FreeBook Dr Westerwelle - Die erste offizielle Guidografie
genauer hinterfragen. Für die Regierungsarbeit lässt sich jetzt schon sagen: Der Name ist Programm, mehr aber auch nicht.
Birgit »Haubitze« Homburger
Beim CDU-Parteitag 2008 in Stuttgart erklärt Mutter Merkel noch, dass die »Schwäbische Hausfrau« genau weiß, dass sie auf Dauer nicht über ihre Verhältnisse leben kann. Birgit Homburger ist der lebende Gegenbeweis. Seit ihrem 25 . Lebensjahr lebt die Verwaltungswissenschaftlerin im Bundestag über ihre intellektuellen Verhältnisse, ohne sich selbst daran zu stören. Als die neue Bundesregierung gleich zu Beginn des Jahres 2010 eine Kürzung der Solarförderung beschließt, ist Umweltexpertin Homburger sehr stolz, dass ihre mitregierende FDP diese Kürzungen »abmildern« konnte. Sie steht eben für liberale Umweltpolitik mit sozialem Antlitz. Ihren Spitznamen »Haubitze« verdankt Birgit Homburger dem zweiten großen Steckenpferd ihrer politischen Arbeit, der Verteidigungspolitik. Sowohl dafür als auch für die Reform des Sozialstaates bringt die Tochter eines Bestatters die besten Voraussetzungen mit. Für die Regierungsarbeit gilt so oder so: Feuer frei!
Ein besonderes Faible hat die neue Fraktionsvorsitzende der FDP im Bundestag angeblich auch für Französisch. Wenn man sie im Parlament »ohpassoh« reden hört, wird einem schnell klar, dass die Sprache allerdings nicht gemeint sein kann. Und obwohl »liberal« für sie ein Lebensgefühl ist, will Birgit Homburger nicht mit 68ern in einen Topf geworfen werden und lehnt die Rolle als Sexsymbol für eine neue Generation alleinstehender Landwirte kategorisch ab. Selbst wenn sie wollte, diesen Zahn würde der standesgemäß verheirateten Katholikin schon ihr Gatte ziehen, der Dentist Dr . Sigmar Schnutenhaus.
Dr . Silvana Koch-Mehrin (nach Diktat verreist)
Im Gegensatz zu Birgit Homburger hat die sympathische Silvana kein Problem damit, die Vorteile ihres Äußeren gewinnbringend für die liberale Sache einzusetzen. Was bei Berlusconi in Italien funktioniert, kann man in Deutschland ja auch mal probieren, hat sich Parteichef Westerwelle ausgedacht. Und so posiert das »blonde Gift« 2004 als Covergirl auf den Plakaten der FDP zur Europawahl und zieht mit 3 3 Jahren ins Parlament ein.
Die gebürtige Wuppertalerin hat sich ihre menschlichen Seiten bewahrt und gibt in Interviews auch gerne einmal zu, dass sie von bestimmten Themen keine Ahnung hat. Da ist es nur konsequent, dass sie auch nicht immer im Parlament anzutreffen ist. Mit einer Anwesenheitsquote von 38, 9 Prozent ist sie das Schlusslicht aller 106 deutschen Abgeordneten, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung vor der Europawahl 2009. Und auch auf der Gesamtliste aller Abgeordneten nimmt sie einen der letzten Plätze ein. Solcherlei mediale Missgunst lässt die gläubige Anhängerin der von den Arbeitgeberverbänden bezahlten »Initiative Neue soziale Marktwirtschaft« ungehalten werden. Sie klagt gegen die gemeine Frankfurter Zeitung, scheitert aber vor Gericht.
Doch durch gelegentliche Rückschläge lässt sich die adrette Aufsagerin vorgekauter Standardsprüche nicht aus der Karrierebahn werfen und wird mit Hilfe ihrer Fraktion nach der Europawahl sogar noch zur Vizepräsidentin des Parlaments gemacht. Partei- und Weinfreund Rainer Brüderle nennt die fesche Vierzigerin freundschaftlich schon mal »Sylvaner«. Das ist ein Wein mit eher neutralem Charakter, dafür aber sehr langer Lagerfähigkeit. Die Traube ist allerdings anfällig gegen Mehltau.
Guido privat – Der Mensch hinter dem Alphatier
Hinterder harten Schale von Guidos klugem Kopf verbirgt sich ein extrem weicher Kern. Guido privat – das ist nicht nur der Privatpatient Westerwelle, dessen Krankheitskosten die staatliche Beihilfe zu 5 0 Prozent bezahlt. In Wahrheit ist der Vollblutpolitiker sensibler, als viele glauben.
Besonders im Zusammensein mit Tieren fühlt er sich wohl. Tiere legen nicht jedes Wort auf die Goldwaage und fragen nicht ständig nach Inhalten. Guido weiß das zu schätzen. Für seine tierischen Freunde lässt er sich deshalb auch das Mühlengrundstück seines Vaters im Hunsrück zur Wochenendresidenz ausbauen. Dort soll auch Lugato von Lanciano, ein Warendorfer Landbeschäler von bestem Blute und das Lieblingspferd von Vater Westerwelle, einmal sein Gnadenbrot bekommen. Der tüchtige Deckhengst aus eigener Zucht ist der ganze Stolz des alten Heinz, derzeit aber noch beim Gestüt des Landes Nordrhein-Westfalen zwischengeparkt. Guido ist in Pferde
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