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Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts

Titel: Evernight Bd. 3 Hüterin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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Lucas’ Seite auftauchen, dann wird er getötet werden.«

23
    »Balthazars böse Schwester«, rief Vic, während wir aus dem Weinkeller zu seinem Auto rannten. Das Licht der nächsten Straßenlaterne warf Vics verzerrten, überlangen und dürren Schatten auf die Auffahrt. Ich selber hatte keinen Schatten mehr. »Lucas und Balthazar am Ende ihrer Kräfte. Durchgedrehte Vampire. Habe ich die Situation so weit begriffen? «
    »Im Grunde ja.« Ich war erleichtert, dass ich im Augenblick keine weiteren Erklärungen abgeben musste. »Ich weiß allerdings nicht, wo sie stecken.«
    Vic schnitt eine Grimasse. »Philly ist eine große Stadt, Bianca. Kannst du nicht deine U-Bahn-Magie einsetzen, was auch immer das sein mag, zurückkehren und eine etwas genauere Ortsbeschreibung mitbringen?«
    »Ich versuch’s ja schon«, fuhr ich ihn an. Spektralreisen verlangten offenbar Konzentration, und ich war viel zu verängstigt, um meine Gedanken zu bündeln. Dann fiel mir mit einem Schlag ein, dass ich einen Anhaltspunkt hatte, der mir in meiner Panik zunächst entfallen war. »Es war ein Kino, das schon vor langer Zeit stillgelegt worden sein muss. Graffitisprüher haben sich da ausgetobt. Klingt das vertraut in deinen Ohren?«
    Zu meiner Erleichterung hellte sich Vics Gesicht auf. »Das McCrory Plaza Six hat vor zwei Jahren dichtgemacht. Ja, das muss es sein!«
    Er drehte sich zu Ranulf um, der uns schweigend gefolgt war und nun die Garage ansteuerte. »Ranulf, Kumpel, bist du bei uns?«
    »Ich suche nach Gegenständen, die nützlich sein könnten«, rief Ranulf.
    »Waffen.« Darauf hätte ich auch früher kommen können. »Vic, wir müssen bewaffnet sein. Kannst du kämpfen?«
    Vic sah nicht sehr begeistert von der Idee aus. »Hm, ich habe mal Karate …«
    »Das ist toll!«
    »… gelernt, aber nur zwei Monate lang«, fuhr Vic fort. »Da war ich sieben. Als ich zum ersten Mal versuchte, ein Brett zu zerschlagen, habe ich mir das Handgelenk verstaucht. Meine Eltern haben mich daraufhin vom Unterricht abgemeldet. Das zählt also vermutlich nicht, oder?«
    Was hatte ich mir nur bei dem Versuch gedacht, eine Rettungsmannschaft aufzustellen? Vic würde keine Chance haben gegen eine mörderische Bande von Vampiren. Ranulf würde zwar stark genug sein – aufgrund seines großen Alters stärker als die meisten –, aber ich hatte schon Schwierigkeiten, mir vorzustellen, dass er die Stimme hob. Und damit war ich die einzige Kämpferin von uns.
    Doch dann erinnerte ich mich daran, was der Geist beim letzten Mal Charity hatte zufügen können, und hatte den Schmerz und das Entsetzen auf ihrem Gesicht vor Augen, als eine eisblaue Faust in ihren Eingeweiden gelandet war. Würde ich es über mich bringen, so etwas zu tun? Für Lucas alle Mal, beschloss ich.
    Zwei wären besser als einer, dachte ich. Maxie? Maxie, gibt es irgendeine Möglichkeit, dass du uns begleitest? Dass du irgendetwas Verrücktes mit Eis anstellst?
    – Ich schätze nicht.
    Ich fände es wirklich toll, wenn du mitkämst. Wir könnten darüber sprechen … was die Geister wirklich wollen.
    – Früher oder später wirst du sowieso darüber sprechen.
    Maxie, bitte.
    – Ich könnte dir auch dann nicht helfen, wenn ich es wollte, gab sie zu . Für so etwas brauchen wir richtige Hilfe. Wir brauchen Christopher.
    Wer zur Hölle war Christopher? Dann erinnerte ich mich an den Frostmann, die mächtige Gestalt, die mir als allererster Geist in Evernight erschienen war und die mich vor Charity gerettet hatte. War er der Anführer der Geister? Mir blieb keine Zeit, das herauszufinden. Dieser mysteriöse Christopher war nicht hier, und das bedeutete, dass seine Kräfte im Augenblick keine Rolle spielten.
    Keine Sorge. Das Armband wird dir helfen, egal, wohin du gehst. Du bist stark.
    Vielleicht hätte Maxie so etwas Ermutigendes nicht gesagt, wenn sie mir ins Gesicht hätte blicken müssen. Aber auch das spielte im Moment keine Rolle. Wir waren noch immer nur zu dritt im Kampf gegen Charitys Clan.
    Draußen vor der Garage starrte Vic auf einen kleinen Haufen von Gegenständen, die Ranulf zusammengetragen hatte. Als ich mich näherte, sagte Ranulf: »Ich denke nicht, dass Vic versuchen sollte, einen Vampir zu pfählen. Es wäre sehr unwahrscheinlich, dass er überlebt.«
    »Ich würde ja Einspruch erheben, wenn es nicht so wahr wäre«, seufzte Vic.
    Ranulf hob eine große Flasche mit Feuerzeugbenzin und ein Plastikfeuerzeug in die Höhe. »Vielleicht könnte Vic für ein Feuer

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