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Fahr zur Hölle, Mister B.: Fantastischer Thriller (German Edition)

Fahr zur Hölle, Mister B.: Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: Fahr zur Hölle, Mister B.: Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barker Clive
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jemals glücklich und unbeschwert war. Ich habe in meinem ganzen Leben nicht einen glücklichen Tag gehabt.
    Nein, das ist gelogen. Als ich mit Quitoon unterwegs war, war ich glücklich. Aber das ist so lange her, dass ich mich kaum erinnern kann, wohin wir überall gereist sind, geschweige denn an unsere Gespräche.
    Weshalb funktioniert mein Gedächtnis auf so irrationale Weise? Es erinnert sich an den vollständigen Text jedes albernen Liedchens, das ich als kleines Kind gesungen habe, aber was gestern war, das vergesse ich. Und natürlich gibt es Vorkommnisse, die so schmerzhaft sind und mein Leben so verändert haben, dass sie unangetastet bleiben, so sehr mein Verstand auch versucht, sie zu löschen.
    - - -
    Gut. Ich gebe nach, ein wenig. Ich erzähle Ihnen, wie ich von dort nach hier gekommen bin. Das ist eine Verkettung höchst unschöner Umstände, glauben Sie mir. Aber sobald ich sie geschildert habe, dürften sämtliche Zweifel ausgeräumt sein, die Sie vielleicht noch hegen. Wenn ich fertig bin, verbrennen Sie das Buch ganz bestimmt. Dann erlösen Sie mich von meinem Elend, das schwöre ich.
    Also ...
    Wie man sieht, überlebte ich den Sturz ins Feuer und die Minute oder mehr, die Pappy Gatmuss mich dort liegen und in meinem Bett aus Flammen zappeln ließ. Meine Haut schmolz und warf trotz der robusten Schuppen Blasen, während ich versuchte aufzustehen. Als Pappy G. mich am Schwanz packte, gleichgültig aus dem Feuer zog und mir obendrein noch einen Tritt verpasste, war kaum noch Leben in mir. (Das alles hörte ich erst später von meiner Mutter. In dem Moment war ich barmherzigerweise bewusstlos.)
    Pappy Gatmuss weckte mich jedoch. Er holte einen Eimer Eiswasser aus dem Haus und schüttete ihn über mich aus. Das kalte Wasser löschte das Feuer und weckte mich schlagartig aus meiner Ohnmacht. Ich fuhr keuchend hoch.
    »Sieh dich an, Junge«, sagte Pappy Gatmuss. »Bist du nicht ein Anblick, der einem Vater die Tränen in die Augen treibt?«
    Ich schaute an meinem Körper hinab, an dem rohen und von Blasen überzogenen schwarzen Fleisch von Brust und Bauch.
    Mama schrie Pappy an. Ich hörte nicht alles, was sie sagte, aber sie warf ihm offenbar vor, er hätte mich absichtlich im Feuer liegen lassen, weil er gehofft hatte, ich würde sterben. Ich ließ sie streiten, schleppte mich ins Haus und holte mir ein großes gezacktes Messer aus der Küche, falls ich mich später gegen Gatmuss verteidigen musste. Dann ging ich die Treppe hinauf, stellte mich vor den Spiegel im Zimmer meiner Mutter und betrachtete mein Gesicht. Ich hätte mich auf den Schock vorbereiten müssen, der mich erwartete, gönnte mir jedoch nicht genügend Zeit dafür. Ich betrachtete das verkohlte, narbige Meisterwerk der Brandblasen, das aus meinem Gesicht geworden war, und erbrach mich unwillkürlich auf mein eigenes Spiegelbild.
    Ich wischte mir gerade äußerst behutsam Erbrochenes vom Kinn, als ich Gatmuss unten an der Treppe heulen hörte.
    » Worte, Junge?«, brüllte er. »Du schreibst Worte über mich? «
    Ich spähte über das Geländer und erblickte unten den wütenden Moloch. Er hielt einige verkohlte Blätter Papier mit meiner Handschrift darauf. Offenbar hatte er sie aus dem Feuer gezogen und seinen Namen darauf entdeckt. Ich kannte mein Werk gut genug und wusste, keines dieser Bücher enthielt auch nur eine einzige Erwähnung von Gatmuss, die nicht von einer Flut vorwurfsvoller, schmähender Adjektive begleitet gewesen wäre. Er war so dumm, dass er die Bedeutung von Worten wie ›maliziös‹ oder ›ruchlos‹ ganz bestimmt nicht kannte, aber wiederum doch nicht so hirnamputiert, dass ihm der generelle Sinn meiner Ausführungen entgehen konnte. Ich hasste ihn von ganzem Herzen, und dieser Hass triefte regelrecht von den Seiten, die er in Händen hielt. Er schleppte seinen stämmigen Kadaver die Treppe herauf und brüllte dabei ununterbrochen.
    »Ich bin kein Kretin, Junge! Ich weiß, was diese Worte bedeuten. Und dafür wirst du leiden, hörst du mich? Ich entfache ein neues Feuer und grille dich darüber; eine Minute für jedes böse Wort über mich, das du geschrieben hast. Und das sind eine Menge Worte, Junge. Ich werde dich so lange grillen, bis du schwarz wirst, Junge!«
    Ich sparte mir die Zeit und Mühe, ihm zu antworten. Ich musste aus dem Haus und auf die dunklen Straßen unseres Viertels, das der Neunte Kreis hieß. Die schlimmsten Verdammten der Menschheit – die Seelen, die man weder durch Bestechung noch

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