Fauler Zauber
überzogen.
„Du siehst ein bisschen ausgefuchst aus“, sagte Salem in ihr Ohr. „Und das meine ich nicht als Kompliment.“
Oh nein! Mei sah wie Sabrina aus. Und Sabrina sah jetzt wie ein Fuchs aus!
12. Kapitel
„Das ist ein Trick“, sagte Sabrina zu ihren Tanten. Sie deutete auf die gefälschte Sabrina, die bei ihnen in der Rikscha saß. „Sie ist tatsächlich Mei der Fuchs. Und ich bin die richtige Sabrina.“
„Sie lügt!“, rief Mei, die wie Sabrina aussah. „Sie will euch reinlegen, indem sie euch dazu bringt, sie nach Westbridge mitzunehmen, damit sie mein Leben übernehmen kann.“
„Hört nicht auf sie!“, rief Sabrina. „Sie ist diejenige, die euch reinlegen will, damit ihr sie nach Westbridge mitnehmt und sie mein Leben übernehmen kann.“
Die Tanten sahen zwischen den beiden Mädchen hin und her. Ganz offensichtlich waren sie ziemlich verwirrt.
Tante Zelda wandte sich jetzt an den schwarzen Kater. „Salem, welche von den beiden ist tatsächlich unsere Sabrina?“
„Diese hier“, erwiderte Salem und deutete auf Sabrina, die Schulter an Schulter neben ihm stand. „Mei hat sie in einen Fuchs verwandelt, um euch durcheinander zu bringen.“
„Hört nicht auf ihn!“, schrie die falsche Sabrina. „Sie hat ihn verzaubert, damit sie seine Gedanken kontrollieren kann.“
„Hört nicht auf sie!“, riefen die richtige Sabrina und Salem gleichzeitig.
„Stopp!“ Hilda erhob sich in der Rikscha, hielt sich den Kopf und kniff die Augen zusammen. „Das ist alles zu verwirrend. Ich kriege Kopfschmerzen davon.“
Alle schwiegen.
Schließlich setzte Hilda sich wieder und sah ihre Schwester an. „Wir müssen irgendwie herausfinden, wer wer ist.“
„Frag sie was“, schlug Sabrina vor.
„Okay“, sagte Mei. „Schießt los.“
Tante Zelda legte den Kopf schräg. „Wie ist der Name deines Vaters?“
„Das ist einfach. Theodore. Aber ihr zwei nennt ihn Ted.“
„Das war zu einfach“, beschwerte sich die richtige Sabrina.
„Okay. Wie oft im Monat siehst du deine Mutter?“, fragte Zelda.
Gute Frage, Tante Zelda, dachte Sabrina. Sehr listig. Denn sie sah ihre Mutter nie.
„Null Tage“, antwortete Mei obenhin. „Wenn ich sie ansehe, wird sie sich nämlich in eine Wachskugel verwandeln.“
„Okay, ich bin überzeugt. Lass uns fahren“, sagte Tante Hilda.
Sabrina rutschte das Herz in die Hose. Wie hatte Mei die Tanten nur überzeugen können? Offensichtlich hatte sie durch ihre Mutter und deren Gespräche mit Cousin Marigold und Tante Vesta eine Menge über Sabrina erfahren.
Plötzlich hatte Sabrina eine Idee, wie sie den schlauen Fuchs überlisten konnte.
Sie ging zu ihrem Rucksack und zog ihn mit den Zähnen zur Rikscha. „Hier! Der Beweis, wer die echte Sabrina ist, steckt in diesem Rucksack.“
Salem starrte sie neugierig an, sagte jedoch kein Wort. Tante Hilda beugte sich hinunter und hob den Rucksack auf. Sie wühlte einen Augenblick darin herum, dann sah sie Sabrina streng an. „Da ist nichts drin, außer einem Haufen Teenagerkram.“ Sie wandte sich an ihre Schwester. „Lass uns nach Hause fahren.“
Salem sprang auf die Rikscha und sah Sabrina mit traurigen und hilflosen Augen an, aber er hielt den Mund.
„Oh, einen Augenblick“, meinte Hilda plötzlich. Sie reichte Mei ein Papiertaschentuch. „Du hast einen Fleck an der Wange.“
„Wo?“
„Da.“
„Hier?“, fragte Mei und rieb über ihre Wange.
„Nein, da.“
„Hier?“
„Ich schau nach, ob ich einen Spiegel finde.“ Tante Hilda kramte in Sabrinas Rucksack herum und entdeckte den gesprungenen Spiegel. Sie starrte ihn kurz an und verwandelte ihn in eine kleine Puderdose mit einem Spiegel innen drin. „Hier.“
Ohne zu überlegen öffnete Mei die Puderdose und schaute in den Spiegel, um den Fleck zu betrachten. Ein dunkelhaariger Fuchs starrte ihr entgegen.
Die Tanten und Salem sahen es ebenfalls.
„Verflixt!“, schrie Mei und versuchte sich wegzudrehen. „Was ist das denn für ein verrückter magischer Spiegel?“
„Das ist der Spiegel der Wahrheit“, erwiderte Tante Zelda. „Ein Spiegel, der niemals lügt.“
„Aber das bin ich nicht!“, rief Mei.
Sabrina sprang in die Rikscha und schaute in den Spiegel. Ihr normales Gesicht lächelte ihr entgegen.
Tante Hilda und Tante Zelda umarmten sie.
„Tut uns Leid, dass wir an dir gezweifelt haben“, meinte Zelda. „Kannst du uns jemals verzeihen?“
„Du musst zugeben, dass die ganze Geschichte ziemlich verwirrend war“,
Weitere Kostenlose Bücher