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Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Titel: Fünf Freunde und der Zauberer Wu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Scharlach dauert sie nur zwei Wochen. Das ist ja nicht so schlimm.«
    Georg versuchte, sich von Julians eisernem Griff loszureißen.
    Wütend fing sie wieder an zu heulen.
    Da zwinkerte ihr Dick zu und sagte: »Aber, aber kleine Georgina, du bist ja eine richtige Heulsuse.« Das wirkte. Georgs Tränen versiegten auf der Stelle. »Idiot!« fauchte sie. Wenn sie etwas auf den Tod nicht ausstehen konnte, dann, daß man sie »Kleine« und obendrein noch bei ihrem richtigen Namen nannte, den sie haßte. Sie versetzte ihrem Vetter einen kräftigen Rippenstoß. Grinsend nahm er zur Kenntnis, daß sie allmählich wieder die alte Georg wurde.
    »So ist’s schon besser«, meinte er. »Jetzt stell dich bloß nicht mehr so kindisch an. Tim weiß überhaupt nicht, was er davon halten soll. Daß seine Georg ihm was vorheult, hat er wahrscheinlich auch noch nicht erlebt.«
    »Ich heul’ ja gar nicht!« widersprach Georg trotzig. »Ich… ich bin nur wegen Johanna so verdreht. Und wegen allem und weil ich nicht weiß, wo ich hin soll, und…«
    »Ich hör’ Tante Fanny am Telefon reden«, rief Anne, die sehr feine Ohren hatte. Sie kraulte den Hund am Kopf, wofür er ihr dankbar die Hand leckte. Er hatte die Kinder reihum begrüßt, bei jedem begeistert gewedelt und gewinselt und seine Wiedersehensfreude überdies reichlich mit der Zunge bekundet. Er spürte, daß irgend etwas nicht stimmte. Nur wußte er nicht, warum seine vier Freunde so niedergeschlagen vor dem Haus herumstanden.
    »Warum stehen wir eigentlich die ganze Zeit so blöd herum und starren wie hypnotisiert aufs Haus?« fragte Julian und hockte sich ins Gras. »Wir können genausogut im Sitzen darauf warten, welche Lösung Tante Fanny für uns ausknobelt«, schlug er vor. »Sicher hat sie sich was Tolles für uns ausgedacht und wird jeden Augenblick wieder am Fenster auftauchen… Platz, Tim! Wenn du mir weiter den Hals ableckst, hab’ ich bald keine Haut mehr dran! Hör jetzt auf, Platz!«
    Alle mußten lachen, die düstere Stimmung war verflogen. Sie setzten sich auf den Rasen, und Tim war glücklich, seine ganze Familie wieder beisammen zu haben. Er ließ sich ebenfalls ins Gras plumpsen und legte aufseufzend seinen Kopf auf Georgs Knie. Sie streichelte seine Schlappohren.
    »Tante Fanny hat eingehängt«, meldete Anne wieder. »Gleich werden wir erfahren, wie’s weitergeht.«
    »Du hast ein Gehör wie ein Hund«, stellte Dick bewundernd fest. »Tims Ohren können auch nicht besser sein. Ich hab’ keinen Ton gehört.«
    »Da ist Mutter schon«, sagte Georg und sprang auf, als Frau Kirrin wieder am Fenster erschien.
    »Es hat geklappt, Kinder!« rief sie. »Ich habe mit einem Bekannten, mit Professor Hayling, telefoniert. Er ist ein Kollege meines Mannes, ihr kennt ihn übrigens. Übers Wochenende sollte er uns besuchen, und ich mußte ihm wegen unserer Isolation hier absagen. Er hat von sich aus sofort angeboten, daß ihr alle zu ihm kommen sollt. Sein Sohn Brummer – erinnert ihr euch an den? – wird begeistert sein, wenn ihr ihm Gesellschaft leistet.«
    »Klar, Brummer! Der kleine Spinner, der immer rumrennt und Autos nachmacht! Wie sollten wir den und seinen kleinen Affen vergessen haben?« erwiderte Julian. »Das ist doch der Junge vom Leuchtturm bei den Teufelsfelsen? Das war doch ‘ne tolle Zeit damals!«
    »Also, im Leuchtturm werdet ihr nicht hausen können, fürchte ich«, antwortete die Tante. »Offenbar ist er bei einem Sturm stark beschädigt worden. Man kann da nicht mehr wohnen.«
    Diese Einschränkung hatte allgemein ein gedehntes »Oh« der Enttäuschung zur Folge. »Wohin sollen wir denn dann gehen?« erkundigte sich Dick. »Etwa zu Brummer nach Hause, in seine Wohnung?«
    »Ja. Der Bus nach Kleingrottenmühl fährt hier vorbei. Von dort sind es nur wenige Minuten nach Großgrottenmühl, wo Professor Hayling wohnt«, erklärte Tante Fanny den Kindern. »Ihr sollt schon heute kommen und könnt gleich nachher den Bus nehmen. Es tut mir leid, meine Lieben, daß ihr so viel umhergondeln müßt, aber das ist nun einmal höhere Gewalt. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als uns damit abzufinden und eben das Beste daraus zu machen. Ich glaube, daß ihr trotzdem eure Ferien genießen werdet, zusammen mit Brummer und seinem Äffchen… wie heißt es doch noch?«
    »Schelm!« erscholl es wie aus einem Munde, und Anne strahlte bei dem Gedanken an den kleinen Lauser und seine lustigen Streiche.
    »In zehn Minuten kommt der Bus«, fuhr Tante Fanny

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