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Fall Der Götter

Fall Der Götter

Titel: Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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»Willkommen daheim« sagen wollen, schluckte das zweite Wort jedoch hinunter. Stattdessen nickte er und begann erneut. »Willkommen zurück.«
    Laas kam näher, bis er direkt vor Odo stand, machte aber keinerlei Anstalten, sich mit ihm vereinigen zu wollen. Die Große Verbindung hatte auch ihm längst erfolgreich beigebracht, wie er andere Lebensformen perfekt nachahmte, dennoch bediente er sich nach wie vor der unfertig scheinenden Gestalt, in der er zwei Jahrhunderte bei den Varalianern überdauert hatte. Odo tat es ihm gleich, wann immer er humanoide Form annahm, und wurde nicht zum fehlerfreien Abbild eines Bajoraners, sondern behielt die glatten Gesichtszüge bei, die ihn schon während seiner Jahre unter ihnen gekennzeichnet hatten.
    »Willkommen«, echote Laas, spuckte das Wort nahezu aus. Seine tief liegenden Augen verengten sich unterhalb der wulstigen Höcker auf seiner Stirn. Odo war mehrere Zentimeter kleiner als er und musste aufsehen, um Laas’ Züge zu studieren: die schwache, v-förmige Einbuchtung auf seiner Stirn, die ausgeprägten Wangenknochen, die nach unten weisenden Mundwinkel, die Falten zwischen seinen Nasenlöchern und dem Rest seines Gesichts. »Ich will kein Willkommen«, verkündete Laas. »Ich will wissen, warum die Hundert ausgesandt wurden. Ich will wissen, warum man uns fortschickte.«
    Einen Moment lang hielt Odo Laas’ Blick. Die Vehemenz, mit der dieser sein Anliegen vorbrachte, beeindruckte ihn keineswegs. Als Sicherheitschef von Deep Space 9 war er oft aggressivem Verhalten begegnet und hatte stets leidenschaftslos reagiert. So auch nun, als er lässig zur Seite und um Laas herum trat. »Ich freue mich auch, dich zu sehen.«
    »Ich führe keinen Streit mit
dir
, Odo«, sagte Laas und wandte sich zu ihm um. »Du bist einer der Hundert. Du bist einer von uns.« Er deutete an ihm vorbei auf die anderen zwei Wechselbälger. Fast anderthalb Jahre war es inzwischen her, dass er im Alpha-Quadranten auf Odo gestoßen war und von den Gründern erfahren hatte, und nach dem Ende des Krieges hatte auch er sich der Großen Verbindung angeschlossen. Die Gründer hatten ihn daraufhin von der schleichenden Krankheit geheilt, die Sektion 31 geschaffen hatte. Dennoch war Laas nur wenige Monate auf ihrer Welt geblieben und alsbald erneut aufgebrochen, um weitere der Hundert zu suchen.
    »Du weißt, warum wir ausgesandt wurden«, erwiderte Odo. »Ich sagte es dir bei unserem ersten Treffen.«
    »Ich weiß, was du mir
erzähltest
«, fuhr Laas ihn an. »Jetzt will ich aber die Wahrheit erfahren.« Er trat an Odo vorbei und zu einem der anderen Wechselbälger.
    »Ich sagte dir die Wahrheit«, beharrte Odo.
    »Tatsächlich?«, höhnte Laas und blickte erneut zu ihm. »Kennst du sie überhaupt?« Ohne den Blick von Odo zu nehmen, trat er rückwärts in die Mitte der kleinen Insel, genau zwischen die amorphen Körper der beiden anderen Wechselbälger. »Erklär es mir noch einmal. Sag mir, warum die Große Verbindung einhundert von uns aussandte – einhundert
Unschuldige
– in die Einsamkeit, das Leid und den Tod!«
    »Was redest du denn da?«, fragte Odo. Er sah von einem der formlosen Formwandler zum anderen. Erst dann bemerkte er den kleinen Aschehaufen in ihrer Mitte. Die körnige kohlegraue Substanz fiel auf dem dunklen Fels kaum auf. Laas musste sie mitgebracht und bei seiner Landung dort fallen gelassen haben. Odo erkannte den Anblick sofort, obwohl er erst einmal die Überreste eines toten Wechselbalgs gesehen hatte – an Bord der
Defiant
–, und das war fast fünf Jahre her.
    »Ja«, sagte Laas, dem Odos Begreifen nicht entgangen zu sein schien. »Genau davon rede ich.« Sein hasserfüllter Ton hallte über die Insel. »Also, sag mir erneut: Warum schickte unser Volk uns ins Exil? Zu welchem Zweck?«
    Odo starrte auf die ausgetrockneten Überreste des einstigen Wechselbalgs und wusste plötzlich keine Antwort mehr.
    Taran’atar öffnete die Augen und sah Dunkelheit. Sofort spannten sich seine Muskeln an. Sein Instinkt trieb ihn zur Tat. Er griff nach dem
Kar’takin
in der Scheide an seinem Rücken und stellte zufrieden fest, dass die Axt noch immer dort war. Seine Hand umschloss ihren perfekt geformten, perfekt proportionierten Griff. Taran’atar war hochkonzentriert und bereit, sich zu tarnen, durch Willenskraft einen Mantel der Unsichtbarkeit um sich zu erzeugen.
    Doch zuerst wollte er seine Lage sondieren und analysierte, was seine Sinne ihm mitteilten. Seine dicke graue Haut

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