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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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hatte es schon geahnt, jedoch nicht wahrhaben wollen. Auch Benjamin hatte zaghaft diese Äußerung gemacht, doch immer wieder war sie über ihren eigenen Unwillen gestolpert, diese Idee in Erwägung zu ziehen. Demeon konnte nicht so grausam sein, hatte sie sich gesagt. Immer wieder. Doch sie hatte falsch gelegen. Er konnte . Das hier war der letzte Beweis, den sie brauchte, um es einzusehen. Er hatte Jack über Jahre darauf vorbereitet und ihn dann mit noch nicht einmal zehn Jahren nach Falaysia geschickt. Ein Kind. Ein kleines Kind.
    Melina lehnte sich niedergeschmettert auf ihrer Couch zurück und atmete tief ein und wieder aus. Sie durfte sich nicht von ihrer Wut und Enttäuschung daran hindern lassen, weiter nachzudenken, die Geheimnisse Demeons nach und nach zu lüften. Jetzt, wo sie wussten, wen Demeon einst nach Falaysia geschickt hatte, war es wichtig, herauszufinden, warum er das getan hatte und warum er ihn nun wieder zurückholen wollte. Das war ja angeblich der Grund dafür, warum er Jenna nach Falaysia geschickt hatte – um das Spiel zu Ende zu spielen und denjenigen zurückzuholen, dessen Schicksal ihm am Herzen lag. Das Spiel … Wenn es ein ‚Spiel‘ gab, dann spielte Demeon es nicht mit ihr, das war ihr schon sehr früh bewusst geworden. Nur wer war sein Gegner? Gab es überhaupt einen?
    Melina lehnte sich nach vorn und betrachtete die Landkarte noch einmal. In einem der eingezeichneten Gebirge war ein Kreuz gesetzt worden, zu dem einer der Wege führte. Nefian stand daneben. War das ein spezieller Berg oder ein Ort? Hatte Jack dorthin gehen sollen? Und was war der Kringel daneben? Ein Runenzeichen. Mannaz, wenn sich Melina nicht irrte. Eine Rune, die man zum Meditieren benutzte, um das geistige Auge zu schulen. Seltsam. Magier benutzten Runen oft zur Verstärkung ihrer Kräfte. Aber warum befand sich das Zeichen neben diesem Namen?
    Melina seufzte resigniert. Allein konnte sie die Karte nicht lesen, nicht an die Informationen kommen, die möglicherweise darauf zu finden waren. Sie brauchte jemanden, der die Länder und Städtenamen kannte … sie brauchte Jenna. Es war offenbar an der Zeit, wieder allein den Kontakt zu ihr zu suchen – und zwar ohne dass Demeon etwas davon bemerkte. Gleich heute Nacht würde sie es versuchen. Vielleicht hatte sie ja Glück und ihre Nichte reagierte endlich wieder auf ihr geistiges Tasten, auf ihre Rufe. Vielleicht.
     
     
    ≈
     
     
    „Ich bin dann gegen acht wieder zurück!“ rief Benjamin in den Flur hinein, bevor er die Haustür hinter sich ins Schloss fallenließ. Er konnte seinen Vater noch gedämpft „Aber wirklich!“ rufen hören, dann polterte er schon die Treppe hinunter. Er gab es nicht gern zu, aber er war aufgeregt. Es war schon viel zu lange her, dass er sich mit seiner Tante getroffen hatte, um sich mit ihr auszutauschen und Pläne für ihr weiteres Vorgehen zu machen. Viel zu lange hatten sie Jenna in dieser verfluchten Parallelwelt schmoren lassen. Es musste endlich mal etwas passieren, das sie alle weiterbrachte und er wurde das Gefühl nicht los, das er den Auslöser dafür in der Hand beziehungsweise im Rucksack hatte.
    Zugegeben – er hatte sich furchtbar geärgert, als er herausgefunden hatte, dass Melina noch einmal allein in Demeons Haus gewesen war, um sein Geheimversteck zu finden. Letztendlich war sie dann aber mit reicher Beute und einigen Denkanstößen zurück nach Hause gekommen. Sie besaßen jetzt viele neue Dokumente und ein paar Filme, die sie sich nun endlich, nachdem Demeon aufgehört hatte, sie zu observieren, gemeinsam ansehen konnten. Zuerst musste sich seine Tante jedoch ansehen, was er über die Mond- und Sonnenfinsternisse herausgefunden hatte. Sie würde bestimmt Augen machen! Und sie würde –
    Rums! Benjamin war mit dem Gesicht voran in eine andere Person hinein gelaufen, prallte sogar von dieser ab und taumelte ein paar Schritte zurück. Es war Mr. Latimer, Michaels Onkel, der in letzter Zeit ziemlich oft zu Besuch war. Ein riesiger Kerl mit der Statur eines Wrestlers, die massiven Oberarme von oben bis unten mit finsteren Motiven wie Drachen und Monstern tätowiert. Benjamin gruselte sich vor ihm und wich ihm meistens aus. Nur dieses Mal war er zu abgelenkt gewesen.
    „Langsam, langsam, junger Mann“, lachte der grobschlächtige Kerl und griff nach seinem Arm, weil Benjamin immer noch ein wenig wankte. „Hast es ja ganz schön eilig.“
    Benjamin setzte ein freundliches Lächeln auf. „Jaaa, ganz

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