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Für Nikita

Für Nikita

Titel: Für Nikita Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polina Daschkowa
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Knochen.« Er lachte. »Vierzig Kilo Ärger. Solche wie die stecken ihre Nase immer in
     anderer Leute Angelegenheiten. Kommt nach Sinedolsk, macht deine Frau verrückt, dann wohnt sie in deiner Wohnung und quatscht
     deiner Nika weiter die Ohren voll. Meinst du, sie hat in der gesamten Zeit auch nur ein gutes Wort über dich gesagt? Und wenn
     man bedenkt, daß sie die letzte war, die Kontakt zu deinem Schreiberling hatte, und zwar, als er praktisch schon über sämtliche
     Informationen verfügte, kann man da etwa zulassen, daß diese vierzig Kilo Unannehmlichkeiten ganz in der Nähe rumwuseln?«
    »Aber dein Schwachkopf hat das direkt vor den Augen meiner Frau erledigt!« Russow hob die Stimme.
    »Deine Frau ist eine strenge Person. Übrigens, wo ist sie eigentlich?«
    »Weiß ich nicht!«
    »Das ist gar nicht gut. Veronika Sergejewna sollte so schnell wie möglich gefunden werden.«
    »Es reicht, Felix.« Russow hieb mit der Faust leicht auf den Tisch. »Das gefällt mir ganz und gar nicht. Du nimmst dir zuviel
     heraus. Für Godunow schulde ich dir tatsächlich fünfzig, und die kriegst du auch. Aber für die Astachowa und die Resnikowa
     hattest du keinen Auftrag. Das hast du selber organisiert, auf eigene Faust. Nicht nur für mich, sondern auch für dich. Hundert
     sind also indiskutabel. Siebzig, keinen Cent mehr. Morgen bekommst du dein Geld, und dann sind wir quitt.«
    »Ich bekomme mein Geld heute. Und nicht siebzig, sondern hundert«, sagte Viktjuk sanft.
    »Siebzig. Entschuldige, ich habe keine Zeit. Komm morgen vorbei, das Geld abholen.«
    »Warte, Grischa« – Viktjuk berührte seinen Arm –, »nicht so eilig. Noch zwei Worte zu Soja Astachowa. Sie war eine energische
     Person, klug und hartherzig, und dich mochte sie gar nicht. Aber mit einem hatte sie recht. Sie hat dich davor gewarnt, Viktor
     Godunow mit dem Buch zu beauftragen.«
    Russows Augen irrten hin und her. Seine Stirn bedeckte sich mit Schweißperlen.
    »Na, schon gut, Grischa.« Viktjuk lächelte verständnisvoll. »Ich verstehe dich ja. Du wolltest gern, daß ein berühmter Schriftsteller
     dich für die Nachwelt verewigt. Zumal ihr ja alte Jugendfreunde seid. Aber du hast damit nicht nur dich selbst in Gefahr gebracht,
     sondern auch mich, und vor allem auch unseren gemeinsamen Freund Spely.«
    »Hör auf!« brüllte Russow. »Weißt du, wie man so was nennt?«
    »Ich weiß.« Viktjuk nickte bescheiden. »Für so was mußman zahlen. Viel Geld, Grischa. Sieh mal, das Ganze ist sehr unschön gelaufen. Als ich die Operation mit dem Schuldschein
     ausgetüftelt und arrangiert habe, da war ich sicher, das sei zu unser aller Nutzen, und dann war es das ganze Gegenteil. Ich
     habe mich selbst in Gefahr gebracht und Spely auch. Wirklich sehr unschön, Grischa. So hat mich noch niemand betrogen.«
    »Das kannst du nicht beweisen.«
    »Macht nichts, mein Wort wird genügen. Und noch eins«, fuhr Viktjuk fort, die kleinen grünlichen, freundlich zusammengekniffenen
     Augen weiter unverwandt auf den Gouverneur gerichtet, »ich werde wohl Spely bitten, dir bei der Suche nach deiner geliebten
     Frau zu helfen. Wo mag sie sich nur rumtreiben? Und was hat ihr die dumme Pute Resnikowa eingeredet? Das wissen wir nicht,
     oder?«
    »Felix, ich bring dich um«, sagte Russow sehr leise.
    »Wie willst du zahlen?« fragte Viktjuk mit seinem gewohnten, gutmütigen Lächeln und sah auf die Uhr.
    »Wie immer«, preßte Russow hervor.
    Viktjuk schüttelte den Kopf. »Das ist eine beträchtliche Summe, die möchte ich nicht bar mitnehmen. Weißt du was, schreib
     mir doch bitte Schecks aus. Fünfzig würde ich gern in Moskau einlösen, bei ›Kolumbus‹, und fünfzig in der Schweiz. Das ist
     mir lieber.«
    Die Bank »Kolumbus« war klein, aber zuverlässig, denn sie gehörte dem Kriminellen Spely, dem »Schutzpatron« des Gebiets Sinedolsk.
     Ihm gehörte übrigens seit langem auch die Goldmine beim Dorf Gelbe Schlucht. Ihm, und nicht dem Gouverneur Russow.
    Der Nachschub von Arbeitskräften für die Goldmine war ins Stocken geraten, Russow kam seiner Aufgabe nicht nach. Viktjuk war
     überzeugt, daß er das übernehmen könnte. Er brauchte nur den Segen des »Schutzpatrons«,und mit der Goldmine wäre alles in Butter. Und Gouverneure – die kamen und gingen.
    »Schecks?« brüllte Russow. »Ich kann dir keine Schecks ausstellen, schon gar nicht für ›Kolumbus‹. Du kriegst Bargeld.«
    Sie stritten noch lange. Schließlich drückte Viktjuk – die Schecks

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