Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht
Konzentration die Augen schließt, als wollte sie etwas Spektakuläres manifestieren.
Doch ihre Mühe bringt ihr nichts weiter ein als einen Regen aus grauer Asche, der aus der Mitte ihrer Handflächen entspringt und sanft zu ihren Füßen niederfällt.
Als sie den Blick hebt, um mich anzusehen, wirkt ihre Miene bekümmert, und sie starrt mich vorwurfsvoll an.
Damen packt mich am Arm und zieht mich eilig weg. Weg von ihr. Weg von ihnen allen. Er will dieser gruseligen Szene schnellstens entfliehen.
Wir haben alle beide keine Ahnung, wer sie ist, woher sie kam oder was das Lied bedeuten soll.
Wir haben alle beide keine Ahnung, in welcher Beziehung sie zu Misa und Marco stehen könnte.
Nur eines ist klar – das Lied ist eine Warnung.
Die Worte sind dafür gedacht, dass ich sie beherzige.
Sie höre.
Sie singt weiter, mit leiser, melodischer Stimme, und ihre Worte verfolgen uns, als wir zurück zu unserem Pferd rennen.
Zurück zum Ort der Magie und des Manifestierens und allem Guten.
Zurück zur relativen Sicherheit der Erdebene, wo wir Seite an Seite an einem menschenleeren Strand landen.
Wir strecken uns im Sand aus und ringen um Atem. Versuchen, den Sinn hinter den Worten und der verstörenden Szene, deren Zeugen wir soeben geworden sind, zu erfassen.
Wir blicken in einen schwarzen, mondlosen Himmel hinauf, an dem kein einziger Stern leuchtet.
Mein Nachtstern ist verschwunden.
Und einen Moment lang überkommt mich die schreckliche, beklemmende Vorahnung, dass er nie zurückkehren wird.
Doch dann flüstert Damen meinen Namen, und seine Stimme durchdringt die Stille, durchdringt meine Gedanken.
Und als ich mich zur Seite drehe, um ihn anzuschauen, und sein Gesicht vor mir sehe, sein Blick so voller Verehrung, so liebevoll und freundlich, überkommt mich völlige Erleichterung.
Mein Nachtstern ist nicht mehr da, weil ich ihn nicht mehr brauche.
Wir beide leuchten an seiner statt.
»Das Lied ist für mich«, sage ich und spreche damit die Worte aus, von denen ich in meinem Herzen weiß, dass sie wahr sind. »Havens Tod, das verlorene Hemd … Das alles gehört zu meinem Karma. Und jetzt gibt es offenbar noch etwas, was ich tun soll.«
Damen will etwas einwenden, mich trösten, es bestreiten, um die Besorgnis von meiner Miene zu löschen.
Doch ich gebiete ihm Einhalt, indem ich ihm einen Finger auf die Lippen lege.
Ich brauche diese Worte nicht.
Wovon auch immer die alte Frau singt, ich bin bereit, mich dem zu stellen.
Aber später, nicht jetzt.
»Wir schaffen das schon«, sage ich, meine Lippen an seiner Wange, während ich ihn an mich ziehe. »Zusammen schaffen wir alles. Aber zuerst …« Meine Lippen treffen auf seine, und ich genieße das weiche, warme Beinahe-Gefühl, sie zu spüren. »Zuerst lass uns einfach dafür dankbar sein.«
DANKSAGUNG
Ein weiteres Mal schulde ich dem Team von St. Martin’s ein dickes, strahlendes Dankeschön: Matthew Shear, Rose Hilliard, Anne Marie Tallberg, Brittany Kleinfelter, Katy Hershberger, Angela Goddard und allen anderen, die so viel beitragen!
Großen Dank auch an das Team von Brandt & Hochman: Gail Hochman, Bill Contardi & Marianne Merola, für euer großes Engagement!
Und meinen ausländischen Verlegern – vielen Dank für den enormen Einsatz für die Evermore -Bücher!
Ich bin außerdem unglaublich dankbar für die Liebe und Unterstützung meiner Familie und meiner Freunde (ihr wisst schon, wer gemeint ist!), mit einem besonderen Gruß an Jim & Stacia – unsere Abendessen einmal im Monat sind die ideale Ablenkung!
Und wie immer gilt meine ganz besondere Dankbarkeit Sandy, weil ich es ohne ihn unmöglich schaffen würde!
Aber vor allem möchte ich meinen Lesern danken – ihr seid DIE ALLERBESTEN!
Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel
»Night Star« bei St. Martin’s Press, New York.
Page & Turner Bücher erscheinen im
Wilhelm Goldmann Verlag, München,
einem Unternehmen der Verlagsgruppe
Random House GmbH.
1. Auflage
Copyright © der Originalausgabe 2010 by Alyson Noël, L.L.C. All rights reserved
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2011
by Page & Turner/Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Redaktion: Kerstin von Dobschütz
Gesetzt aus der Janson-Antiqua
eISBN 978-3-641-05864-7
www.pageundturner-verlag.de
www.randomhouse.de
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