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Fennelly, Tony

Fennelly, Tony

Titel: Fennelly, Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord auf der Klappe
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rührend einer wird, wenn er weiß, er wird gleich gefoltert. Und es gibt keine Chance auf Rettung, überhaupt keine.“ Er trat einen Schritt auf mich zu, und ich rollte von ihm weg. Gerade weit genug, um meinen linken Fuß um den MEK-Kanister zu haken. Ich trat heftig dagegen, und das stark riechende Lösungsmittel spritzte um seine Füße herum. Die Dämpfe stiegen um ihn herum hoch.
    Er grinste bloß über meine Verzweiflungsgeste und hielt den Kolben höher. „Lass alle Hoffnung fahren, Matty Sinclair.“
    „Stillgestanden ! Sie sind verhaftet!“
    Marilou Gendron hatte sich endlich aus dem Mercedes herausgehangelt, stand schussbereit hinter ihm in Stellung und hielt ihre Dienstpistole in ihren beiden winzigen Händen.
    Der Mann in Grün fuhr herum und zielte mit seiner Waffe auf diese neue Gefahr, aber Marilou schoss sie ihm routiniert aus den Händen. Dann fing das Reinigungsmittel Feuer und explodierte, noch bevor der Schweißkolben auf das Deck fiel. Und in weniger als einem Augenblick war der Klappenlochmörder nur noch ein verrückt zuckender Flammenball, der sich wie ein Klappmesser streckte und beugte und dabei heulte wie ein Verdammter. Marilou blickte sich nach einem Feuerlöscher um, erkannte aber rasch, dass es müßig war, blieb stehen, wo sie war, und bibberte vor Entsetzen. In diesem Moment hätte ich alles dafür gegeben, einen Mann mit hartem Kinn an ihrer Stelle zu sehen. Aber sie war der einzige Bulle des Reviers gewesen, der klein genug war, um in meinem Auto richtig versteckt zu werden.
    Ich wusste, dass sie im Dienst schon früher getötet hatte. Aber sie hatte noch nie einen Mann so langsam und qualvoll sterben sehen. Es dauerte zwei unendliche Minuten, bis die Schreie aufhörten. Dann noch mindestens drei, bevor der verbrannte Kadaver aufhörte zu zucken.
    „Komm rüber und hilf mir“, befahl ich Marilou , um sie abzulenken. Sie ging steif wie ein Zombie. „Gut getimt, Freundin.“ Ich versuchte zu stehen und konnte es nicht. „Du solltest doch den Typen festnehmen, bevor er auf mich schoss.“
    Diese Mahnung brachte sie für eine Weile zur Besinnung. Sie hockte hinter mir und machte die Knoten auf. „Versuch du doch mal, unter deinem vermaledeiten Armaturenbrett herauszuklettern, ohne irgendein Geräusch zu machen.“ Ihre Stimme war unnatürlich hoch und gespannt. „Jeder, der dieses Auto für geräumig erklärt, ist ein gottverdammter Lügner.“
    „Mercedes verspricht keine komfortablen Sitze unter dem Handschuhfach. Was wäre gewesen, wenn er mir in den Kopf geschossen hätte!“
    „Du hast es ja abgelehnt, das zu bedenken, als du Frank diesen verrückten Plan aufgeschwatzt hast. Er hätte damit seine Dienstmarke verlieren können.“ Sie achtete sorgfältig darauf, nicht in die Richtung der verschmorten Leiche zu blicken. „Du hättest es uns überlassen sollen, den Mann zu treffen.“
    „Wenn ich nicht allein gewesen wäre, hättet ihr niemand gesehen und nichts bewiesen. Ich musste es so machen.“
    „Ach, Gott muss dich lieben, Matty. Du hast es geschafft ... Und er nicht.“
    Eine Minute später war das Motorengeräusch neben uns. Frank kletterte mit üfficer Duffy und fünf anderen seiner Einheit an Bord, alle mit gezückten Waffen. Meinem dröhnenden Schädel erschienen sie wie die Kavallerie im Film, die immer mit wehenden Fahnen kurz nach dem Massaker herangaloppiert.
    Robin war der letzte der Gruppe und der einzige, der sich die Mühe machte, sich um mich zu kümmern, zwitschernd wie ein Jüngferchen .
    „Oh Matty! Er hat auf dich geschossen! Ich wusste, dass das schrecklich gefährlich war.“
    „Mach dir nicht ins Hemd! Franks kugelsichere Weste hat die Kugel ganz gut abgefangen. Ich werde nur ein paar Tage lang schreckliche blaue Flecke haben. Guck mal nach dem Matrosen steuerbord. Er ist bewusstlos.“
    Es blieb Frank überlassen, nach dem Matrosen zu sehen. Die anderen Polizisten nahmen entweder an, dem Mann sei nichts geschehen, oder sie fanden, er ginge sie nichts an. Emsig wie Ameisen waren sie mit den verbrannten Überresten des Klappenlochmörders beschäftigt.
    Duffy pfiff und bekreuzigte sich. „Lieber Herr Jesus! Ist das nicht der dürre Kahlkopf von Rico?“
    „Stimmt.“
    „Aber wie hast du den gefunden, Matty? Der Mann war ein Phantom, namenlos, gesichtslos ... Keiner hatte eine Ahnung, wer er war.“
    „Im Gegenteil, wir kannten ihn alle sehr gut. Aber, wie beim Lone Rider , erkannten wir ihn ohne seine Maske nicht.“
    „Was meinst du?

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