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Fall Der Götter

Fall Der Götter

Titel: Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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– ganz so, wie es sein Volk ihm und dem Rest der Hundert verinnerlicht hatte, damit sie eines Tages zurück zu ihm fanden. Odo dachte an seine erste Reaktion auf die Nova und die Auskunft, dass sich diese nahe dem Nebel befinden sollte. Sein Kopf schwirrte, als er versuchte, Sinn in diese Information zu bringen.
    »Gründer?«, fragte Weyoun in die eingetretene Stille hinein.
    »Ja«, antwortete Odo gedankenverloren, sah auf und signalisierte Weyoun, seine Arbeit an der Konsole fortzusetzen. Sekunden später hallte ein Summen von den Wänden der Nische wider. Einen Moment lang verschwamm Odo die Sicht, als zöge ein dichter Rauchschwaden an seinen Augen vorbei. Dann verging das Transportergeräusch, so schnell wie es gekommen war.
    Auch das Jem’Hadar-Schiff war fort. Stattdessen fand sich Odo auf einer kleinen Meeresinsel wieder. Rings um ihn erstreckte sich die messingfarbene, wogende Oberfläche der Großen Verbindung. Odo trat vor, hob den Kopf, blickte zum nebligen Himmel und drehte sich langsam im Kreis, doch er sah nichts außer den üblichen Sternen. Erst dann erblickte er die Nova, gleich oberhalb der zehn Meter hohen Felsformation mit den zwei Gipfeln, die sich auf einer Seite der Insel erhob. Die Nova schien größer zu sein als jedes andere Licht am Firmament, und sie strahlte bedeutend intensiver.
    Und Odo begriff. Er hatte Ehrfurcht mit Sorge verwechselt. Mit einem Mal verging seine Furcht, und etwas weit Mächtigeres trat an ihre Stelle: Hoffnung. Dieser glänzend helle Stern berührte seine Seele ähnlich wie einst der Omarion-Nebel. Mit einem Mal erschien ihm die Nova wie ein Bote, der seinem Volk eine strahlende Zukunft verhieß, ein Omen, das den Gründern kommenden Frieden und Freuden voraussagen wollte.
    Erst später, als er erneut auf dieser Insel stand und auf die kalte, leere Ödnis seiner Welt hinausblickte, entsann er sich dieses Moments und verstand, wie sehr er sich geirrt hatte.

Kapitel 1
    Getragen von breiten, hauchdünnen Flügeln zog das fremdartige Tier durch die Atmosphäre, als wisse es noch nicht, ob es sich der Schwerkraft ergeben wollte. Sein Körper – klein und relativ schmal, nicht breiter als ein Runabout – schien aus wenig mehr als einem mit Zellplasma gefüllten Beutel zu bestehen. Die primitive Masse hing zwischen den membranartigen, den roten Himmel bedeckenden Extremitäten, und erschien winzig im Vergleich.
    Odo erfasste die fremde Kreatur nicht mit seinen eigenen, sondern mit den Sinnen der Großen Verbindung. Er trieb durch die Untiefen der Wechselbälger, ähnlich wie das unbekannte Wesen dort oben durch die Luft. Sein metamorpher Körper, ausgestreckt in zahllose Flächen und Ranken, die mitunter aus einzelnen Zellketten bestanden, zog durch die Gesamtheit seines Volkes, war Teil des Ganzen. Mit jedem Kontakt und jeder Trennung entstanden Verbindungen und endeten wieder, weitergegeben vom einen zum anderen, vom einen zu den vielen, von den vielen zum einen. Sporadisch stiegen flüssige Formen aus dem lebenden Ozean empor, gleich Silhouetten in einem lichtlosen Raum, und vergingen wie mit der Finsternis verschmelzende Schatten.
    Kommunikation zwischen den Wechselbälgern geschah als Impuls und Reflex. Diskurs und Dialog fanden statt, wann immer die Erfahrung der Form von einem zum anderen weiterfloss, waren spontane Begleitreaktionen jedweder Berührung. Emotionen und Wahrnehmungen lagen irgendwo dazwischen. Dank eben dieses Bandes zu den anderen Gründern registrierte Odo die gewaltige Kreatur. Jene, deren Zellen die Oberfläche der Verbindung bildeten, gaben ihre Betrachtungen des vom Himmel herabsinkenden geflügelten Wesens an die anderen weiter.
    Odo zog sich in sich selbst zurück, weg von der Verbindung. Er bewegte sich, bewegte die Fäden seines Körpers und schob sich so durch die flüssige Gemeinschaft seines Volkes nach oben. Er spürte die wachsende Unruhe der anderen. Vor einem Monat, als er in die Verbindung zurückgekehrt war, hatten sie ihn nur zu gern willkommen geheißen, doch unter ihrer Euphorie hatte eine rastlose Strömung gelegen, die ihm nicht entgangen war. Anfangs hatte er sie seiner Heimkehr nach langer Abwesenheit zugerechnet, doch auch als einige Zeit vergangen war, ließ die Anspannung der Gründer nicht nach. Irgendein anderer Impuls trieb ihr kollektives Gemüt an, so hatte Odo gefolgert, und just als er hatte erkunden wollen, worum es sich handeln mochte, war er des gewaltigen, durchscheinenden Wesens gewahr geworden, das auf

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