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Farben der Herzen

Farben der Herzen

Titel: Farben der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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Worten: Sie waren Nachbarn. Colette mochte Anne Marie auf Anhieb und hatte eingewilligt, die Diskussionsgruppe zu besuchen – vor allem, nachdem sie das Buch gelesen hatte.
    “‘Himmelblau und Rabenschwarz’”, wiederholte Steve.
    “Ich habe mich mit den Empfindungen der Witwe identifiziert. Eines Tages geht sie mit Pyjama und Morgenmantel bekleidet zur Arbeit. Ich musste lachen und gleichzeitig weinen, denn … also, es gab Tage, an denen ich mich genauso fühlte. Vor allem am Anfang.”
    Steve nickte und wollte gerade etwas erwidern, als sein Handy klingelte. Ganz automatisch griff er danach und klappte es auf. “Grisham”, meldete er sich knapp und klang plötzlich wieder ganz wie der Polizeibeamte.
    Colette aß noch etwas von ihrer Suppe, obwohl sie nach dem Latte Macchiato nicht mehr viel Hunger hatte. Eigentlich musste sie wieder zurück zur Arbeit. Ihre Pause war seit fünf Minuten vorbei, und Colette hatte noch den Weg zurück zum Laden vor sich.
    Steve beendete das Gespräch und schob das Handy zurück in die Halterung an seinem Gürtel. “Ich muss gehen.”
    “Ich auch.” Sie griff nach ihrer Tasche.
    “Hör zu, ich fürchte, ich muss unsere Verabredung für heute Abend leider verschieben”, sagte er und erhob sich von der Sitzbank. “Die Arbeit ist dazwischengekommen.” Er griff nach der Rechnung und ging zum Kassierer.
    Colette fand auf dem Tresen einen Stift und schrieb ihre Handynummer auf eine Papierserviette, die sie Steve in die Hand drückte.
    Er lächelte und bedankte sich.
    Gut gelaunt machte sich Colette auf den Weg zu
Susannah’s Garden.
Die Wolken hatten sich nicht nur am Himmel verzogen, und sie fühlte, dass ihr Leben endlich Gestalt annahm.
    Doch diese euphorische Stimmung hielt nicht lange an. Als sie den Laden betrat, war die erste Person, die sie erblickte, Christian Dempsey, der ungeduldig mit den Fingerspitzen auf den Verkaufstresen trommelte.
    Colette spürte, wie ihr Herz sich zusammenkrampfte. Sie konnte Susannah im Hinterzimmer telefonieren hören – was bedeutete, dass im Augenblick niemand in der Nähe war, der sie retten konnte. “Was machst du hier?”, murmelte sie.
    “Ich bin gekommen, um Blumen zu bestellen.”
    “Für einen besonderen Anlass?”
    “Nicht wirklich. Sie sind für eine Frau.”
    Colette hätte es wissen müssen. “Und das konntest du nicht am Telefon erledigen?”
    “Ich ziehe es vor, Blumen persönlich zu bestellen.”
    Sie durchschaute seine Absicht. Er wollte sie wissen lassen, dass er sich mit einer anderen traf. Fein. Die Botschaft war angekommen. Ihrer Meinung nach war sein Verhalten rachsüchtig und unreif.
    “Und wenn ich schon einmal hier bin, kann ich auch gleich sehen, wie es dir geht.”
    “Ich habe viel zu tun”, erwiderte sie kühl. “Übrigens habe ich auch eine Verabredung.” Das entsprach zwar nicht hundertprozentig der Wahrheit, aber Steve hatte sie immerhin gebeten, mit ihm auszugehen – und auch wenn es heute Abend nicht klappte, würde sie sich irgendwann doch mit ihm treffen.
    Ihr so offensichtlicher Versuch, Christian zu entmutigen, schien nicht zu funktionieren. “Mit wem?”
    “Nicht, dass es dich etwas angehen würde, aber er ist ein alter Freund meines Ehemannes.” Sie wandte ihm den Rücken zu und schlüpfte aus ihrer Jacke.
    Sein Lächeln war wieder verschwunden, als sie sich zu ihm umdrehte. “Hat dieser sogenannte Freund auch einen Namen?”
    “Natürlich hat er einen Namen. Was ist los? Glaubst du mir etwa nicht?”
    “Ich glaube dir”, sagte er und blickte Susannah an, die zum Tresen kam, um ihm seine Kreditkarte zurückzugeben.
    “Danke für Ihre Bestellung, Mr. Dempsey. Ich werde dafür sorgen, dass es ein besonders schöner Strauß wird.”
    Sie klang etwas enthusiastischer, als Colette es für nötig erachtete.
    “Ich danke
Ihnen”
, erwiderte er und schenkte Colette ein rätselhaftes Lächeln, das sie noch Tage später verwirrte.

9. KAPITEL
    “Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie beim Pulloverstricken ein wenig vom Muster abweichen! Schummeln Sie ein bisschen, solange es noch passt – und verwischen Sie Ihre Spuren gut!”
    Joyce Renee Wyatt, Designerin und Lehrerin
    Lydia Goetz
    B rad und ich luden Matt und Margaret für den ersten Sonntag im März zu uns zum Abendessen ein. Es war der Vorschlag meines Mannes gewesen, und ich war dankbar, dass er daran gedacht hatte. Nach dem Überfall auf Julia war Margaret nicht mehr dieselbe. Julia ging indes wieder zur Schule, doch sie

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