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Galaxis Science Fiction Bd. 10

Galaxis Science Fiction Bd. 10

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Sie, Miller«, machte ich ihn aufmerksam, »zehntausend Professoren sind eine Million mal besser dafür geeignet und begierig, sich auf diesen Job zu stürzen.«
    »Das ist es ja gerade. Sie meinen, besser dafür geeignet, da wo kein Mensch es sein kann. Das hilft uns nicht weiter, Nolan. Derjenige, der diese Arbeit übernimmt, darf seiner Sache nicht allzu sicher sein. Er muß auf der Hut sein – vorbereitet auf alles, was auch immer geschehen könnte. Ich denke, eine glückliche Hand mit Tieren könnte dabei eine große Hilfe sein. Mehr kann ich vorläufig nicht tun, Nolan.«
    »Danke, Miller.« Ich fühlte mich geschmeichelt – und wie ein rechter Dummkopf.
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte Miller. »Wir wissen, daß die Kontaktaufnahme zwischen uns und den Bewohnern einer anderen Welt nicht mehr lange auf sich warten läßt. Entweder schicken sie ein anderes Schiff, oder wir bauen selbst eines. Einerseits freut mich dieser Gedanke, Nolan, andererseits jagt er mir Angst und Schrecken ein. Die Menschen haben genug Ärger gehabt mit anderen Völkergruppen ihrer eigenen Art – infolge von Vorurteilen, Mißverständnissen, Argwohn. Was wird geschehen, wenn sich zum erstenmal zwei Arten von Wesen gegenüberstehen, die sich gegenseitig wie Gestalten aus einem Alptraum vorkommen? Ich vermute, ein Gefühl der entsetzlichsten und unvermeidlichsten Isoliertheit wird sich erheben, die durch nichts aufgehoben werden kann – außer vielleicht durch den Impuls, zu töten.
    Das könnte zu einer wirklichen Gefahr werden. Aber das braucht es nicht. Deshalb müssen wir – wenn irgend möglich – herausfinden, womit wir es zu tun haben werden. Wir müssen uns vorbereiten, Pläne schmieden. Sonst – selbst wenn jene Bewohner einer anderen Welt keine bösen Absichten hegen – kann es bei diesem ersten Zusammentreffen zu einem Vorfall kommen, der den ersten dünnen Verbindungsfaden für alle Zeiten zerreißt und die Weltraumfahrt nicht zu jener großartigen Sache macht, die zu werden sie verdient, sondern zu einer ständigen Gefahr. Verstehen Sie also, worum es uns hauptsächlich geht, Nolan?«
    Ich sagte ihm, daß ich verstehen würde.
    Und wiederum noch in dieser gleichen Nacht legten Klein und Craig den Schlammklumpen in einen kleinen Glaskasten, aus dem zwei Drittel der Luft heraus gepumpt worden waren. Der Rest wurde trocken und kühl gehalten. Wir besaßen zwar einige Beweise, aber das meiste vermuteten wir nur: das rostige Rot dieses Schlammes; der hohe Hämoglobingehalt des fremden Blutes, das wir untersucht hatten; die kälteisolierenden Luftzellen in den Hautfetzen, die wir unter dem Mikroskop entdeckt hatten. Und außerdem befanden sich zu jener Zeit Erde und Mars besonders nahe.
    Meine Arbeit begann eigentlich erst am folgenden Abend, als Klein und Craig einen viel größeren Glaskasten fertiggestellt hatten, in den mein ausländischer – oder besser, außerweltlicher – Schützling übersiedelt wurde. Miller brachte mir einen mit Draht verstärkten luftdichten Anzug und einen Sauerstoffhelm von der Art, wie sie Stratosphärenflieger tragen. Na schön, meinetwegen kann man es auch einen Raumanzug nennen. Er gab mir außerdem eine kleine Tränengaspistole, einen Revolver und ein Messer.
    Und alles, wogegen sich diese Bewaffnung richtete, war ein allem Anschein nach hilfloser Klumpen Protoplasma, fünf Zentimeter im Durchmesser. Trotzdem zeigt das sehr gut, wie vorsichtig man einer solchen unbekannten Größe gegenübertreten sollte. Schließlich kann man seine Kräfte oder seinen Mangel an Kräften in keiner Weise einschätzen, weil man nichts hat, worauf man sein Urteil gründen könnte.
    Mein Leben wurde das eines Mönches – mein Druckanzug war meine Kutte, das frostige Halbvakuum des Glaskäfigs meine Zelle. Die Rendezvous' mit Alice mußten warten.
    AM dritten Abend teilte sich der Schlammklumpen entlang der Linie, wo Craig ihn vorher aufgeschnitten hatte. Und herausgekrochen kam, was in den Akten als E.T.L. geführt wurde – Extraterrestriales Leben. Die Schlammschale, die es gegen den Absturz und das Feuer geschützt hatte, wurde jetzt nicht mehr gebraucht.
    Craig, Klein, Miller und eine Menge Zeitungsreporter standen draußen um den Käfig herum und starrten herein. Für mich gab es nichts zu tun, außer dieses winzige Ungeheuer im Auge zu behalten und zu versuchen, in jeder seiner plumpen, schleppenden Bewegungen einen Hinweis auf die Lösung jener vielen Rätsel zu finden, die es uns aufgab.
    Obwohl

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