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Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Heinecke
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beiden Rassen zeigen sollten, war es die Aufgabe seiner Abteilung, diese zu beheben.
    Ausgenommen waren natürlich die Unruhestifter, die das Neue System schwächen wollten. In solchen Fällen schaltete sich die Untersuchungsbehörde ein, und der betreffende Marsianer oder Erdmensch wurde in die Bergwerke abgeschoben.
    Er stellte sich einen Augenblick ans Fenster. Der rötliche Schein am Himmel sagte ihm, daß es bald Zeit für das letzte Glockenzeichen sein müßte.
    Die Straße war belebt. Erdmenschen und Marsianer machten sich auf den Heimweg zu ihren Wohnbezirken.
    Die Erdmenschen stiegen in ihre kleinen schnellen Düsenautos, um damit die kurze Strecke in die inneren Wohnbezirke zurückzulegen. Die Marsianer warteten auf die langsameren Autobusse.
    Wahrend Stark nach unten sah, bemerkte er ein schwarzes Düsenauto, das ungeduldig die Schlange der anderen Fahrzeuge verließ, sich durch eine Gruppe wartender Marsianer hindurchdrängte und an der Kurve vor dem Gebäude hielt.
    Ein hochgewachsenes schlankes Mädchen stieg aus. Der rote Abendschein, der sich in ihrem blonden Haar fing, ließ ihre Atemglocke wie Bernstein schimmern. Erdmenschen wie Marsianer starrten ihr bewundernd nach, während sie sich ihren Weg durch die Menge bahnte. Carol war ein wundervolles Mädchen.
    FAST im selben Moment, als Carol die Tür zu seinem Büro öffnete, glühte der gelbe Sehschirm auf seinem Tisch auf, und die Stimme des Chefs dröhnte durch den Raum. Das Licht des Schirms wurde von der polierten Platte des Tisches zurückgeworfen und verlieh Starks Gesichtszügen eine fahle grünliche Farbe. Carol trat einen Schritt zurück, um außerhalb der Reichweite der Anlage zu bleiben.
    »Stark!« Der automatische Feineinsteller des Gerätes zeigte ihm das Gesicht des Chefs in äußerster Schärfe.
    »Ja, Sir,«
    »Wegen des Essens heute abend. Ich wollte mich nur vergewissern, daß Sie auch kommen. Ich möchte alle meine Leute dahaben. Eine Prüfungskommission von der Erde ist angekommen. Außerdem haben wir zwei hohe Tiere von der Venus da.«
    Stark nickte und wartete darauf, daß der Chef ihm noch etwas sagen würde. Aber der Sehschirm verlosch.
    Carol sagte: »Das war Paps, nicht wahr?«
    Stark fühlte sich plötzlich niedergeschlagen. »Ja. Hast du es ihm noch nicht gesagt?«
    »Nein. Er war den ganzen Nachmittag mit dieser Kommission beschäftigt. Und du weißt ja, wie Paps ist, Johnny. Wenn man ihm etwas sagen will, ist es besser, den richtigen Augenblick abzuwarten. Momentan ist er viel zu begierig, das Neueste von der Erde zu hören.«
    »Aber wir wollten unsere Verlobung doch heute abend bekanntgeben.« Er schüttelte den Kopf. »So wie bis jetzt kann es einfach nicht mehr weitergehen. Hier und da mal einen Augenblick zusammen, den wir uns auch noch abstehlen müssen. Ab und zu mal eine Stunde in einem versteckt gelegenen Lokal.«
    Carol lachte. Ihre junge Brust spannte sich sanft gegen das aus Glas gesponnene Material ihrer Bluse. »Mach dir keine Sorgen, Johnny. Ich bin jetzt kein kleines Mädchen mehr. Heute werde ich achtzehn. Und du weißt ja, Hunde, die bellen, beißen nicht. Und so ist es auch mit Paps. Ich werde es ihm auf dem Nachhauseweg erzählen.«
    Sie fragte ihn neckisch: »Hast du schon ein Geburtstagsgeschenk für mich, Johnny? Was ist es? Etwas Hübsches?«
    »Was möchtest du haben?« fragte er leise.
    PLÖTZLICH war sie ganz ernst. Sie legte ihre Arme um seinen Hals. »Paps und mein Bruder würden mich bestimmt für verrückt halten, aber alles, was ich mir wünsche, das bist du, Johnny, nur du!«
    Stark hatte schon ein Geschenk gekauft, aber er wollte sie damit erst heute abend überraschen. Er sagte: »Ich habe schon eines deiner Geschenke gesehen. Ein schwarzes Düsenauto,«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich sah dich, als du herkamst.«
    Carol kicherte.
    »Ich habe es von Paps.«
    »Hast du auch schon etwas von deinem Bruder bekommen?«
    Sie nickte eifrig. »Ja, drei neue Kleider direkt von der Erde. Sie kamen mit dem gleichen Schiff wie die Kommission. Und der Kommandant des Schiffes hat mir das hier geschenkt.«
    Sie zeigte ihm die kleine Schmucknadel, die sie am Kragen ihrer Bluse trug. Der Kopf der Nadel war eine künstlerisch durchgearbeitete Karikatur eines häßlichen glotzäugigen Wesens. Mitten auf der Stirn strahlte ein kleiner Rubin, das Auge.
    Stark runzelte die Stirn. »Das solltest du nicht tragen, Carol.« Er griff nach der Nadel und machte sie ab. »Das ist genau das, was unsere Abteilung

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