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Felidae 2 - Francis: Ein Felidae-Roman

Felidae 2 - Francis: Ein Felidae-Roman

Titel: Felidae 2 - Francis: Ein Felidae-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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auszuhorchen.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst, F-F-Francis!« echauffierte sich Ambrosius und zog ein beleidigtes Gesicht. Vermutlich hätte ich wenigstens ein Lob auf seine Reaktionsschnelligkeit aussprechen sollen. »Eine solche De-De-Delikatesse findet man nicht alle Tage. Schau mal, wie schön fett der Knabe ist. Außerdem kenne ich die Sprache von dem V-V-Vieh doch überhaupt nicht!«
    »Ich aber eure, Gentlemen!«
    Wir starrten uns gegenseitig an, als habe der große Manitu aus dem Jenseits gesprochen. Hatte sich zu meinem Augenleiden auch noch ein Gebrechen in den Ohren gesellt? Aber Ambrosius hatte es doch ganz offensichtlich auch gehört. Im nächsten Moment richteten wir den verdatterten Blick wieder auf die Waldspitzmaus, deren weiße Haare auf der bleistiftspitzen Schnauze vergnüglich vibrierten.
    »Sie haben richtig gehört, meine Herren. Ich beherrsche Ihre Sprache. Ohne eitel wirken zu wollen, möchte ich noch hinzufügen, daß dieser Umstand der Hauptgrund ist, weshalb ich nicht schon längst in den Mägen Ihrer wilden Verwandten gelandet bin. Deren Jagdinstinkt ist bei weitem nicht so fabelhaft entwickelt wie der des Kavaliers, der mich gerade in der Mangel hat, wenn ich mir ein Kompliment erlauben darf.«
    Ambrosius zog den Griff enger, so daß die Maus ein gequältes Quieksen von sich gab. Gleichwohl wußte er auch keinen rechten Rat, wie weiter vorzugehen sei, und schüttelte heftig den Kopf, als wolle er sich aus einem Traum befreien.
    »Da-Da-Das i-i-ist ja u-u-unglaub ...«
    »Bevor Sie sich zu unüberlegten Handlungen hinreißen lassen, darf ich mich erst einmal vorstellen«, fuhr die Waldspitzmaus unbeirrt fort, wobei sie die schwarzen Stecknadeläuglein mitleidheischend auf mich richtete, weil sie bemerkt hatte, daß ich der gutmütigere von uns beiden war. Berechnendes Biest! »Zaches, mein Name, jung, ledig, doch über ein sehr luxuriöses Nest verfügend. Während meine Kollegen sich nämlich umständlich ein eigenes Nest bauen, annektierte ich kurzerhand diesen Hügel ...«
    »Was meinst du, F-F-Francis, soll ich ihm gleich die Gurgel durchschneiden, oder wollen wir noch ein bißchen mit ihm spielen?«
    Die Verblüffung des Somalis kippte nun in Ärgernis um. Auch mir ging das naseweise Geschwafel dieses Zwerges auf den Geist. Dennoch witterte ich hier eine Chance. Der Schönschwätzer war nämlich die erste artfremde Waldkreatur, deren Worte mir Ambrosius nicht zu übersetzen brauchte. Vielleicht war aus erster Hand mehr zu erfahren.
    Die Aussicht auf die bevorstehende Reise in den Mäusehimmel schien Zaches in keiner Weise zu beunruhigen. Im Gegenteil, wie eine aufgedrehte Puppe plapperte er in einer Tour.
    »Darf ich Sie darauf hinweisen, daß Sie einen buchstäblich unappetitlichen Fehler begingen, wenn Sie mich auffressen würden, mein Herr. Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen den Haus- und Feldmäusen und meinem Geschlecht. Unsere Drüsen verbreiten nämlich einen Duft, welcher gerade Ihrer Art auf den empfindlichen Magen schlagen dürfte. Das liegt daran, daß wir speziell für Sie sozusagen schlechte Aminosäuren besitzen. Im Gegensatz zu ›normalen‹ Mäusen sind wir nämlich Insektenfresser, die sich mit einem sehr hohen Gehalt an Proteinen vollstopfen. Den fleischfressenden Tieren aber schmecken nun einmal pflanzenfressende Tiere in der Regel viel besser als der eigene Schlag.«
    Ein allmählich anhebendes Zornzittern hatte von Ambrosius Besitz ergriffen, das nun seinen Höhepunkt erreicht zu haben schien. Er drückte die Reißzähne in das Fell des Tieres und legte endgültig zum Genickbiß an.
    »Eine Frage, Professor: Bei Hü-Hü-Hühnern ist es ja so, daß sie noch eine Weile weiterlaufen, nachdem man ihnen den Kopf abgehackt hat. Besteht der U-U-Unterschied zwischen den Haus- und Feldmäusen und dir darin, daß du noch weiterquasselst, wenn ich dir den Kopf a-a-abreiße?«
    Die Spitzmaus zweifelte augenscheinlich keinen Moment lang an ihrem Fortleben und machte eher einen eingeschnappten Eindruck.
    »Ich verstehe Ihre Drohungen nicht, mein Herr«, erzürnte sie sich. »Wir lernen schon als Kind, daß wir Ihresgleichen auf diese Tatsache aufmerksam machen sollen, falls wir in eine solche Situation geraten. Ich meine, Sie haben einfach nichts davon, wenn Sie mich umbringen.«
    »Ma-Ma-Mag sein«, lächelte Ambrosius kalt. »Leider hast du aber das Pech, daß du nicht den Zwillingsbrüdern von Mr. Spock begegnet bist, so-so-sondern den Klingonen!«
    Er

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