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Finale Mosel

Finale Mosel

Titel: Finale Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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gleich wieder. Martha hatte Gorzinsky gesagt, wer den Laptop und die Speicherkarten mitgenommen hatte. Waldes Adresse zu finden, stellte kein Problem dar, erst recht nicht für einen findigen Paparazzo.
    Sie ließ den Wagen stehen. Sicherlich war sie schneller zu Fuß bei Waldes Haus auf der anderen Seite der Allee, als das Auto zu nehmen.
    Schon nach wenigen Metern verfiel Gabi von schnellem Gehen in einen Trab. An der Ecke, wo sie die Alleenbäume sehen konnte, begann sie zu laufen. Während sie über die Straße hastete, zog sie sich den Tragegurt ihrer Tasche über den Kopf und steckte den rechten Arm hindurch.
    Am Rand der Grünanlage versanken ihre spitzen Absätze in einem weichen Beet. Sie streifte sich die Schuhe von den Füßen, bevor sie den Rock hochkrempelte und über einen Metallzaun stakste. Dahinter, zwischen den beiden Baumreihen, war es stockdunkel, sodass sie nicht erkennen konnte, worauf sie ihre Füße setzte. Sie konnte nur hoffen, dass sie nicht in Glasscherben oder Hundekot trat. An einer leeren Bank vorbei passierte sie den Fußweg und gelangte dahinter zwischen Bäumen hindurch, ohne eine weitere Abgrenzung überwinden zu müssen, auf die Straße. Zu ihrer Linken lag Waldes Haus. Daran schloss sich eine hohe, lange Mauer an. Schwer keuchend lief Gabi an dem dunklen Haus entlang. Die dünnen Nylons unter ihren Fußsohlen zerrissen auf dem rauen Asphalt. Sie umklammerte die Schuhe in ihren Händen wie Staffelhölzer. In ihrer Jugend war sie eine schnelle Sprinterin gewesen und hatte stets die Hände zu Fäusten geballt, wenn es zum Endspurt ging. Die kleine Tür in der Mauer schien nur angelehnt zu sein. Gabi blieb stehen, nahm die Pistole aus der Tasche und stopfte die Schuhe hinein. An der Tür lauschte sie. Sie vermeinte, ein Geräusch aus dem Garten zu hören. Während sie die Waffe entsicherte, schob sie die Tür auf. Der Garten lag im Dunkeln. Hinter dem Törchen glitt Gabi lautlos zur Seite an die Wand, um ihre Silhouette aus dem Licht der Straßenbeleuchtung zu bringen. Ihr lauter Atem würde sie dennoch verraten. Ein Hund knurrte. Sie konnte ihn nicht erkennen, ebenso wenig wie denjenigen, dessen Schuhe über den Holzboden der Terrasse scharrten. Auf der anderen Seite der Terrasse war eine Bewegung auszumachen. Quintus schien nicht ihretwegen zu knurren.
    Gabi spürte, wie das Blut in ihren Schläfen pochte, als sie über die nasse Wiese schlich. Die Waffe hielt sie mit beiden Händen vor sich im Anschlag. Links wurde eine Tür geöffnet. Gabi stieß hart mit dem Fuß an, kam ins Straucheln. Im Licht, das plötzlich auf der Terrasse aufflammte, stand ein Mann. Mit einem Besen in der Hand versuchte er, sich den Malamute vom Leib zu halten. Der Hund knurrte und schnappte nach den Borsten.
    »Quintus, aus, komm hierher!« Gabi erkannte Doris’ Stimme. Der Hund ließ von dem Mann ab und trottete zu ihr.
    Gabi machte mit der Waffe im Anschlag ein paar Schritte auf den Mann zu und brüllte: »Polizei! Auf den Boden! Hände auf den Rücken!«
    Sie erkannte Gorzinsky, der sich ängstlich nach dem Hund umdrehte.
    »Runter!«, wiederholte Gabi.
    Im selben Augenblick stieß Doris einen Schrei aus.
    Gabi wandte den Blick nicht von dem Fotografen, der sich nur zögernd auf die Dielenbretter niederließ.
    »Hände auf den Rücken!« Sie warf die Schuhe aus ihrer Tasche, um an die Handschellen heranzukommen. Erst als sie Gorzinsky gefesselt hatte, ging sie um den Tisch herum. Ihre Füße knirschten auf Tonscherben. Walde lag mit blutigem Kopfverband am Boden. Gabi kniete neben dem reglosen Körper nieder. Als sie den Puls an seiner Halsschlagader spürte, seufzte sie erleichtert auf. »Er lebt.«
    Neben ihr war Doris auf einen Stuhl gesunken und presste sich beide Hände auf den Bauch. Gabi forderte über Handy einen Krankenwagen und anschließend einen Streifenwagen an. Ihr Blick fiel auf die helle Tüte auf dem Rasen, an der sie sich den Fuß gestoßen hatte. Die Ecke eines Laptops ragte heraus.

Eine Woche später
    Walde gelangte, wie er meinte, ungesehen im Präsidium nach oben. Er schloss die Tür seines Büros hinter sich und ging zu seinem Schreibtisch. Bevor er Maries Nummer wählte, schaltete er den Rechner an.
    »Ist Doris in der Nähe?«, fragte er, als sich Marie meldete.
    »Moment.«
    Als Walde schon befürchtete, die Verbindung wäre unterbrochen worden, hörte er Doris’ Stimme.
    »Ja?«
    »Ich bin’s.« Walde hatte auf einmal alles vergessen, was er ihr sagen wollte. Sein Kopf war

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