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Fluesterndes Gold

Fluesterndes Gold

Titel: Fluesterndes Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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steht.
    Mein Mund klappt auf. »Da klebt ja noch das Preisschild im Fenster«, ist alles, was ich rausbringe.
    »Das Auto ist brandneu. Autofahren in Maine ist nicht so einfach. Deine Sicherheit ist mir wichtig. Und ich kann dich nicht überallhin kutschieren und deinen Chauffeur spielen, verdammt noch mal.«
    »Du hast geflucht.«
    »Wie ein Bierkutscher. Gewöhn dich lieber dran.« Sie schaut mich an. »Gefällt es dir?«
    Ich schlinge die Arme um sie, und sie lacht in sich hinein, während sie mir den Rücken tätschelt. »Keine große Sache, Liebes. Es läuft auf mich, weißt du. Nichts Großes.«
    »Doch, das ist es.« Ich springe aus dem Pick-up und renne hinüber zu dem Auto. Dann herze und drücke ich das kalte schneebedeckte Metall, bis meine Finger steif sind vor Kälte und Betty mich nach drinnen scheucht.
    »Das habe ich nicht verdient«, sage ich.
    »Natürlich hast du das verdient.«
    »Nein, hab ich nicht.«
    »Zwing mich nicht, mit dir zu schimpfen. Bedank dich und fertig.«
    »Danke und fertig.«
    Sie schnaubt. »Luder.«
    »Ich … Es ist einfach toll, Betty.« Noch einmal schlinge ich die Arme um sie. Das Auto ist mein erstes positives Erlebnis in Maine. Es ist überhaupt mein erstes positives Erlebnis seit langer Zeit.
    Die Menschen in der Dritten Welt müssen ihr Leben lang sparen, um sich ein Auto kaufen zu können, und meines steht einfach hier in der Einfahrt und wartet auf mich. In meinem Kopf dreht sich alles.
    »Das hab ich nicht verdient, Betty«, sage ich noch einmal später in ihrem gemütlichen Wohnzimmer. Sie steht mit gebeugtem Rücken vor dem Ofen und macht Feuer. Zuerst knüllt sie Papier zusammen und stapelt dann Anfeuerholz darauf.
    »Hör auf mit diesem Geschwätz, Zara«, sagt sie. Ihr Rücken knackt, als sie sich wieder aufrichtet. Das erinnert mich daran, dass sie alt ist. Es ist schwer, das nicht zu vergessen. »Du verdienst viel.«
    »Aber viele Menschen auf der Welt hungern. Viele haben kein Zuhause. Viele …«
    Sie hebt den Finger. »Du hast recht. Ich behaupte nicht, dass du nicht recht hast, aber nur weil sie etwas nicht haben, heißt das nicht, dass du es auch nicht haben darfst.«
    »Aber …«
    »Und es heißt nicht, dass du nicht nutzen kannst, was du hast, um anderen das Leben zu erleichtern.« Sie zieht sich den Hut vom Kopf und fährt sich mit den Fingern durch ihr wild gelocktes, gräulich-orangefarbenes Haar. »Wie willst du hier ohne Auto ehrenamtlich arbeiten? Oder in die Schule kommen? Na?«
    Ich zucke die Achseln.
    »Ich bin eine vielbeschäftigte Frau, Zara«, fährt sie fort. »Auch wenn ich meinen Dienstplan so geändert habe, dass ich nachts nicht gerufen werde. Wir werden immer zusammen zu Abend essen und ganz häuslich sein.« Sie lächelt ein bisschen, und ihre Stimme wird weich. »Du bist wie er.«
    Sie meint meinen Dad. Es schnürt mir die Kehle zu, aber ich bringe flüsternd ein »Inwiefern?« heraus.
    »Immer dabei, die Welt zu retten. Immer besorgt, dass du zu viel haben könntest, wo andere Menschen zu wenig haben«, sagt sie. »Und immer bemüht, die Schule zu umgehen.«
    Sie stapft zu mir herüber und nimmt mich kurz in den Arm. Dann gibt sie mir einen Klaps auf den Hintern. Manchmal benimmt sie sich wie ein Footballtrainer.
    Ich rufe meine Mom an, obwohl ich eigentlich gar keine Lust dazu habe.
    »Ich bin angekommen«, sage ich.
    »Ach, Süße. Ich bin froh, dass alles gut gegangen ist. Wie ist es?«
    »Kalt.«
    »Klingt ganz nach dem Maine, an das ich mich erinnere.« Sie lacht und hält dann inne. Ich lausche dem Schweigen, aber dann fragt sie: »Bist du immer noch sauer auf mich?«
    »Jep.«
    »Es ist zu deinem Besten.«
    »Klar. Wusstest du, dass hier seit letzter Woche ein Junge vermisst wird?«
    »Was? Gib mir mal deine Großmutter, ja? Und Zara … Ich hab dich lieb.«
    Ich zeige auf Betty. »Sie will mit dir sprechen.«
    Dann sage ich in den Hörer: »Ich dich auch.«
    Betty schnappt sich den Hörer, legt die Hand über das Mikro und sagt zu mir: »Jetzt geh hoch in dein Zimmer und pack aus. Die zweite Tür auf der linken Seite. Du musst morgen das Auto anmelden. Und zur Schule gehen. Zuallererst. Trauriges Rumhängen im Haus dulde ich nicht.«
    Ich nicke und trotte in Richtung Schlafzimmer davon. Auf der Treppe bleibe ich stehen und kann gerade noch hören, wie Betty mit gedämpfter Stimme sagt: »Sie ist wirklich nur ein Schatten ihrer selbst. Du hattest recht.«
    Sie schlurft durch den Raum und ertappt mich beim Lauschen. »Hörst

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