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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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über Diamanten zu wissen, vom Geschäft verstand er viel. Das war einer der Gründe, warum Cole seinem ehemaligen Partner traute. Er wußte, was Chen Wing motivierte: Profit.
    »Wenn du noch Farbe und Größe mitberechnest«, sagte Cole, »heißt das, daß im Großhandel mindestens eine Million Dollar bei den Steinen herausspringt, so wie sie hier auf dem Tisch liegen. Geschliffen sind sie verdammt viel mehr wert.«
    »Wieviel mehr?«
    »Hängt davon ab, wie dringend sie jemand haben will. Die >Schönheiten< -« »>Schönheiten    »Farbige Diamanten. Sie sind verflucht selten, und ein echtes Grün ist noch seltener. Wo auch immer die hier hergekommen sind - der Ort ist Gottes persönliches Schmuckkästchen.«
    »Gibt es solche Minen?«
    »In Australien? Nicht, daß ich wüßte.«
    »Gibt es irgendwo sonst solche Minen?« wollte Wing wissen.
    »Hast du je von Namaqualand gehört? An der afrikanischen Südwestküste, gleich südlich der Mündung des Oranje?« fragte Cole.
    Wing schüttelte den Kopf.
    »Vor ungefähr sechzig Jahren hat ein Geologe namens Hans Merensky dort gegraben. Er stolperte über ein paar Diamanten, die beieinander einfach oben auf dem Boden lagen, ordentlich wie Eier in einem Wachtelnest.«
    Wing sagte zwar nichts, setze sich aber auf und beugte sich weiter zu Cole vor.
    »Wo auch immer Merensky hinschaute, fand er weitere Diamanten«, sagte Cole. »Schon bald konnte er sie nicht mehr allein in einer Hand halten. Die meisten waren auch zu groß, um durch den Hals seiner Feldflasche zu passen. Er mußte sie in Bonbondosen aufbewahren.«
    Mit einem leisen Ächzen betrachtete Wing die kleine Portion Diamanten auf seinem Schreibtisch und stellte sich vor, wie es wäre, wenn er an einen noch größeren Fund dieser Art käme.
    »Ja«, sagte Cole leise, »so habe ich mich auch gefühlt, als ich die Geschichte zum ersten Mal gehört habe. Jeder Diamantprospektor liegt nachts wach und träumt davon, wie es wäre, ein solches Schmuckkästchen zu finden.«
    »Schmuckkästchen. Das meinst du also ernst?«
    »Schmuckkästchen, Diamantenfalle, nenn es, wie du willst. Gemeint ist ein Ort, wo Zeit und Wasser und Schwerkraft die lästige Bergbauarbeit für dich erledigt haben. Sie haben den weicheren Felsen abgewaschen, die Überreste wegtransportiert und die Diamanten dicht beieinander liegenlassen.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Cole unterdrückte seine Ungeduld und erklärte: »Diamanten sind schwerer und viel härter als die meisten anderen Mineralien, also sammeln sie sich an Flußbiegungen, hinter Felsen oder in Baumwurzeln. Aus dem gleichen Grund verhält sich auch Gold so. Es ist schwer. Die meisten großen Diamantenfunde waren an Orten, wo man nach Gold gewaschen hat.«
    »Was ist aus Merensky geworden?«
    »Er hat ein halbes Dutzend Bonbondosen mit Diamanten in Größen bis zu achtzig Karat gefüllt. Allesamt Schmucksteinqualität. Dann verkaufte er seinen Claim für eine Million Pfund, was damals noch ein Vermögen war.«
    »An wen?«
    »Komm schon, Wing, das weißt du genausogut wie ich.«
    Wing verzog das Gesicht und zischte »Scheiße«.
    »Das mag deine Meinung sein, aber die Diamantenbesitzer halten viel von ConMin .«
    »Glaubst du, daß das hier Kartelldiamanten sind?« fragte Wing und sah die Steine auf seinem Schreibtisch an.
    »Nein.«
    »So schnell? Keine Zweifel?«
    »Du hättest mehr als zwei Leute verloren, wenn du versucht hättest, dem Diamantenkartell solche Steine wegzunehmen«, sagte Cole direkt.
    »Und das Kartell würde Interesse daran haben?«
    Cole lachte verächtlich. »Wenn diese Steine hier alle von derselben Stelle stammen und die neu ist, würde das Kartell Himmel und Erde bewegen, um sie in Besitz zu bekommen. Archimedes hat gesagt, er könne die Erde aus den Angeln heben, wenn der Hebel nur lang genug wäre. Die Mine, aus der diese Steine stammen, ist ein solcher Hebel.«
    Wing grunzte. »Was kannst du mir sonst noch über diese Steine sagen, egal wie unbedeutend es dir auch Vorkommen
    mag?«
    »Nur, daß sie sich einfach nicht wie afrikanische Diamanten >anfühlen<. Zum Beispiel, weil die Farben nicht stimmen. Das Rosa ist zu intensiv. Keine Spur von dem gelblichen Kapweiß. Einige der weißen Steine sind Doppelkristalle, für die Australien bekannt ist. Der grüne Diamant ist für Afrika ganz unwahrscheinlich; Brasilien vielleicht. Aber dieses Grün ist sowohl kräftiger als auch feuriger als bei dem >Dresdner Diamant<, dem besten Grünen aus

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