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Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Pestalozzi zu sehen bekam, wenn er die Augen öffnete.
    Auch diesmal war es wieder so. Pestalozzi öffnete die Augen, blickte zunächst verwirrt, so als wäre er soeben aus einer gänzlich anderen Welt in die Realität zurückgekehrt. Doch schnell änderte sich seine Miene und als er in Rosas gütige Augen sah, trat ein Lächeln auf sein Gesicht. Aber anders als die Wochen zuvor, starrte er Rosa nicht minutenlang verzückt an, sondern schnellte bereits nach wenigen Sekunden hoch und packte sie bei den Schultern. Damit hatte Rosa nicht gerechnet und als sie vor Schreck zurückprallte, riss sie Pestalozzi mit, der sie noch immer fest umklammerte. Unter Aufbietung all ihrer Kräfte schob sie Pestalozzi zurück, wollte ihn auf das Bett drücken, um Distanz zu schaffen. Doch das war nicht so einfach, noch immer krallten sich seine Hände wie Schraubstöcke um ihre Oberarme und langsam kroch die Panik in ihr hoch.
    „Ich. Weiß. Wer. Laura. Getötet. Hat.“ Jedes Wort schoss abgehackt aus seinem Mund und nach jedem Wort drückte er Rosas Oberarme schmerzhaft zusammen.
    „Beruhige dich Gregor, wir spielen eine Partie Schach“, versuchte sie ihn mit ihrer antrainierten Therapiestimme zu beruhigen. „Analysieren wir doch einfach die Partie vom 11. Juli 1972. Was meinst du?“
    Doch Pestalozzi schien sie nicht zu hören. Immer wieder schnellten seine Pupillen nach oben, so weit, dass nur noch das Weiße in seinen Augen sichtbar war. Wie ein Fisch auf dem Trockenen öffnete er den Mund, schloss ihn wieder, um ihn erneut aufzureißen, doch mehr als ein Krächzen brachte er im Augenblick nicht zustande.
    Vorsichtig löste Rosa einen Finger um den anderen, mit denen er sie umklammert hielt, flüsterte dabei beruhigende Worte in ihrer Landessprache. Kraftlos sanken seine Arme auf seine Oberschenkel und er wiegte nur den Kopf vor und zurück, so als wolle er die Gedanken wieder in die richtige Reihenfolge schütteln. Als Rosa aufgestanden war und überlegte, ob sie es wagen könnte, Pestalozzi den Rücken zuzudrehen, katapultierte er sich mit einem Satz aus dem Bett und so schnell auf sie zu, dass sie laut aufschrie. Diesmal erwischte er das silberne Kreuz, das sie noch immer außerhalb der Tracht um den Hals baumeln hatte, und riss sie daran zu sich. Die dünne Kette schnitt schmerzhaft in ihren Nacken, als er sie immer näher zu sich heranzog und sich zu ihr hinunterbeugte.
    „Ich. Habe. Sie. Gesehen!“ Nach jedem Wort riss er an der Kette und sein Mund war jetzt schon so nahe, dass Rosa eine Welle der Übelkeit überkam. Trotzdem stellte sie die Frage:
    „Wen hast du gesehen, Gregor?“
    „Eine. Blonde. Frau. Mit. Dem. Einhorn. Rotes. Auge.“
    Bei jedem Wort riss er an Rosas Kette, doch nun ebbte die Aggression langsam ab.
    Pestalozzi kehrte zu seinem Bett zurück. Er setzte sich an den äußersten Rand und hielt die Hände fest zwischen die Oberschenkel geklemmt, während sein Oberkörper monoton vor und zurück wippte. Trotzdem war alles anders und Rosa atmete tief durch und verließ das Zimmer.
    Draußen auf dem Korridor steckte sie mit zittrigen Fingern ihre Haare wieder hoch und setzte die Schwesternhaube auf. Erst jetzt, als sie wieder in ihre korrekte Schwesternhaltung zurückkehrte, dachte sie über Pestalozzis Worte nach, denen sie zunächst keine Bedeutung beigemessen hatte.
    Ich weiß, wer Laura getötet hat. Ich habe sie gesehen! Eine blonde Frau mit dem Einhorn. Rotes Auge. Das waren seine Worte gewesen. Doch was hatten sie zu bedeuten? Sie stellte sich vor die Tür, schob vorsichtig die Klappe des Gucklochs zur Seite, betrachtete Pestalozzi, der noch immer am Bettrand saß und mit dem Oberkörper wippte wie zuvor. Es schien, als ob er damit seine Gedanken nach außen kippen und hinausschreien wollte. Nun wurden seine Bewegungen immer stärker und Rosa begann sich ernstlich Sorgen zu machen.
    Natürlich wusste sie vom Mord an seiner Schwester und dass man ihn als Täter überführt hatte. Darum musste Rosa schnellstens über Pestalozzis Aussagen mit ihrem Chef, Raphael Goldmann, sprechen.

42. Der Taubenmann

    Monoton prasselte der Eisregen an die Fensterscheiben von Dominik Grubers Apartment. Genauso monoton schoss das Wasser aus dem großen Duschkopf in seinem Badezimmer. Gruber wechselte von eiskalt zu glühend heiß, hielt sein Gesicht in den prasselnden Strahl, so lange, bis die Haut zu schmerzen begann, bis er die durchwachte Nacht von seinem Körper gewaschen hatte. Dann hüllte er sich in einen

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