Falling in love
wieder zu. »Mailbox.«
»Okay«, sagt Mike. »In einem Club oder in der Schule oder wo auch immer siehst du ein Mädchen und du kennst sie überhaupt nicht, aber sie schaut dich an und in diesem Moment wird dir klar, dass du sie kennenlernen musst. Du weißt nicht, warum, du kannst dir das nicht erklären…«
»Genau«, sagt Josh. »Irgendwie gibt es da so eine Anziehungskraft… ihr zwei seid wie Magneten… und sie sagt…«
Die beiden spinnen die Geschichte weiter und ich schreibe mit. Ist ihnen klar, dass sie da meine Geschichte erzählen? Aber eigentlich tut das nichts zur Sache. Denn jeder von uns erlebt früher oder später eine solche Geschichte und jede dieser Geschichten ist es wert, dass man sie erzählt.
45. Kapitel
Bahnbrechende Neuigkeiten – Zweiter Teil 23. März, 16.09 Uhr
»Willst du damit sagen, dass du das ganze restliche Jahr mit keinem Jungen mehr ausgehen wirst?«, flüstere ich.
»Nein«, flüstert Maggie zurück. »Ich will damit sagen, dass ich für den Rest meines Lebens mit keinem Jungen mehr ausgehen werde. Warum auch? Es funktioniert sowieso nicht.«
In der Bibliothek sitzen wir an unseren Hausaufgaben. Den ganzen Tag konnte ich noch nicht in Ruhe mit Laila und Maggie reden und deshalb wissen sie auch von letzter Nacht noch nichts. In der Bibliothek wollte ich ihnen alles erzählen, aber Maggie hat als Erste drauflosgeredet. Seitdem ihre Eltern in der Scheidung stecken, hat sie jede Hoffnung aufgegeben, irgendwann ihren Traummann zu treffen. Auch deshalb, weil ihre Eltern sich bei der ganzen Sache nicht gerade fair verhalten.
»Du verabredest dich einfach mit den falschen Typen.« Ich rutsche ein bisschen näher an sie heran. »Aber eines Tages findest du den richtigen.«
Laila beugt sich zu uns rüber. »Oder jemand anders findet ihn für dich.«
»Was? Du meinst ein Blind Date?«
»Kein Blind Date. Ich spreche eher von einer arrangierten Hochzeit.«
»Wir sind doch nicht in Beirut«, sagt Maggie.
»Ich habe eine Neuigkeit, bei der ich nicht weiß, ob ich lachen oder weinen soll.« Laila macht uns Zeichen, dass wir näher kommen sollen. Dann flüstert sie: »Meine Eltern schlafen noch miteinander!«
»Auf keinen Fall!«, platze ich heraus. Wenn jetzt
Jake Gyllenhaal um die Ecke biegt und sich mit mir fürs Wochenende verabreden will, würde das mein Weltbild nicht weniger durcheinanderbringen. Seit Jahren erzählt uns Laila, dass ihre Eltern wie im Zölibat leben.
»Leider doch. Letzten Samstag wollte ich doch bei dir übernachten, aber ich bin dann zu Hause geblieben, um zu lernen. Offenbar haben sie gedacht, dass ich nicht da bin, denn als ich mir in der Küche einen Kaffee machen wollte, habe ich sie gehört.«
»Ach du Scheiße!«, entfährt es Maggie. Die Mädchen am Nachbartisch töten uns mit ihren Blicken. »Du hast sie in der Küche erwischt?«
»Natürlich nicht! Die Geräusche kamen aus dem Schlafzimmer.«
»Schlechtes Timing«, sage ich.
»Wow«, sagt Maggie.
»Ich weiß. Jetzt bin ich für immer traumatisiert. Worte reichen dafür gar nicht aus. Lasst uns lieber das Thema wechseln.«
»Hey«, sage ich zu Maggie, »ich wollte dich gestern Abend noch anrufen, aber…«
»Entschuldige. Ich habe mit Josh gechattet.«
»Wie bitte?«, sage ich. »Seit wann chattest du mit Josh?«
»Äh… seit er mich angechattet hat?«
»Ich wusste es.« Laila blättert in ihrem Mathebuch eine Seite weiter. »Du bist in ihn verknallt.«
»Hört ihr mir überhaupt zu? Ich habe gesagt, dass ich nie wieder mit einem Typen ausgehe!«
»Stimmt, hast du gesagt.« Laila unterstreicht eine neue Überschrift in ihrem Matheheft.
Ich sage: »Und… empfindest du was für Josh?«
Maggie schlägt ihr Buch auf. »Irgendwie schon. Aber ich kann das nicht so richtig einordnen. Und es ist auch egal. Wir sind Freunde, mehr nicht.«
»Zumindest im Moment«, wirft Laila ein.
»Ich kann ihm alles über meine Eltern erzählen und er versteht mich. Seine Eltern haben sich auch scheiden lassen.«
»Hmmm.«
Maggie gibt auf. Ein Wortgefecht gegen Laila zu gewinnen, ist so gut wie unmöglich. Vor allem, wenn man weiß, dass sie recht hat. Auch wenn man sich das selbst noch nicht eingestanden hat.
Maggies Handy klingelt. Noch einmal töten uns die Blicke vom Nachbartisch.
»Sorry!«, sagt Maggie in einer lauten Flüsterstimme. Sie holt ihr Handy heraus und drückt den Anrufer weg.
»Wer war das?«, frage ich.
»Jake Gyllenhaal. Er wollte wissen, ob es dir dieses Wochenende
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