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Fette Vögel gehen öfter fremd

Fette Vögel gehen öfter fremd

Titel: Fette Vögel gehen öfter fremd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunther Müller
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Helikopter wurde von einem erfahrenen Modellpiloten geflogen. Damit die Proben nicht durch Menschen verunreinigt wurden, trugen die Beteiligten zur Sicherheit Gesichtsmasken und Einweghandschuhe. Mit dieser Technik konnten die Forscher in einer Pilotstudie erfolgreich zweiundzwanzigProben von acht verschiedenen Walarten sammeln. Die große Wendigkeit, die niedrigen Kosten sowie das wenig ausgeprägte Ausweichverhalten der Großwale (nur Delfine entwischen immer wieder sehr schnell) machen den kleinen Heli zu einem nützlichen Instrument der Forschung. Und zu einem, das Spaß bringt, vermutlich auch. Eine kleine Revolution, denn routinemäßige Kontrollen waren bis dato nicht machbar – der »Blaskopter« macht dies nun möglich.
    Fast alle Proben enthielten brauchbares Material, die Forscher fanden Atemwegsbakterien in fünfzig Prozent aller Proben. Ein kurzer Flug für einen Modellhelikopter, aber ein großer Schritt für den Schutz der Wale.
    Quelle: Acevedo-Whitehouse, Karina/Rocha-Gosselin, Agnes/Gendron, Diane (2010): A novel non-invasive tool for disease surveillance of free-ranging whales and its relevance to conservation programs, in: Animal Conservation , Nr. 13, S. 217–225.
Die Studie, die zeigt, ob Arschgeweihe wirklich ein Blickfang sein können
    Lohnen sich der Schmerz, die Zeit, das Geld und die gesundheitlichen Gefahren der Anschaffung eines Arschgeweihs? Sind Tattoos wirklich ein Hingucker?
    Verhaltensbiologisch gesehen, signalisieren Menschen mit solchen Verzierungen ihre hohe Qualität als Sexualpartner; mit krassen Tattoos fällt man eben auf – sollte man meinen. Aber führen diese absichtlichen Veränderungen der Haut wirklich zu erhöhter Aufmerksamkeit? Dienen Tattoos tatsächlich biologisch gesehen als Signal im Kampf um den besten Partner? Wissenschaftler vermuten, dass durch diesen Körperschmuck eher Aufmerksamkeit erregt wird und der Träger damit längere Blicke auf sich zieht. Außerdem könnten Tätowierungen das Zeichen für Fitness und sexuelle Leistungsfähigkeit sein. Schenken Männer tätowierten Frauen mehr Aufmerksamkeit als untätowierten – und umgekehrt?
    Arschgeweihglotzen für die Wissenschaft? Ganz so unterhaltsam war es dann für die beteiligten Forscher doch nicht – man setzte lieber auf objektive Verfahren. Die Wissenschaftler haben erstmalig eine Blickerfassungsstudie durchgeführt, um dieser Frage nachzugehen. Erst wenn die Forscher diese Frage bejahen können, sind Tattoos wirklich sexy.
    Die Wissenschaftler verglichen den Signalwert von Tattoos mit anderen markanten Merkmalen wie Narben und Schmuck. Betrachtet wurden die Blickreaktionen von fünfzig Probanden, sechs davon waren selbst tätowiert. Bisher setzte man die Methode der Blickerfassung vor allem ein, um die Effektivität von Werbebotschaften zu testen. Nun, man kann damit aber auch erforschen, ob ein Arschgeweih wirklich einer der Punkte ist, der besonders genau betrachtet wird. Ist ein Tattoo so etwas wie ein Werbeslogan für den Körper des Trägers?
    Den Testpersonen wurden in zufälliger Reihenfolge Bilder gezeigt, auf denen per Computer erstellte Personen zu sehen waren, sogenannte Avatare. Diese Bilder sollten sie sich für zehn Sekunden anschauen. Es gab drei männliche und drei weibliche Avatare, alle in Badebekleidung. Jeden Avatar gab es in vier verschiedenen Varianten: jeweils einmal ohne alles sowie je einmal mit Schmuck, Narbe oder Tattoo. Während die Probanden schauten, wurden ihre Blickbewegungen aufgezeichnet und analysiert. Die verwendete Technik erfasst dieReflexion einer Infrarotquelle auf der Hornhaut und vergleicht diese mit der Pupillenposition. So kann man genau herausfinden, wohin die Testperson auf den Bildern geschaut hat.
    Das Ergebnis zeigt, dass die Probanden die Tätowierungen eindeutig länger betrachteten als die Narben, den Schmuck oder die bloßen Körper. Der einfache Körper erhielt die geringste Aufmerksamkeit, gefolgt von Narben und Schmuck. Männer schauten übrigens besonders oft auf Narben und Tattoos beider Geschlechter. Generell zogen die weiblichen Modelle mit Tattoo häufiger Aufmerksamkeit auf sich – auch die der weiblichen Probanden. Ansonsten spielte weder das Geschlecht der Probanden noch das Geschlecht des Avatars eine besondere Rolle. Halten wir also fest: Das Arschgeweih ist zwar nicht mehr trendy, aber Glück gehabt, es lohnt sich trotzdem noch.
    Quelle: Wohlrab, Silke/Fink, Bernhard/Pyritz, Lennart W./Rahlfs, Moritz/Kappeler, Peter M.

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