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Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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hinkriegen « , sagte Krueger und hängte die Waffe an die Schulter, » können Sie am Ende doch nur Selbstgespräche führen. «
    Hal zuckte die Achseln. » So habe ich wenigstens Beschäftigung. «
    » Sie könnten sich auch freiwillig zur Verstärkung der Umzäunung melden « , schlug Krueger vor. » Wir sind alle mal dran mit dem Füllen von Sandsäcken und der Erweiterung des Grabens vor dem… «
    Hal lachte leise. » Ich habe über zwanzig Jahre Dienst abgerissen, um mich davor zu drücken, Erde in Sandsäcke zu schaufeln. Nein, ich glaube, ich schraub lieber noch ’ne Weile an dem Ding da rum. Mal sehen, was ich aus ihm rausholen kann. Ich hab ja ’n paar Werkzeuge. Hab echt die ganze Nacht gesendet. Das einzige Problem ist, dass ich nicht weiß, wo man uns überall hören kann. «
    Krueger grinste. » Viel Glück. Wenn Sie irgendwelche Hilfe brauchen, wissen Sie ja, wo ich bin. «
    » Gleich über mir. Wirf bloß nichts auf mich runter, Junge. Auch wenn ich in Pension bin – ich hab keine Krankenversicherung mehr. «
    Krueger nahm grinsend den langen Aufstieg zur Spitze des Getreidehebers in Angriff, wo eine kleine abgerundete Plattform ihm erlaubte, bequem und mit perfekter Aussicht auf das umliegende Gelände zu sitzen. Krueger war als Scharfschütze zur Welt gekommen. Ihm selbst zufolge hatte man ihm erst nach dem Eintritt ins Militär erstmals eine Waffe in die Hand gedrückt. Seine wahre Berufung hatte erallerdings dann im Freien entdeckt. Er konnte ausgezeichnet mit der .30-06er umgehen, die ihm in Hyattsburg in die Hände gefallen war, und damit angeben, dass er nur seine Fehlschüsse zählte. Er musste lediglich die Zahl vier im Kopf behalten. Krueger wusste auch, dass seine Gefährten sich immer besonders sicher fühlten, wenn er den Turm bestieg.
    Allen hatte als zweiter Posten Dienst. Er nahm seinen Platz auf dem Dach des HQ ein. Nachts waren beide Posten auf dem Dach, doch am hellen Tag waren sie getrennt, und der bessere Schütze ging nach oben.
    ***
    Unten, im Klasse- IV -Biosicherheitslabor, schob Dr. Anna Demilio die Nadel einer Spritze vorsichtig in eine Ampulle mit einer dunkelblauen Flüssigkeit. Sie hatte Stiles’ Blut erfolgreich aufbereitet und wollte den Impfstoff-Prototyp nun ausprobieren. Das Zischen der Luft in ihrem Anzug lenkte sie ab, doch sie schob die Belästigung in ihrem Geist ganz nach hinten.
    Vor ihr stand ein transparenter Kunststoffkäfig, in dem ein halbes Dutzend weiße Laborratten hin und her flitzten.
    Als Anna in der Medizin angefangen hatte, hatte sie sich immer schrecklich gefühlt, wenn es darum ging, unschuldigen kleinen Nagetieren tödliche Krankheiten und experimentelle Heilmittel zu injizieren. Inzwischen machte es ihr nichts mehr aus. Sie mussten ihre Rolle spielen. Sie griff in den Käfig, packte einen der quiekenden Nager und bohrte die Spritze in ihn hinein. Die Ratte quiekte noch einmal, und als Anna die Nadel herauszog, verstummte sie. Sie setzte das Tier wieder in den Käfig und wandte sich um.
    Zum Nutzen des Journals, das ihre Forschung dokumentierte, diktierte sie mit lauter Stimme: » Injektion des Impfstoff-Prototyps um elf Uhr. «
    Hinter ihr ruhten auf der Arbeitsplatte Phiolen, die derjenigen mit der blauen Flüssigkeit glichen. Der einzige Unterschied bestand darin, dass diese Charge knallrot eingefärbt war. Es waren Proben des Morgenstern-Erregers, die in dem Labor kultiviert worden waren, in dem Anna sich nun befand.
    Sie löste den Kunststoffüberzug der zweiten Spritze und schob sie in ein Röhrchen. Anna zog den Kolben zurück und füllte die Spritze mit einer kleinen Menge der tödlichen lebenden Flüssigkeit.
    Dann wandte sie sich wieder dem Rattenkäfig zu. Der zuvor versorgte Nager war in seinem Laufrad. Warum auch nicht? Sie war auf eine andere Ratte aus; auf eine solche, der noch gar nichts injiziert worden war. Annas Hand zuckte vor, doch ihr Ziel war schnell und floh. Anna konnte den Nager in eine Ecke drängen. Sie hob ihn hoch, stach ihn mit der Nadel und drückte gegen den Kolben.
    Als sie das Tier wieder in den Käfig setzte, schaute sie auf die Uhr und diktierte: » Injektion des Morgenstern-Erregers um elf Uhr drei. Maximale Aufnahme. Schätze, dass sich die Symptome in einer Stunde zeigen. «
    Es dauerte weit weniger als eine Stunde, bis der Nager auf seine Gefährten losging. Der erste Angegriffene, der ihm zufällig auch am nächsten war, trank gerade etwas aus dem Wasserspender. Die infizierte Ratte und ihr Opfer

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