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Für Nikita

Für Nikita

Titel: Für Nikita Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polina Daschkowa
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wurden.«
    »Was für fremde Fingerabdrücke?«
    »Die Wohnung ist durchsucht worden. Sehr akkurat, wahrscheinlich ganz professionell. Es sind keinerlei Wertgegenstände verschwunden,
     dabei gibt es hier, wie Sie vielleicht bemerkt haben, für einen normalen Dieb einiges zu holen.«
    Leontjew entdeckte im Computer Viktor Godunows letzten erschienenen Roman »Der Triumphator«, drei große Dateien. Auch die
     vorhergehenden Romane waren noch auf der Festplatte. Aber nichts, das nach dem Anfangeines neuen Buches aussah, keine Entwürfe, keine Rohfassung. Leontjew sah nervös auf die Uhr. Er hatte höchstens noch zwanzig
     Minuten.
    »Sagen Sie«, wandte er sich an Rakitin, »hatte Nikita nur diesen einen Computer? Kein Notebook?«
    »Nein. Er hatte immer vor, sich eins zu kaufen.«
    »Irgendwelche Notizbücher?«
    »Er hatte einen dicken Kalender. Der ist weg.«
    »Und wo sind die Disketten?«
    »Die sind alle verschwunden – es waren sehr viele.«
    »Fehlt sonst noch etwas?«
    »Wir waren ein halbes Jahr nicht zu Hause. Ich kann nicht genau sagen, ob etwas fehlt, aber ich bin sicher, daß jemand in
     seinen Papieren gewühlt hat. Außerdem wurde in der Küche das Büfett von der Wand abgerückt, und unter der Bank lag eine Tasche
     mit Sachen aus dem Supermarkt. Ich habe für alle Fälle den Kassenbon aufgehoben.«
    »Das verstehe ich nicht, wo bleibt Sina nur?« sagte Olga und betrat das Zimmer. »Heute früh hat sie gesagt, sie ist in einer
     Stunde hier, und jetzt ist es kurz nach drei. Juri, hast du vielleicht die Telefonnummer?«
    »Nein.«
    »Was machen wir denn nun? Das Mädchen ist verschwunden.«
    »Verzeihen Sie, von wo hat sie angerufen?« fragte Leontjew. Sie standen schon im Flur; er mußte aufbrechen.
    »Der Name wird Ihnen nichts sagen.« Olga Wsewolodowna hob fröstelnd die Schultern.
    »Veronika Jelagina«, sagte Rakitin heiser und dumpf, »Nikitas ehemalige Verlobte.«
     
    Russow sah schlecht aus. Er empfing Viktjuk mit der Frage: »Die Astachowa – ist das dein Werk?«
    Viktjuk schüttelte lächelnd den Kopf. »Nein, deins, Grischa.«
    »Bist du verrückt? Dafür hattest du keinen Auftrag. Was soll diese Eigenmächtigkeit?«
    »Du solltest dich lieber bedanken.« Viktjuk seufzte und runzelte leicht die Stirn. »Weißt du, daß die Miliz bei ihr war?«
    »Ja, weiß ich«, knurrte Russow.
    »Und weißt du auch, daß sie zweimal da waren und daß sich die Astachowa nach dem zweiten Besuch furchtbar betrunken hat?«
    »Soja? Hat sich betrunken?« Russow zwinkerte verblüfft. »Jetzt spinnst du aber, Felix.«
    »Hör mal, Herr Gouverneur, paß bitte auf, was du sagst.« Viktjuk verzog das Gesicht.
    »Entschuldige.«
    »Also, Grischa, diese Abstinenzlerin war sehr schlecht auf dich zu sprechen. Und was passiert, wenn zu einer Menge Informationen
     eine gute Portion starker, langjähriger Haß kommt? Gut, daß sie das alles vor mir ausgeschüttet hat. Vor mir und nicht vor
     irgend jemand anderem.«
    »Moment mal, Felix, das verstehe ich nicht, du kanntest doch die Astachowa gar nicht.«
    »Aber ich wollte sie gestern kennenlernen. Personen, bei denen allzu vieles zusammentrifft, interessieren mich immer. Die
     Astachowa ist Cheflektorin im Verlag ›Kaskad‹. Dort erschienen die Bücher von Viktor Godunow. Die Astachowa ist die Tante
     des unglücklichen Anton Sliwko. Und sie war dein Schutzschild bei deinen Geschäften mit Shanli. Weißt du, Grischa, diese drei
     Geraden hätten parallel verlaufen müssen und sich nie überschneiden dürfen.«
    »Trotzdem habe ich dir für die Astachowa keinen Auftrag gegeben«, sagte Russow, nun etwas ruhiger und härter.
    »Doch, Grischa, das hast du, jedenfalls indirekt. Deine Parallelen haben sich gekreuzt, und am Schnittpunkt wäre es beinahe
     zu einer Explosion gekommen.«
    »Na schön«, sagte Russow, ohne den Blick zu heben, »wieviel willst du?«
    »Damit du nicht lange rechnen mußt, sage ich dir gleich die Gesamtsumme: Hundert.«
    »Wieviel?! Halt, Moment, schön der Reihe nach.« Nun klang Russows Stimme ruhig und fest.
    »Bitte.« Viktjuk nickte. »Die gesamte Operation Godunow fünfzig. Wie du siehst, gewähre ich dir Rabatt. Dreißig für die Astachowa
     und zwanzig für die Resnikowa.«
    »Nein, nein!« Russow hob die Hand. »Das mit der Resnikowa müssen wir erst mal klären.«
    »Was gibt’s da zu klären? Du selber hast mir am Telefon eine Szene gemacht, hast verlangt, daß ich sie gründlich abtaste.
     Lohnt sich übrigens nicht. Nur Haut und

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