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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Marion Zimmer Bradley
    Asharas Rückkehr
    Roman
    Aus dem Amerikanischen von Fred Kinzel
    Knaur Die amerikanische Originalausgabe erschien 1996 unter dem Titel »Exile’s Song« bei DAW Books, New York.
Der Verlag dankt Olaf Keith für die Unterstützung bei der Vorbereitung dieses Buchs.
Für Adrienne Martine-Barnes, die die Figur der Margaret Alton schuf und an diesem Buch mitgearbeitet hat.
Besuchen Sie uns im Internet: www.droemer-weltbild.de
    Vollständige Taschenbuchausgabe Oktober 2000 Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur, Nachf., München
Copyright ® 1996 by Marion Zimmer Bradley
Copyright ® 2000 der deutschsprachigen Ausgabe bei
Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf - auch teilweise nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden. Umschlaggestaltung: Agentur Zero, München
Umschlagabbildung: ® Romus B. Kukalis
via Agentur Schluck, Garbsen
Satz: Ventura Publisher im Verlag
Druck und Bindung: Clausen 6t Bosse, Leck
Printed in Germany
ISBN 3-426-60971-1
2453
1
    Es muss eine Möglichkeit geben, wie ich von einem Stern zum anderen reisen kann, ohne dass mir schlecht wird -irgendein Medikament, auf das ich nicht überempfindlich reagiere. Wenn ich nur nicht gegen so vieles allergisch wäre. Hätte ich doch bloß eine Lauflahn als Agronom oder Journalist eingeschlagen. Die Frau auf der Schubkraftliege lächelte grimmig, ohne die Augen zu öffnen, und versuchte, Übelkeit und Schwindelgefühl zu ignorieren. Der Gedanke war nicht neu, und sie hatte ihn bereits viele Male durchgespielt. Jahre zuvor, als sie von zu Hause weggegangen war, um die Universität zu besuchen, hatte sie diese beiden Berufe tatsächlich ins Auge gefasst, zusammen mit Wirtschaftswissenschaft und verschiedenen anderen, an die sie sich nicht mehr erinnerte. Sie hatte weniger als ein Semester gebraucht, um herauszufinden, dass sie kein Händchen für Landwirtschaft besaß, und fand die Vorstellung abscheulich, über das Unglück anderer Leute zu berichten. Sie hatte kein Geschick im Umgang mit Worten, und Zahlen langweilten sie, obwohl sie sehr gut im Rechnen war und bestimmt eine ganz passable Veruntreuerin geworden wäre. Bei diesem Gedanken wurde ihr Lächeln zum breiten Grinsen, und die Spannung in ihrem Gesicht löste sich ein wenig.
Unter dem türkisfarbenen Ärmelaufschlag ihrer schwarzen Gelehrtenuniform juckten die Pflaster auf ihrer Haut. Eines davon versorgte sie mit Hyperdrom, dem Medikament gegen Raumkrankheit, und das andere sollte ihrer Allergie gegen Hyperdrom entgegenwirken. Wirklich zu dumm, dass sie allergisch war. Ihr Vater war es auch, sie musste es wohl von ihm geerbt haben. Sie war eben doch seine Tochter, auch wenn sie die meiste Zeit nicht das Gefühl hatte. Sie bewegte ihren Kopf auf den übel riechenden Kissen ihrer Liege vor und zurück. Diesen Augenblick nutzte ihr feines, aber üppiges rotes Haar, um sich aus dem Knoten zu lösen, zu dem sie es aufgetürmt hatte, und ihr in den Nacken zu rutschen. Sie konnte ihre Anspannung fühlen und versuchte angestrengt, sich zu entspannen. Der schwache Desinfektionsmittelgeruch, der in der stickigen, trockenen Luft des Dritte-Klasse-Abteils hing, war widerlich.
Solange sie die Augen geschlossen hielt, hatte sie die Illusion von Alleinsein und war sich der elf anderen Personen in dem überfüllten Quartier weniger bewusst. Die Nähe von anderen Menschen, Leuten, die genauso viel Angst hatten wie sie selbst, machte die schreckliche, zermürbende Übelkeit, die sie zu ignorieren versuchte, nur noch schlimmer. Es war immer so gewesen, seit jener ersten Abreise von dem Planeten, auf den sie nun zurückkehrte. Sie hatte nur wenige, undeutliche Erinnerungen an ihre Kindheit, die an jene erste Reise jedoch waren lebendiger und stärker als alle anderen. Die Gerüche und Geräusche eines Raumschiffs und eines Magens, in dem Dämonen zu tanzen schienen, waren mit etwas Furchtbarem verknüpft, an das sie sich jedoch nicht klar erinnerte. Sie wurde nie richtig krank, aber endlose Stunden kurz vor dem Erbrechen zu verbringen war genauso schlimm, wenn nicht schlimmer.
Kaum jemand hätte vermutet, dass die Tochter eines Senators der Föderation dritter Klasse reiste. Man nahm eher an, dass solche Leute ein schillerndes Leben mit Festen und Abendgesellschaften in diplomatischen Kreisen führten. Aber sie war eine Stipendiatin der Universität, und Akademiker reisten selten anders. Sie war inzwischen eine erfahrene Reisende, mit

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