlistige Dug versucht, Anakin in eine Steilwand zu drängen Er war nur gescheitert weil Anakin gespürt hatte daß der andere sich von hinten näherte und eine illegale Säge ausfuhr, um Anakins rechtes Kontrollkabel zu durchtrennen. Dadurch hatte er ausweichen können, bevor die Säge zubiß. Dieser Schlenker hatte ihn den Sieg gekostet, ihm aber das Leben gerettet. Er war immer noch wütend, daß Sebulba ihn zu diesem Tausch gezwungen hatte.
    Die Kapseln schossen an einer Reihe uralter Statuen vorbei in die Arena am Rand von Mos Espa. Sie fegten durch den Siegertorbogen, vorbei an Reihen und Reihen von Zuschauern, die ihnen zujubelten, an Boxendroiden und an den Logen, von denen aus die Hutts hoch über dem einfachen Volk dem Rennen zusahen. Aus seiner Beobachtungsstation mitten über dem Torbogen teilte der zweiköpfige Troig, der als Ansager diente, der Menge ihre Namen und Positionen mit. Anakin gestattete sich einen kurzen Blick auf eine verschwommene Gruppe von Gestalten, die er so rasch wieder hinter sich ließ, daß man hätte glauben können, es handelte sich nur um eine Fata Morgana. Shmi, seine Mutter, würde unter diesen Zuschauern sein, besorgt wie immer. Sie konnte es nicht ausstehen, ihm beim Rennen zuzusehen, tat es aber trotzdem. Sie sprach niemals darüber, aber er nahm an, daß sie glaubte, ihn durch ihre bloße Anwesenheit vor Schaden bewahren zu können. Bisher hatte das auch funktioniert. Er hatte zwei Unfälle gehabt und hatte es noch nicht ein einziges Mal bis zum Ziel geschafft, aber nun hatte er mehr als ein halbes Dutzend Rennen hinter sich, in denen ihm nichts geschehen war. Und er hatte es gern, wenn sie dort war. Es gab ihm eine seltsame Art von Selbstvertrauen, über das er lieber nicht zu genau nachdenken wollte.
    Außerdem, was hätte er denn tun können? Er fuhr Rennen, weil er es konnte, Watto wußte, daß er es konnte, und was immer Watto von ihm verlangte, würde er tun. Das war der Preis dafür, ein Sklave zu sein, und Anakin Skywalker war sein Leben lang Sklave gewesen. Der Bogencanyon erstreckte sich weit vor ihm, eine felsige Schlucht, die in die Sägezahnklamm führte, einen gewundenen Kanal, den die Fahrer auf dem Weg zu den Hochebenen bewältigen mußten. Sebulba war direkt vor ihm, dicht über dem Boden, und versuchte, den Abstand zwischen sich und Anakin zu vergrößern. Hinter Anakin, nun näher als zuvor, waren drei andere Fahrer. Ein rascher Blick zeigte, daß es sich um Mawhonic, Gasgano und Rimkar in seiner seltsamen Blasenkapsel handelte. Alle drei kamen rasch näher. Anakin setzte dazu an, mehr Schub zu geben, dann hielt er sich zurück. Sie waren zu nahe an der Klamm. Zu große Geschwindigkeit bedeutete hier nur Ärger. Im

Weitere Kostenlose Bücher