Gallagher-Chroniken 01 - Gallaghers Mission
Importe angewiesen, und es wird der Tag kommen, an dem unsere eigenen Vorkommen erschöpft sind.«
Die junge Frau neben Clou hob zögernd die Hand. »Ich verstehe Ihr Problem, Sir, aber erlauben Sie mir eine Frage – was haben wir damit zu tun?«
Korator musterte sie streng. »Dazu, Captain Branigunn, wollte ich gerade kommen.«
Captain Branigunn, dachte Clou. Jetzt wusste er wenigstens schon mal den Nachnamen der hübschen Pilotin. Er dankte Korator still für diese Information.
»Sie alle«, schnarrte Korator, »sind selbständige Frachterpiloten, die mit Ihren Schiffen hier gestrandet sind. Sie haben sicherlich schon bemerkt, dass es nicht einfach ist, Exportaufträge zu ergattern, um Daneb IV mit vollem Laderaum wieder zu verlassen. Wir wissen auch, dass bei vielen von Ihnen die Existenz auf dem Spiel steht, wenn es Ihnen nicht gelingt, schleunigst einen Frachtauftrag zu erhalten.« Er machte eine bedeutungsschwangere Pause. » Ich könnte Ihnen helfen, an einen neuen Auftrag zu kommen. Jeder Einzelne von Ihnen könnte schon bald ein reicher Mann sein … beziehungsweise eine reiche Frau«, fügte er mit einem Blick auf die Brünette hinzu.
Clou war nicht entgangen, dass bei Korators Worten ein gieriges Glitzern in den Augen der meisten Anwesenden erschienen war. Ihn persönlich ließ die Ankündigung kalt; er hatte solche Versprechungen bereits oft genug gehört und war mehr als einmal enttäuscht worden. Sein Engagement in der Flotte der Teräer hatte mit einer ähnlichen Ansprache begonnen, erinnerte er sich grimmig.
»Was müssen wir denn dafür tun, Sir?«, erkundigte sich ein symirusischer Frachterkapitän. Das gedrungene Echsenwesen zappelte nervös hin und her.
Korator breitete in einer theatralischen Geste die Arme aus. »Ich habe Ihnen bereits gesagt, was wir suchen. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie es uns bringen. So lautet der Deal.«
»Erze?«, vergewisserte sich einer der Piloten.
Korator nickte.
»Und Arbeitskräfte?«, fragte ein anderer vorsichtig.
»Ja«, bestätigte Korator lächelnd.
Clou räusperte sich vernehmlich. »Verzeihen Sie mir meine Offenheit, Mister Korator, aber wo ist der Haken an der Sache?«
Die Temperatur im Raum schien schlagartig zu fallen.
»Der Haken?«, echote Korator.
»Ja. Der Haken«, wiederholte Clou geduldig. »Ich meine, Erze können Sie auf jeder beliebigen Rohstoffbörse erwerben. Und wenn Sie Arbeitskräfte brauchen, fragen Sie doch einfach auf einer Welt nach, auf der Sie es noch nicht versucht haben. Wozu also diese ganze Aktion hier? Die Geheimniskrämerei?«
Unter den Frachterkapitänen wurde zustimmendes Gemurmel laut. Zufrieden registrierte Clou, wie seine Sitznachbarin ihm anerkennend zuzwinkerte.
»Ich war noch nicht fertig!« Korator musste die Stimme anheben, um die Nebengespräche der Piloten zu übertönen. »Captain Gallagher hat in einer Art recht. Es gibt, wenn man so sagen will, in der Tat einen Haken. Ich erwarte von Ihnen selbstverständlich nicht, dass Sie einfach zu einem Händler fliegen und fertig abgepackte Waren dort abholen. Nein, ich erwarte von Ihnen, dass Sie auf Welten, die ich Ihnen benennen werde, nach Rohstoffen suchen und diese für uns abbauen werden. Es versteht sich, dass die Regierungen der betreffenden Welten von dieser Operation möglichst nichts mitbekommen sollten.«
»Erzdiebstahl!«, zirpte der symirusische Captain entsetzt.
» Diebstahl ist so ein hässliches Wort«, sagte Korator milde.
»Okay«, Clou hob die Hand, »und wie stellen Sie sich das mit der Rekrutierung von Arbeitskräften auf anderen Planeten vor?«
Korators Lächeln wurde eisig. »Genau so.«
Clou schluckte. Daher also wehte der Wind. Sklavenhandel! Ein höchst illegales Geschäft … Er konnte nur hoffen, dass er nicht in die Verlegenheit kam, darin verwickelt zu werden. Dann schon lieber eine nicht autorisierte Grabung nach irgendwelchen Rohstoffen. Oder natürlich …
Ein anderer Pilot kam ihm zuvor: »Und was ist, wenn wir uns weigern?«
Korator zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Es gibt noch Hunderte von Ihrer Sorte, Captain Barclay. Und Sie dürfen mir glauben, dass ich Sie jetzt, nachdem ich Ihnen all das erzählt habe, nicht mehr so einfach gehen lassen kann. Es wäre doch bedauerlich, wenn niemand mehr da wäre, um Ihre Familie zu ernähren, nicht wahr?«
Barclay verstummte, und Korator begann, die Teams zu bilden, die zum Wohle des Kaisers von Daneb auf Diebestour gehen sollten. Barclay und der symirusische
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