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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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jetzt hier draußen, umgeben von Freudenschreien, ruhigen Gesprächen, Albernheit und Spielen und Gelächter, schienen die Visionen in der Kristallkugel nur verblassende Bilder zu sein, nicht mehr.
    „Aber ich sage dir, dieses Truthahn-Dinner sah großartig aus. Es hat mir richtig Hunger gemacht“, sagte Brad. „Ich schwöre, ich konnte den Truthahn fast riechen. Obwohl ich, wenn ich darüber nachdenke, nicht sicher bin, ob diese In… diese amerikanischen Ureinwohner sich zum Essen hinsetzen wollten. Sie hatten Beile und sahen sehr wütend aus.“
    Mary lächelte. Eine Brise kam auf, die sich frisch und sauber anfühlte. Ihr war beinahe zum Lachen zumute, auch wenn sie sich Sorgen machte, weil sie kein Truthahn-Dinner gesehen hatte. Ein Holograph sollte ein Holograph sein, oder? Vielleicht hatte es zwei Projektoren gegeben. Der Typ mochte ein Widerling sein, doch seine Show war gut.
    Und sie würde sich davon nicht beunruhigen lassen.
    Dennoch konnte sie sich bei einem späten Lunch die Fragenicht verkneifen: „Brad, war das Truthahn-Dinner alles, was du gesehen hast?“
    „Nun …“
    Er klingt zögerlich, dachte sie und fragte sich, warum. Schließlich fuhr er fort. „Gegen Ende … Ich weiß, dasklingt jetzt verrückt, doch da war dieses Maisfeld und diese Leiche, die …“ Er blickte sie an und sagte: „Vergiss es. Es war nur eine dumme Illusion.“
    „Warum warst du so wütend?“
    „Weil er mich als Scheißkerl hingestellt hat“, sagte er und warf ihr einen entschuldigenden Blick zu. „Wenn Jeremy hier wäre, wüsste er, wie der Typ das durchzieht. Tatsächlich …“ Er lachte. „Ich sehe Jeremy vor mir, wie er in diese dämliche Kristallkugel starrt, dann aufsteht und herausfindet, wo Damien – oder wie auch immer der Kerl wirklich heißt – all sein Effekte-Equipment versteckt hat.“
    Mary lächelte. „Er ist jetzt die meiste Zeit in New Orleans, nicht wahr?“
    Jeremy Flynn war Brads Partner gewesen, als sie beide als Polizeitaucher gearbeitet hatten. Er war auch Brads Trauzeuge gewesen, und die ganze Zeit hatte er sie niemals angelogen, sondern war ebenso ihr Freund wie Brads Freund geblieben. Und Brad hatte recht. Jeremy hätte Damien als den Betrüger entlarvt, der er war.
    Nach dem Lunch verkündete Mary, dass sie Lust hätte auf etwas Zeitgeschichte, weshalb sie zu einem der berühmten Friedhöfe der Stadt fuhren. Sie empfand ihn als einen betrüblichen Ort und konnte die Tränen nicht zurückhalten.
    „Was ist los?“, fragte Brad.
    „Nichts. Ich habe nur nachgedacht“, sagte sie.
    „Lass uns wieder fahren“, sagte er. „Es ist dieser Ort, derdich traurig macht.“
    Nein, es nicht wirklich der Friedhof, dachte sie. Es ist der Mann, Damien, und die Dinge, die er gesagt hat.
    „Ich liebe dich, das weißt du“, sagte er.
    Sie sah ihm in die Augen. „Ich weiß. Und ich liebe dich.“ Sie zitterte ein wenig; sie wusste, er fand, dass sie sich zuleicht ängstigte.
    „Ich werde mir noch ein paar Grabsteine anschauen und die Inschriften lesen“, sagte sie. Sie straffte die Schultern und entfernte sich mit raschen Schritten, während sie einen Reiseführer aus ihrer Tasche zog und Brad zurief: „Ich habe etwas darüber gelesen. Der Kranz symbolisiert den Sieg im Tod, und das geflügelte Stundenglas steht für die Geschwindigkeit, mit der das Leben vergeht. Skelette und Schädel bedeuten Sterblichkeit. Diese Engel stehen für den Himmel und dieser hier für kleine Kinder.“
    Brad schien Feuer gefangen zu haben. Er stand an einem der Grabsteine nur wenige Meter von ihr entfernt. „Hier ist eine zu einem Kreis gebundene Schlange. Was bedeutet das?“, fragte er.
    „Ewigkeit“, klärte sie ihn auf.
    Er ging weiter den Pfad entlang, wobei er mehr D istanzzwischen sie legte, bis er auf einen Sarkophag stieß. Er setzt sich und sah in ihre Richtung. „Hey, meine Füße tun allmählich weh. Wie wär’s, wenn wir irgendwo was trinken gehen?“, schlug er vor.
    „Ich glaube nicht, dass du auf dem Grab von jemandem sitzen solltest“, warnte sie ihn. Neben einem der großen Bäume, die auf dem Friedhof verstreut wuchsen, schien ihr ein zerbrochener Grabstein zuzuwinken. Die Wurzeln des Baumes hatten mehrere der umliegenden Steine brechen lassen.
    „Hey, geh nicht zu weit“, rief Brad, der sich rücklings auf den Sarkophag legte und gen Himmel schaute. „Die Leute gehen schon. Wir wollen hier ja nicht eingeschlossen werden.“
    „Kein Problem“, versicherte sie ihm.
    Als sie auf

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