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Fremde Federn

Fremde Federn

Titel: Fremde Federn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Hilfe, hätte er bestimmt mich gebeten, jemanden zu suchen.«
    »Dann haben Sie keine Ahnung, warum Dorcas dort hingegangen sein könnte?«
    Maddy schüttelte den Kopf. »Wer hat Ihnen denn das überhaupt erzählt?«
    Jury wollte es nicht sagen. Obwohl er glaubte, was Zel gesehen und erzählt hatte, akzeptierten andere vielleicht keine Informationen, die von einem kleinen Mädchen mit blühender Phantasie stammten. »Kannten Sie Verna Dunn?«
    »Nein. Nur vom Sehen. Ich meine, ich weiß, wie sie aussah. Soweit ich gehört habe, war sie nicht sehr sympathisch.«
    Jury schüttelte den Kopf.
    »Haben Sie geglaubt, daß Ihre Freundin davonkäme?« fragte Maddy.
    Wieder nickte Jury. »Sie hatte gute Anwälte.«
    »Ich frage mich immer, wieso, können es nicht zwei verschiedene Leute gewesen sein - die Mörder, meine ich. Das wäre viel logischer.«
    »Warum meinen Sie das?«
    »Weil mir einfach nicht in den Kopf geht, daß ein Mensch einen Grund hatte, sie beide umzubringen. Also, ich kann mir vorstellen, daß Dorcas zu dem Mann geht und ihm sagt, daß sie einen dicken Bauch hat. Und daß er nein zu einer Heirat sagt, und sie wird sauer und droht, sie erzählt es allen. Wenn er verheiratet ist, will er das natürlich nicht. Und wenn er nicht verheiratet ist, aber eine bestimmte gesellschaftliche Stellung hat, dann will er sie vielleicht loswerden. So schrecklich das alles ist, aber das kann ich mir vorstellen.«
    »Ich auch.«
41
    »Das war alles völlig harmlos, Superintendent«, sagte Parker. »Dorcas war eine schreckliche Köchin, ich habe ein paar Wochen lang versucht, ihr die Grundlagen des Kochens beizubringen. Gut, ich hätte diesem Kripobeamten aus Lincolnshire erzählen sollen, daß sie ein paarmal hier war. Aber ich sah einfach nicht ein, warum. Es. war ja alles so unschuldig.«
    »Das glaube ich Ihnen auch«, sagte Jury und trank noch einen Schluck von dem besten Kaffee, den er je gekostet hatte. »Das Problem ist nur, daß Dinge, die für den Fall völlig irrelevant erscheinen, oft doch sehr wichtig sind.«
    »Wieso war die Tatsache, daß ich ihr ein paar grundlegende Dinge über das Kochen beigebracht habe, relevant für ihren Tod?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Parker steckte sich die Pfeife wieder in den Mund, hielt aber den Blick auf Jury geheftet.
    »Es geht eher um das Warum. Warum wollte Dorcas kochen lernen?« überlegte Jury.
    »Das hat sie mir nicht gesagt. Sie hat nur gesagt, es liege ihr sehr am Herzen. Sie konnte ja nicht mal ein Rezept aus einem Kochbuch befolgen. Aber schon komisch, daß ich sie nie danach gefragt habe. Ich glaube, ich gehe eben wie selbstverständlich davon aus, daß alle kochen oder es zumindest gern würden.«
    »Nach dem, was ich bisher gehört habe, Dorcas Reese nicht.«
    Parker saß da und sog schweigend an seiner Pfeife. Manchmal hatte Jury den Eindruck, daß wirklich alle Menschen dieser Erde rauchten, nur er als einziger nicht. »Ich verstehe«, sagte Parker.
    Sie redeten über die Gerichtsverhandlung. Parker erzählte, daß sie alle, er selbst und auch die Owens, über deren Ausgang höchst erleichtert gewesen seien, weil sie Jenny Kennington sehr mochten. Er habe nie geglaubt, daß sie schuldig sei, Max und Grace auch nicht. Die Anklage habe von Anfang an auf tönernen Füßen gestanden. Der Meinung war Jury nicht, aber er hatte jetzt keine Lust, über die juristischen Einzelheiten zu diskutieren.
    »Also, ich begreife, was Sie meinen. Dorcas wollte kochen lernen, weil sie heimlich etwas vorhatte.« Er nahm die Pfeife aus dem Mund und schaute den Kopf nachdenklich an. »Wissen Sie, vor Jahren bin ich mal in so einen Cordon bleu-Kochkurs gegangen. Die meisten Teilnehmer waren Männer, nur zwei, drei Frauen waren dabei. Von den Männern wollten alle außer einem Köche werden. Von den Frauen haben zwei den Kurs mitgemacht, weil sie keine Ahnung vom Kochen hatten und heiraten wollten.« Er schaute skeptisch, als er sagte: »Vielleicht wollte Dorcas -?«
    »Heiraten, ja. Wie oft war sie hier?«
    »Ein, zwei Nachmittage in der Woche. Ungefähr fünf oder sechs Wochen lang, würde ich sagen.«
    »Bis zum Zeitpunkt ihres Todes?«
    »Nein.« Parker rieb sich mit dem Pfeifenstiel die Schläfe. »Auf einmal kam sie nicht mehr, was mich richtig überraschte. Sie war so fest entschlossen gewesen. Sie hat auch nicht angerufen.« Er zuckte die Achseln. »Das war, glaube ich, eine Woche oder zehn Tage vor ihrem Tod.«
    »Ich habe mit den Reeses gesprochen, einschließlich der Tante,

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